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"Du warst mal freundlicher.", nörgelte gerade Nick am Tisch herum und tippte abwesend mit seinen Fingern auf seinen leeren Teller.
Carlson zuckte mit seinen Schultern. Sein Kopf huschte umher. Irgendetwas nervte ihn. Er zappelte mit beiden Beinen und schien unkonzentriert zu zu hören.
"Isst du mal schneller.", ließ er seine Laune an mir aus.

Ich wollte mich ja entschuldigen, dass ich die selbe Portion bekommen hatte wie er, obwohl ich die Hälfte von ihm wog. Wie sollte ich überhaupt drei Burger und zwei Kilo Pommes runter bekommen? Ein Burger hatte ich schon geschafft. Das reichte.
"Kann man es mitnehmen?", fragte ich gezielt an meinen Alpha gewandt und nicht Mister Genervt.

"Kein Wunder, dass du so schwach bist, Omega." Okay seine Laune reichte mir.
Absichtlich stieß ich Carlson mit meiner Stiefelspitze in seinen Unterschenkel. Das einzige was ich damit bewirkte war bloß, dass seine funkelnden Augen meine gefangen hielten. Langsam schlich sich ein verschmitztes Lächeln auf sein Gesicht.
"Sind wir angriffslustig unterwegs?"

Er stand wohl auf Schmerzen. Langsam sollte mich nichts mehr bei ihm wundern, doch jedes Mal wurde ich vom Gegenteil überzeugt.
"Du solltest in Zukunft mehr Essen, Clementine. Da muss ich Carlson zustimmen. Dein Wolf stärkt sich dadurch.", Ich wusste es, aber der Appetit fehlte mir einfach. Ich versuchte es, aber nicht alles klappte im Leben. Und so dünn war ich auch wiederrum auch nicht. Sie übertrieben. Ich liebte meine Körbchen Größe A, die reichte mir und meinem Mate würde es auch zufrieden stellen.

Dennoch nickte ich dem Alpha zu. Carlson schnaubte nebenbei. Ich beließ es wie immer dabei.

Nachdem Alpha Nick so freundlich war und selbst mir das Essen zahlte, verabschiedeten wir uns von dem süßen Kellner, den ich Dank Carlson's großer Statur nur kurz zu Gesicht bekam. Er stieß mich beabsichtigt vor, sodass ich vor ihm laufen musste. Der Typ nervte mich einfach. Es schien so als ob sein Lebensziel war, mich bis zum letzten Tag seines Lebens zu ärgern.

Abrupt hielt ich mitten auf dem Weg zum Auto an. Nein, das konnte nicht sein.
"Geh weiter!", nörgelte Mr. Nervig schon hinter mir, als ich noch meine Gedanken davon überzeugen musste, dass mich mein Mate weit weg von ihm begleiten würde. Die Panik verflog und ich konnte Mr. Nervig's Befehl folge leisten.

Zum Glück kam mir die Rückfahrt nach Hause schneller vor, als die Hinfahrt. Und diesmal war ich nicht eingeschlafen, sondern konnte etwaige Pack Anliegen mitansehen. Darunter auch jene die sich mit den Menschen auseinandersetzten.
"Wir sind auf der Spur."
"Das reicht nicht.", keifte Carlson von der Rückbank zu Nick rüber. Er bestand darauf wieder hinten zu sitzen. Als könnte ich mich da wirklich einmischen.
"Ich weiß, Carlson, aber uns fehlen die Beweise."
Anscheinend war ein Mensch auf unser Geheimnis gestoßen. Man musste die Person natürlich ausfindig machen. Niemand von den Menschen durfte von unserem kleinen Geheimnis erfahren.

"Ich wette die Freundin von der Brillenschlange ist es.", dabei zeigte Carlson dreist auf mich.
"Zoe hat nichts damit zu tun.", verteidigte ich sie auf Anhieb.
"Und ich würde sie da auch nicht mit reinziehen", erläuterte ich meinen Standpunkt. Das würde ich nicht machen. Nicht nur sie wäre dann eine Gefahr für uns sondern auch sie selbst würde von anderen Mitgliedern nicht gemocht werden. Es war schon gut so, wie es war.

