Chapter 35

J A R E D
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Charlie sinkt auf den Boden und meine Brust zieht sich zusammen. Schnell laufe ich zu ihr und setze mich neben sie.

„Scheiße Charlie, kannst du mich hören?", murmele ich und schlage ihr sanft auf die Wange. Cliffs Pfiffe zerreißen die Luft und Schatten tauchen über mir auf. Die Jungs atmen scharf die Luft ein und einige drehen sich weg.

„Kann mal jemand einen verdammten Krankenwagen oder sowas holen?", fauche ich, doch sie zucken mit den Schultern. Coach C kommt an und schubst mich leicht zur Seite, um sich neben Charlie knien zu können. Er tätschelt ebenfalls ihre Wangen und als sie keine Reaktion zeigt, kramte er nach einer Wasserflasche und kippt es ihr kurzerhand über das Gesicht.

Geschockt sehe ich ihn an, aber es hilft. Charlie hustet ein paar mal, anscheinend wegen dem Wasser, und schlägt die Augen auf.

„Charlie? Alles okay? Brauchst du einen Arzt?", fragt er sanft und Charlie sieht ihn verwirrt an.

Sie sieht sich um, versucht sich schließlich aufzusetzen und verzieht das Gesicht.

„Also Arzt?", seufzt Cliff. "

„Nein..es, es geht schon. Nur eine kleine Beule Cliff, es ist okay", sagt sie leise und lächelt leicht. „Vielleicht solltest du gucken, ob es keine Gehirnerschütterung ist", schlägt er vor, doch sie lehnt ab.

„Es ist alles okay, wirklich."

Cliff nickt und sieht dann in die Menge.

„Es sah wirklich nicht so schlimm aus, ich bin mir sicher, dass Mason das unabsichtlich getan hat. Ein Unfall", meinte er und lächelt.

Sofort ziehen sich alle meine Muskeln zusammen und ich sehe zu Mason. Seine verhärtete Miene zeigt keine Spur von Reue und ich bin mir auch so sicher, dass das kein Unfall war. Langsam stehe ich auf und laufe zu ihm.

„Ist das dein Ernst?", frage ich ruhig und er nickt.

„Verdient hat sie es", gibt er zurück und sofort wird das Adrenalin in meine Blutbahnen gepumpt.

Ich packe ihn am Kragen, doch auch dann sah er mich gleichgültig an. „Verdient? Verdient, du Bastard? Hast du nichts besseres zu tun, als sie mit einem verdammten Ball abzuschießen? Komm damit klar, dass sie nichts von dir will, du lächerliches Stück", rufe ich wütend und gebe ihm einen kräftigen Stoß. "Hör doch auf, du Kind!", ruft Charlie schwach und ich drehe mich zu ihr um.

Mit leicht nassem Ansatz und Wasserflecken auf dem Shirt sitzt sie im Grad und sieht mich warnend an. Seufzend gebe ich Mason noch einen leichten Stoß und laufe zu ihr.

„Wir gehen jetzt. Du brauchst einen Arzt.", meine ich und halte ihr meine Hand hin.

„Nein, ich.."

„Doch. Los jetzt." Sie stöhnt auf und wirft ihren Kopf nach hinten, was sie daraufhin bereut und eine schmerzverzerrte Miene zieht.

Ich nehme sie unter den Achseln und hebe sie hoch.

„Cliff, ich bringe sie weg", sage ich zu unserem Coach, der nur leicht nickt.

„Gute Besserung, Charlie", meint er und sie lächelt kurz.

Wankend läuft sie los Richtung Umkleide und ich packe sie am Oberarm, damit sie nicht umfällt.

„Ich bin kein verdammtes Baby mehr, Parker", zischt sie, doch ich lache nur.

„Oh, wirklich?" Sie wirft mir einen bösen Blick zu, läuft aber weiter.

„Zieh dir wenigstens dein Tshirt um, das ist total nass."

‚„Ich zieh mich doch nicht vor dir um?!"

„Ach komm Charlie, als wäre es das erste Mal, dass ich dich in Unterwäsche sehe."

Sie wirft mir einen weiteren bösen Blick zu und lehnt ihren Kopf an die Wand.

„Das tut scheiße weh", murmelt sie und ich seufze. Kurzerhand packe ich den Saum ihres Shirts und ziehe es hoch.

