Es war eine unruhige Nacht gewesen. Träume verfolgten mich aus meinem Unterbewusstsein. Ich hatte den ganzen Abend Carlson aus meinen Gedanken geblockt. Der Typ hatte ja genug an Mädchen in seinem Leben. Er würde es überleben. Vielleicht war es lächerlich, aber sein Kommentar saß nicht gut bei mir.

Alle wussten, dass er der heiße Typ war, aber das musste er mir nicht unter die Nase reiben. Vor allem wenn er dann mich als Mate hatte. Eine dünne Bohnenstange, zumindest behauptete er es. Mir fehlte das Selbstbewusstsein. Die Vergleiche zu den anderen Mädchen entstanden ohne groß zu denken.

Erst in den frühen Morgenstunden fiel ich in einen angenehmen Schlaf. Mir wurde vertraut warm. Ich war zu müde gewesen. Ob sich vielleicht Carlson in mein Bett geschlichen hatte? Wahrscheinlich. Die Vermutung bewahrheitete sich, als meine Nase kitzelte und ich so vom Schlaf geweckt wurde. Meine Lider flatterten auf und ich blickte einem schlafendem Carlson entgegen. So gut zum Thema Distanz halten. Ich schätzte Mal es war in Ordnung, solange es im Rudelhaus war.

Ich lag seitlich auf dem Bett. Carlson's Hand befand sich auf meiner Hüfte, während sein Bein angewinkelt auf meinem ruhte. Er schlief mit offenem Mund. So gut zum schön Schlafen.
Ich ließ mich leiten. Mein Zeigefinger fuhr die Konturen seines Gesichtes nach. Sie streiften seine Augenbrauen glatt. Erst nachdem mein Finger über seinen Nasenrücken fuhr, schwiff seine Hand meine von seinem Gesicht.
"Lass mich schlafen.", nörgelte er, bevor er mich näher zu seinen Körper zog. Mein Gesicht schmiegte sich an seinem Hals. Er roch süßlich nach Zimt. Meine Nase fuhr drüber. Ich konnte mich nicht zurück halten. Überhaupt wenn mein Mate seine Hand besitzergreifend auf meinen Po schmiegte.

Zaghaft setzte ich meine Lippen an. Ich war verwundert wie weich die Stelle war. Es ließ mich weiter grübeln. Ob es weichere stellen gab? Meine Lippen setzten sich etwas weiter herab ab. Carlson zuckte zusammen. Meine Nase fuhr über seine Halslänge und hielt an einer weicheren Stelle inne. Zimt. Es roch so intensiv nach diesem süßlichen Gewürz, dass mich die ganze Zeit an Weihnachten erinnerte, obwohl es Werwölfe nicht einmal feierten. Aber da man unter Menschen aufgewachsen war, machte man mit.

Meine Lippen wagten sich wieder heran. Langsam schlüpfte meine Zunge raus. Es roch nicht nur süß. Es schmeckte auch süßlich. Carlson brummte auf, bevor seine rechte Hand auf meinen Kopf schmiegte und mich motovierte weiter zu machen. Ich konnte es nicht erklären, aber es gefiel mir ihn schwach zu sehen. Seine linke Hand drückte meinen Pobacke, während ich zu saugen begann und mit meine Zunge nicht aufhören konnte weiter den Geschmack zu kosten. War das die Stelle, die man bei der Matebindung biss? Anders konnte ich mir es nicht erklären.

"Verdammt, Clementine.", stöhnte Carlson auf.
Ich zog mich mit einem letzten Kuss zurück. Carlson lockerte seinen Griff um mich. Seine vom Schlaf verquollenen Augen fanden die Meine.
Sein übliches, attraktives Grinsen schien auf.
"Ich sagte, lass mich schlafen und nicht verpass mir einen Knutschfleck." Meine Lippen teilten sich. Ich hatte bestimmt nicht.. Kurz blickte ich rüber zu der süßlichen Stelle an seinem Hals. Meine Augen nahmen an Größe zu. Ein rosaroter Fleck sprang mir ins Auge.

Meine Mund öffnete sich als ich es vor Überraschung mit meinen Händen zu hielt. Ich mied es zu Carlson zu starren, der gerade vom Bett sprang und in Richtung angrenzendem Badezimmer verschwand.
Ich vernahm sein Lachen, als ich langsam nach folgte. Sollte man sich entschuldigen?
Ich beobachtete wie er über seinen Hals streifte und es grinsend im Spiegel abcheckte.
"Huhuuu.", jaulte er dummerweise auf.

"Das würde einige Tage dauern, bis es verschwindet." Was? Wieder weiteten sich meine Augen.
"Aber... heilt es bei uns nicht schneller?", fragte ich stotternd nach.
"Nicht wenn's deine Mate macht." grinste er nun zu mir runter.
"Ah..." Moment mal.
Carlson zuckte mit seinen Schultern. Er nahm es relativ locker hin. Dass mich weiter fragen ließ von wie vielen Mädchen er einen bekommen hatte.

Meine Stimmung sank. Ich trat aus dem Badezimmer. Wieso war er noch Mal hier? Carlson hatte anscheinend mein Stimmungswechsel mitbekommen und folgte somit nach.
"Was machst du hier Carlson? Hat Alpha Nick nicht gemeint wir sollten..."
Carlson schnaubte.
"Wir sind im Rudelhaus. Das hat er nicht verboten." Schlaumeier, wollte ich nach schmeißen, beließ es aber.
"Außerdem hat meine Mate mich den ganzen Abend aus der Gedankenverbindung geblockt."
"Ach, habe ich das?", verdrehte ich meine Augen. Er sollte mal leise heulen.

Meine Hände brauchten hier eine Beschäftigung. Ich begann meine Sachen vom Boden zu sammeln, dabei entging mir nicht, wie Carlson sich nervös durch die Haare fuhr.
"Der Kommentar von gestern Abend..." begann er und stoppte mich in meiner Tätigkeit.
"Ich weiß nicht was ich sagen soll." Ich stöhnte auf, bevor ich die schmutzige Wäsche in den Wäschekorb schmiss. Er hatte so viele Möglichkeiten sich daraus zu reden und dann meinte er, er wüsste nicht was er sagen könnte.

"Clementine.", hielt er mich beim Bettmachen auf.
"Ich hätte, das nicht sagen sollen:" Meine Augenbrauen schossen hoch.
"Sag bloß.", schenkte ich meinen Senf dazu. Ich bemerkte seine frustierte Miene und beließ es. Vielleicht würde er es später irgendwann verstehen.
"Ist egal Carlson. Vergiss es." Ich öffnete meine Gedankenverbindung zu ihm, was ihn erleichtert ausatmen ließ.
"Du weißt schon, ich kann die Vergangenheit nicht rückgängig machen." Ich mied seine Augen, die nach meinen suchten.

"Ich weiß, ich war ein pubertierender Junge, der- "
"Es ist egal, Carlson." Er begann mich zu nerven. Ich konnte es nicht mehr hören, wie viele Male er in anderen Mädchen gekommen war.
"Hör zu. Sie haben mir nichts Bedeutet-"
"Nicht einmal dein erstes Mal?" Er bemerkte wie meine Gesichtszüge mögliche Tränen andeuteten.
Er blieb still stehen. Zu still.
"Man behauptet, man vergisst sein erstes Mal nicht, Carlson. Also glaube ich nicht daran, dass es dir nichts bedeutet hat."