"Was ist mit deinen Bettgeschichten? Vielleicht war es ja eine von denen?" Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich hätte es nicht einmal denken sollen. Was hatte ich bloß gesagt?
Ein neckisches Grinsen erschien mal wieder auf Carlsons Gesicht. Natürlich fühlte sich der Idiot gut dabei. Seine arme Mate, müsste dann mit all seinen Bettgeschichten klarkommen. Was für ein Hund.
"Scheint dich interessiert zu haben."
Ich schnaubte. Das träumte er doch.
"Keine Sorge. Ich wechsle kein Wort mit den Frauen dabei."
"Wie herzlos.", rutschte es mir wieder raus. Was hatte ich erwartet? Das war Carlson.

"Mein Herz gehört meiner Mate."
Mir wurde schlecht. Ich hoffte, der Burger war nicht schuld an das Unwohl sein.
"Awww Carlson. Das war ja mal süß von dir.", meldete sich Nick mit einer hohen Stimme zu Wort. Ich musste seinem Lachen einstimmen.
"Halt's Maul."
Doch es interessierte uns wenig ob es ihn ärgerte. Kitschig sein passte nicht zu ihm.

Ehe wir uns beruhigen konnten und Mr. Nervig sich weiter ärgerte, standen wir auch schon vor der Einfahrt unserer Häuser. Zu meiner Verwunderung sprintete Carlson aus dem Auto. Viel später entdeckte ich das blonde vollbusige Mädchen auf seiner Einfahrt. Ahja, Bubsi.
Ihr Lachen hallte durch die Nachbarschaft, als Carlson sie in ihre Arme zog und mit ihr, sich drehte.
Musste wohl schön sein von jemandem geliebt zu werden?
Ich seufzte. Ob mein Mate das machen würde?

Meine Stimmung sank. Das Lächlen von meinem Gesicht schwand und ein bitter Geschmack lag auf meiner Zunge. Irgendwie wollte ich gerade nur so schnell wie möglich, in mein Zimmer gelangen. Leider war ich nicht unsichtbar.
Alpha Nick war so freundlich und hielt mir die Tür auf um problemlos auszusteigen. Er folgte meinen Augen, die sich an Carlson gehaftet haben. Er war so freundlich zu ihr. Sein Lächeln schwand nicht. Wieso konnte er es dann nicht zu mir sein?

"Das ist Cornelia."
Ich nickte abweisend.
"Sie ist hübsch."
"Sie ist auch nett." Das bezweifelte ich nicht. Weiterhin nickte ich ihm zu.
"Ehm... Danke für das Essen und das Heim bringen.", wandt ich mich von Carlson ab und schenkte Nick ein Lächeln. Es war dennoch ein interessanter Tag gewesen.
"Nicht's zu danken." Wieder nickte ich, bevor ich mich zum Weg zu meiner Auffahrt begab.
"Ahja.", hielt mich Nick wieder auf. Er joggte zu mir rüber, sodass er sich runter beugte und mir ins Ohr flüstern konnte.

"Du siehst wirklich süß aus."
Ich lief rot an. Eine normale Reaktion, wenn man ein Kompliment bekam und das bekam ich kaum.
"Hey!" Carlson's Stimme ließ mich von Alpha Nick zurück treten. Ich mied es weder ihn noch Nick in die Augen zu blicken.
"Wolltest du nicht nach Hause fahren?", fragte Carlson nach.
"Doch, doch.", lachte Nick vor sich hin.
"Aber ich konnte mich bei etwas nicht zurück halten."
"Nicht sie, Nick!"
Abrupt blickte ich hoch zu Carlson, der gerade dran war sich zu verwandeln.
Meine Augen weiteten sich. Das durfte er nicht. Was auch immer ihn ärgerte. Er musste es Schlucken. Wir waren noch unter Menschen.

Nick hob die Hände hoch und schritt langsam zu seinem Wagen zurück.
Ein Augenzwinkern in meiner Richtung, bevor er sich grinsend zu einem wütenden Carlson wandt.

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