Prolog
Es war bereits tiefste Nacht, als eine kleine Gestalt durch die dunklen, nur mit einzelnen Fackeln beleuchteten Korridore huschte. Immer wieder lief sie an diversen Bildern in Goldenen Ramen vorbei mit edel bekleideten Männern und Frauen, selten einmal ein Massiv wirkende Holztüre. Wobei die gehetzten, ängstlich wirkenden Augen stur gerade aus zielten, auf die grösste Türe dieses Korridors, hinter dem leises Blubbern und Fluchen zu höhren war. Als der kleine Mann an der Türe anklopfte und er kurz danach eintrat, zog er seine Kapuze von dem Kopf und zeigte seine Narbe, welche sich einmal queer von den rötlichbraunen Augen über die knorrige Nase bis zu seinem zerzausten Stoppelbart zog, tiefrot und wulstig hob sich die Narbe vom ganzen Gesicht ab.
«Mein Herr, bitte verzeiht die Störung aber wir haben ein Problem». Meinte dieser Mann in den Raum hinein, mit von Atem ringender Stimme. Der Raum wurde durch mehrere Kerzen, welche auf mehreren Regalen und Tischen verteilt sind erhellt. Links neben der Türe knisterte ein Feuer im Kamin und spendete eine wohlige Wärme. Der sonst eher kühle Steinboden war mit einem rotgemusterten Teppichen bedeckt. Direkt gegenüber dem kleinen Mann befindet sich ein langer, hoher Tisch mit vielerlei kleinen bis grösseren Apparaten. Glasgefässe, welche Flüssigkeiten enthalten, die in den verschiedensten Farben schimmerten. Vor diesem Tisch stand ein grosser Mann. Sein schwarzes schütteres Haar, hatte er mit einem grünen Band am Hinterkopf zusammengebunden. Als sich ebendieser Mann umdrehte, könnten einigen Menschen gleich den Atem stehenbleiben. Die moosgrünen Augen hoben sich wunderschön von der ebenmässig, blassen Haut ab, die dazu perfekt geschwungenen Augenbrauen und rosigen vollen Lippen ließ den Mann eher puppenhaft wirken, als Menschlich. «Bin, du weisst, ich will im Labor nicht gestört werden, ich hoffe du hast einen sehr guten Grund diese Regel
zu missachten.» Abschätzig sah der Mann zu Bin hinüber welcher nun noch ängstlicher wirkt. «Ja meister E. ich war gerade beim Phönix, diesem Vieh, ihr essen bringen und es ist was Furchtbares passiert. Der Phönix seine Federn. Sie sind grau.» der letzte Teil des Satzes flüsterte Bin beinahe fassungslos. Meister E., welcher während dem gesagten vorsichtig eine klare Flüssigkeit in eine rötliche brühe tropfte, hält bei dem Satz inne und stellte kurz darauf alles energisch auf den Tisch.
«Raus!» Ein einziges Wort, welches aus seinem Mund wie eine hässliche Beleidigung klang. Mit wutverzerrtem Blick drehte sich Meister E. nochmals zu Bin um, welcher bereits mit einem Fuss aus der Türe gestolpert ist. Meister E. knallte mit einer Wucht die schwere Eichentüre zu und begann zu fluchen. Eilig schob er den einen Wandvorhang zur Seite und lief eine kleine steinerne Wendeltreppe hoch.
«Ah Elenar, bereits fertig mit deinem Verjüngung Trank? Du bist ja um einiges schneller als erwartet» Säuselte eine sanfte Frauenstimme, als Meister E oder auch Elenar oben angekommen ist. Die Frau sass an einem grossen Steintisch mit vier Stühlen drumherum, auf welchen rote Kissen liegen. Bis auf dem Tisch wirkte der Raum eher kahl. Kein Bild hängt an der Wand, nur die einzelne Kerze in der Mitte des Tisches flackerte durch die kühle Nachtluft, welche vom Fenster
hineinweht. «Ich bin noch nicht fertig mit dem Trank, diese scheiss Biester verlieren viel zu schnell ihre Magie. Alles Schwächlinge. Wir wechseln sofort zu Plan B. Leandra.» Der Blick von Leandra hellte sich sofort auf. « Endlich gibt es etwas zu tun. Ich warte schon lange auf diesen Befehl. Lasst mich mein Bruder und dieser kleine Weihnachtsmann holen und wir setzen alles in Bewegung diese Biester endgültig auszulöschen.» mit der einen Hand bereits an der Türklinke, welche sich zur rechten von Elenar befindet, bremsten seine Worte Leandras tatendran kurz ab.
«Ich will, dass niemand von diesen Biestern fliehen kann. Ich brauche ihre Federn, jede einzelne. Am effektivsten sind Saphirflammen. Wenn alles Organisiert ist und bereit ist gebe ich den Standort des letzten Bekannten Nests durch. Wehe eines dieser Tiere überlebt, klar?»
Leandra nickte, nicht minder begeistert. Sie hatte seit langer Zeit keine Saphirflammen mehr gesehen, geschweige mit ihnen gekämpft aber die giftgrünen Flammen sind immer wieder
ein Spektakel. Der Plan im Kopf stürmt sie aus der Türe in die eine Richtung davon.
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