15
Diesmal ließ ich es nicht zu, dass Carlson mir die Tür öffnete und aufhielt. Stattdessen sprang ich aus dem Jeep und versuchte so zu tun, als würde mein Herz damit klar kommen, die Nacht im
selben Haus zu verbringen.
"Hast du es eilig?", fragte er blöd nach.
"Ich bin müde Carlson."
Ich wollte mir auf die Schulter klopfen, für den vernünftigen Grund. Es war bereits drei Uhr morgens, da machte es durchaus Sinn müde zu sein, auch wenn ich es nicht mehr war. Meine Gedanken waren zerstreut und vor allem... ich würde in Zukunft mit Carlson unter einem Dach schlafen. Zum Glück aber nicht komplett alleine, da war ja noch Cornelia, die sich zu Wort meldete.
"Wir sollten hinein gehen. Ich kriege das Gästezimmer?"
"Vielleicht teilen wir uns das Zimmer?", meldete ich mich zu Wort. Natürlich gefiel das unserem Beta nicht. Mr. Nervig stand breitbeinig da und starrte auf mich herab, als ob ich das absurdeste von mir gegeben hätte. Teilte man nicht auch Umkleidekabinen in Sport. Mädchen zu Mädchen und Jungs zu Jungs?
"Träum weiter."
"Ja von dir wird sie es bestimmt.", grunzte Cornelia beim vorbeigehen und eintreten in sein Haus. Mir war mulmig beim Gedanken, ich müsste jetzt auch nach treten. Ich war noch nie in Carlson's Haus gewesen. Nicht das es etwas Schlimmes war und ich wusste es war eine Replika zu meinem, jedoch, es gehörte Carlson, dem Typen den ich aus dem Weg gehen sollte, nur nicht konnte.
"Träumst du von mir?", neigte er seinen Kopf zu mir herab. Anscheinend brachte ihn meine Stille zu dumme Gedanken.
"Was?", fragte ich dumm zurück.
Ein Grinsen erschien.
"Hast du solche Träume wo ich dich mit meinen Zähnen ausziehe?" Meine Lippen teilten sich. Meine Wangen nahmen den üblichen rot-Ton an. Als Jungfrau dachte man des Öfteren an das erste mal. Bilder erschienen vor meinen Augen wie Carlson, rote Spitze mit seinen Zähnen von meinen Beinen zog. Abrupt kam ich wieder zu mir. Nein, das beantworte ich bestimmt nicht.
Schnurstracks wandte ich mich und stampfte in Richtung seiner Eingangstür. Was ging in seinem Kopf bloß vor? Sein brüllendes Lachen schien einen Nachbar gestört zu haben. Das Licht in seinem Zimmer wurde angeknippst. Ich kannte den Jungen der durch seine Gardine zu uns herab blickte, aber ich hatte seinen Namen vergessen. Er öffnete sein Fenster und ich musste mir schnell eine Ausrede einfallen lassen. Eine plausible für Menschen die normalerweise um drei Uhr morgens schliefen.
"Clementine?", fragte er mit kratziger, verschlafender Stimme nach.
Er kennt deinen Namen? Störte mich Carlson durch die Gedankenverbindung. Ich ignorierte Carlson. Dank ihm waren wir in diese Situation geraten.
"Hi!", winkte ich ihm unnötigerweise zu. Nebenbei bemerkte ich, wie Carlson in meine Komfortzone trat.
"Ist alles in Ordnung?"
Ich nickte heftig.
"Ja, ja, kein Grund zur Sorge."
"Ja, vor allem sollte es nicht seine sein.", nuschelte Carlson zu mir runter.
Carlson! Ermahnte ich ihn über unsere Gedanken, wobei meine Augen noch immer unseren Menschenfreund beobachteten.
"Es tut uns Leid, wir haben dich aufgeweckt." Die Entschuldigung gefiel Carlson nicht, doch ich blockte ihn ab. Unser Nachbar durfte nichts von uns erfahren. Er kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ja, kein Ding. Eh... Gute Nacht?"
Ich nickte wiederum heftig.
"Gute Nacht!"
Wir warteten bis er wieder das Fenster schloss und die Gardinen zu zog. Das Licht war ausgeschaltet und Carlson kam endlich zu Wort.
"Der Typ steht doch auf dich.", nörgelte er herum. Ich verdrehte meine Augen.
"Ja, ich weiß."
Carlson's Hand flog zu meinem Unterarm und hielt mich zurück.
"Wie du weißt?"
Ich wollte nicht davon berichten, wie er mich nach meiner Nummer gefragt hatte, jedoch wusste ich dieses Gespräch würde sonst nie ein Ende haben und ich wollte mich nunmal ausruhen gehen. Auch wenn es hieß, dass ich in sein Zimmer musste.
"Letzten Sommer hat er nach meiner Nummer gefragt."
"Und?"
Ich entzog ihm meinen Arm.
"Ich bin meinem Mate treu. Nicht wie du!" Wieso hatte ich das gesagt?
"Hast du eine Ahnung, wie treu ich ihr bin."
"Ja, du stehst hier mit mir herum, obwohl sie in deinem Haus gerade sitzt und wartet." Ich fuchtelte mit meiner Hand in Richtung seines Hauses.
"Cornelia? Cornelia ist nicht meine Mate!", fügte er empört hinzu.
"Dann deine Freundin."
"Ja, meine Kindheitsfreundin, die ich für den Fall extra angerufen habe. Wenn ich dich erinnere. Jemand ist hinter uns her und du..." Plötzlich trat sein Zeigefinger vor und zeigte auf mich.
"Machst die Sache dabei nicht einfacher!"
"Das hast du dir selbst angetan, ich hätte auch im Rudelhaus übernachten können- Warte, ich gehe einfach zu unserem Nachbarn...", weiter kam ich nicht. Schon befand ich mich Kopf über und durfte auf seinen Rücken starren.
"Carlson.", trat ich um mich.
"Lass mich runter!", wandte ich mich, aber Carlson hatte andere Pläne und stolzierte samt mir, zu seiner Eingangstür rüber.
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