19

Zoe hatte mal wieder auflegen müssen. Carlson hatte mir nicht die Chance gegeben mich wieder bei ihr zu melden. Stattdessen verlagerte er seine Küsse auf meinem Hals herab. Tat er das wirklich? Ich versuchte es als Traum zu deuten. Er konnte nicht auf mich stehen. Er hatte eine Mate, genauso wie ich einen Unbekannten.

"Carlson!", brachte ich stöhnend heraus und musste mir den Mund mit meiner Hand zuhalten. Ich erkannte mich nicht wieder. Diese Stimme gehörte mir nicht. Vor allem- wer war dieses Mädchen, dass sich gerade von Carlson verwöhnen ließ. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass er es überhaupt mit irgendeiner ernst meinte.
Während seine Lippen weiterhin meinen Hals abküssten und ich die Gänsehaut auf meinen Körper vernahm, schien seine Hand den Weg in Richtung meiner Lippen zu finden.

Meine Hand wurde mir von meinem Mund entzogen, bevor seine Zähne an meinem Ohrläppchen knabberten.
"Ich will dich hören.", kam es kratzig. Er wollte mich Stöhnen hören?
"Carlson...", brachte ich unter weiteren Liebkosungen seiner Lippen heraus. Seine Hand rutschte in mein Haar. Sein Daumen streifte entlang meiner Wange, bevor sein Name aus meinem Mund mit seiner Zunge erstickt wurde.

Ich war im Moment gefangen. Mein Körper verfiel seiner Wärme, mein Verstand genoss die Leere und mein Herz kapitulierte. Ich wusste, er spielte mit mir und nutzte mich vermutlich für einen großen Schachzug aus. Es war Carlson, der Typ der mir ständig auf die Nerven ging. Warum sollte er nicht versuchen, dass ich ihm langsam verfalle und er dann mit einer lächerlichen Wette kommt? Ich musste mein Herz vor ihm schützen, aber gleichzeitig zog mich sein Körper so dermaßen an, dass ich schon die Initiative ergriff und den Frust in diesem Kuss ausübte.

Seine Hund rutschte zu meiner Brust ab, während seine Andere an meinem Po hängte. Irgendwann erlag ich der Versuchung und biss in seine Unterlippe. Er zischte auf. Seine Finger drückten meine Brust zusammen und brachten mich zum quietschen.
"Das hast du davon.", sah er seine Aktion als selbstverständlich an.
Ich verdrehte nur meine Augen und versuchte mich von seinem Griff zu befreien. Der Moment war ruiniert. Irgendwie ärgerte es mich, obwohl es nicht sollte.

Carlson ließ mich aus seinem Schoß klettern und beobachtete wie ich, -die zuvor gewählte Kleidung- aufhob.
"Ich gehe duschen.", klärte ich ihn auf, obwohl ich es garnicht musste.
Seine Hand schoss hervor und hielt mich davon ab. Seine Hand hielt mein Handgelenk fest im Griff.
"Du kannst auch bei mir duschen."
"Carlson, ich weiß eure Gastfreundschaft zu schätzen-"
"Meine Gastfreundschaft?", wiederholte er das gesagte.
"Das hat nichts mit Gastfreundschaft zu tun! Sondern mit deiner Sicherheit. Hast du eine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe nachdem ich dich nicht in meinem Zimmer sah?"

Erst da bemerkte ich neben seinen vom Küssen geröteten Lippen das verkehrt übergeworfene Shirt. Ich wollte etwas dazu sagen. Was wäre aber angebracht gewesen? Ich schuldete ihm keine Rechenschaft. Carlson war nicht mein Freund oder bester Freund. Reichte eine Entschuldigung? Ich war keine zwölf mehr. Mir passierte schon nichts.
"Ich wollte nur-"
"Du hättest auch warten können!", fauchte er zurück. Ich verstand nicht was seine Aufregung sollte. Ich war niemand wichtiges für ihn.