„Scheiße Parker, hau ab!", faucht sie, aber ich ziehe es ihr über den Kopf und werfe es ihn ihre Tasche. Sauer verschränkt sie die Arme vor der Brust.

„Ich hasse dich.", zischt sie und ich muss grinsen.

„Nein Baby, du liebst mich, ich weiß es", sage ich und zwinkere, worauf sie mir wütend ihren Mittelfinger ins Gesicht hält.

Grinsend krame ich in der Tasche nach ihrem Shirt.

„Anziehen", befehle ich ihr und halte es ihr hin.

„Lass mich schlafen", sagt sie und schließe die Augen.

„Ja, du darfst gleich schlafen, los jetzt."

Sie stöhnt genervt auf und hebt ihre Arme. Lächelnd ziehe ich ihr das Shirt an und nehme sie an der Hand. Langsam steht sie auf und ich werfe ihre gepackte Tasche und meine dazu über meine Schulter.

„Pizza?" Sie lächelt, obwohl sie die Augen noch geschlossen hält. „Pizza!"

Lachend ziehe ich sie mit mir mit zu meinem Wagen, wo sie sich sofort rein setzt und ihren Kopf gegen die Scheibe lehnt. Ich springe neben sie und sehe sie besorgt an.

„Sicher, dass du keinen Arzt brauchst?"

„Nein Jared, ich brauche keinen. Aber du, wenn du nicht sofort mit dem Gelaber aufhörst", kontert sie und wie immer muss ich grinsen.

„Charlett West, nett wie eh und je."

„Nett ist die kleine Schwester von scheiße. Und nenn mich nicht Charlett."

„Irgendwie passt der Name nicht zu dir, er klingt viel zu süß."

„Willst du damit sagen, dass ich nicht süß bin?"

Lachend nicke ich mit den Kopf und sie rammt mir ihre Faust in den Oberarm.

„Mein zweiter Name ist noch viel schlimmer", murmelt sie leise und mein Kopf schellt zu ihr. „Zweiter Name?"

„Mary. Charlett Mary West."

-

Ich park3 den Wagen vor meiner Einfahrt und steige langsam aus. "Warum sind wir bei dir?", fragt sie und steigt ebenfalls aus.

„Heute ist niemand da. Außerdem muss ich mich ja um meine Schwerverletzte kümmern", gebe ich grinsend zurück und tatsächlich hebt sich ihr Mundwinkel ein wenig.

Ich sperre auf und trete ein.

„Herein, Madame. Sie können sich schon mal hoch begeben, ich schiebe die Pizza in den Ofen", sage ich und sie lacht leise. Langsam zieht sie die Schuhe aus und läuft die Treppe hoch. Ich packe die Tiefkühlpizza aus und schalte schon mal den Ofen an. Schnell lese ich mir die Anweisungen auf der Verpackung durch und schiebe sie in den Ofen.

Während sie backt, ziehe ich meine Schuhe aus und trete ins untere Bad, um mir das Gesicht schnell zu waschen. Zehn Minuten später laufe ich mit einer Pizza in mein Zimmer und stoße die Tür auf. Auf den ersten Blick sehe ich Charlie nicht mal, da sie eingekuschelt in meinem Bett liegt.

Lächelnd stelle ich die Pizza neben ihr ab und sie rümpft die Nase.

„Pizza ist schon geil", flüstert sie und öffnet die Augen. Lachend lasse ich mich neben ihr nieder und reiche ihr ein Stück. Schweigend essen wir vor uns hin und in null komma nichts war die Pizza verschwunden.

Erschöpft lässt sie sich zurück ins Kissen sinken und schließt die Augen.

„Mein Kopf dröhnt so sehr."

„Dann lass uns zum Arzt gehen." 

„Nein, so schlimm ist es auch nicht."

„Sturkopf."

„Idiot."

Lachend lege ich mich auch hin und sehe sie an. Ihre Augen sind geschlossen und ihr Atem geht gleichmäßig. Ohne es zu merken rücke ich immer näher an sie heran, bis ihr Himbeerduft mir in die Nase steigt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie schläft, aber ihre kleinen Hände legen sich auf meinen Brustkorb und sie legt ihren Kopf drauf ab.

„Nacht, Parker" , murmelt sie und ich kann nichts anderes tun, als meine Arme um sie zu legen und zu lächeln.

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