"Egal." Er schwenkte seinen Kopf, bevor er sich von meiner Couch erhob und mich aus dem Zimmer mitzog.
"Carlson, ich wollte noch duschen."
"Das kannst du auch bei mir.", wiederholte er sich. Warum verstand er nicht?
"Lass mich los, Carlson!", doch jeglicher meiner Proteste nutzten nichts, stattdessen fand ich mich in seiner Küche wieder, wo eine perfekt frisierte Cornelia auf dem Küchentisch zu Mittag aß und seine Eltern mich mit offenem Mund anstarrten. Okay, was sagte man?

Verlegen striff ich mir die vorgefallene Strähne aus meinem Gesicht. Zum Glück war Mrs. Wise so nett und lächelte mich freundlich an.
"Setzt euch. Ihr habt bestimmt Hunger."
Jetzt wo sie es erwähnte. Mein Magen begann zu knurren und brachte Carlson somit zum Lachen.
"Ist sie nicht süß?"
Der Sarkasmus lag ihm.
"Verwöhn sie bloß nicht.", fügte sich sein Vater ein, wobei er bei der grimmigen Miene seiner Frau verstummte und sich räusperte.

Carlson zog mich zum Tisch und nickte zum Sessel neben sich. Ich war gerade dabei ihm zu, zu nicken und den Stuhl zurück zuziehen, als er wieder seine Hand auf meine legte und mich stoppte.

Lass mich, sprach er über unsere Gedanken. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und sah dabei zu, wie er mir den Stuhl zurück zog.

Danke, setzte ich in Frage. Er lächelte bloß und wartete bis ich Platz nahm. Meine Kleidung legte ich auf meinem Schoß ab. Regungslos wartete ich bis Mrs. Wise mir einen Teller voll mit Kartoffeln und Steak brachte.

"Hattest wohl keine Zeit dein Shirt zu richten?", neckte Cornelia zum Glück Carlson und brach somit die unangenehme Stille.
Ich bedankte mich bei Mrs. Wise, deren Güte mich an meinen Vater erinnerte. Was die wohl machten.
"Ist das eine Art, wie man den Badboy dazu bekommt seine Muskeln zu zeigen?", grinste Carlson ihr dumm zu.
"Ruhig Tiger, nicht beim Essen.", ermahnte ihn sein Vater.
"Sie provoziert!"
"Sie ist der Gast.", schlug Mr. Wise zurück.

Cornelia zeigte Carlson ihre spitze Zunge, bevor sie sie wieder verschwinden ließ.
"Ach, da fällt mir ein-" Mrs. Wise ergriff das Wort.
"Lucia kommt mit ihren Mann zu der Versammlung heute Nachmittag"
"Gut. Brian hat bestimmt eine Vermutung dazu.", kaute Mr. Wise auf seinem Steak herum.
"Wir müssten aber nach dem Mittagessen losfahren. Alpha Jackson und sein Sohn Maddox werden bereits erwartet."

Carlson knurrte neben mir auf.
"Manieren, Engel.", nörgelte seine Mutter.
"Maddox kommt..." Ich wusste zwar wer Maddox war, aber ich konnte mich nur wage an ihn erinnern.
"Alpha Maddox ist dein zukünftiger Partner, samt seinen Rudel."
"Dad, wie oft befand ich mich dank ihm schon in Schwierigkeiten?"

Meine Lippe formten ein stillem 'O'. Jetzt wusste ich, wer Maddox war: der Junge, der ihn zu Dingen herausforderte und bei denen Carlson immer mitmachte. Er war auch immer derjenige, der dazu Schwierigkeiten bekam. Ich grinste vor mich hin. Das würde lustig werden.
"Was gibt's da zu Grinsen?", erwischte mich Carlson bei meinen Gedanken. Wie wohl sein rostbrauner Wolf in Schlamm aussehen würde... Ziemlich schmutzig.
"So einiges.", erwiderte ich zurück, bevor ich mich endlich ans Essen ran machte.

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