°>>43<<°
°>>Erzählerin PoV<<°
„Was möchtest du mir denn damit sagen, Tae?",fragte er liebevoll nach und griff vorsichtig nach dessen zittrigen Händen, die er anschließend festhielt.
„Ich bin gar kein Mensch, sondern ein Beschützer, der in einer ganz anderen Welt lebt. Theoretisch eine Gestalt, die für dich gar nicht existiert.",ratterte Taehyung hastig herunter und presste seine Lippen gezwungenermaßen aufeinander, um nicht komplett auszuticken.
„U-Uh, was? Ist das ein Streich? Also, wenn das ein Streich sein soll, war der echt schlecht.",gab Jungkook schmunzelnd von sich und verschränkte ihre Finger belustigt ineinander.
„Nein, Jungkook. Das war kein Streich. Ich bin kein Mensch. Als man dich zusammengeschlagen hatte, war ich doch auch da, mit meinen Flügeln und den Blitzen."
Nun verging auch Jungkook das Schmunzeln, und er schaute Taehyung komplett verwirrt an.
„A-Ah, Ja. Dann kannst du jetzt theoretisch einen Blitzschlag in den Himmel zaubern, oder wie?",murmelte Jungkook etwas unsicherer und trat einen Schritt zurück.
Um das zu beweisen, hob Taehyung seine Hand leicht an und ließ es mehrfach am Himmel blitzen, was Jungkook komplett zum Staunen brachte. Komplett aus der Fassung gebracht, schaute der Jüngere dessen unmenschlichen Freund an und trat noch einen weiteren Schritt zurück.
„Das erklärt, wieso du immer da warst. Wieso du immer auf mich aufgepasst hast. Wieso du immer so reflexartig gehandelt hast. Aber wieso?",fragte er kleinlaut nach, so, als würde er es gar nicht mehr wissen wollen. Jungkook fühlte sich enttäuscht, aber auch teilweise aufgeklärt.
„Ich wusste bereits, dass dein Großvater sterben wird. Deshalb hat man mich als deinen Beschützer für eine begrenzte Zeit auf die Erde geschickt, um dich davon abzuhalten, zusammenzubrechen, da wir wissen, wie sehr dir dein Großvater bedeutete, der übrigens auch kein Mensch war, sondern ein Beschützer.",erklärte Taehyung etwas verloren und trat wieder paar Schritte auf seinen Geliebten zu. Er wollte dessen Nähe bloß nicht verlieren. Doch nicht jetzt.
Jungkook, der mittlerweile komplett enttäuscht und zusammengebrochen aussah, ließ sich stumm von Taehyung an den Händen dicht an sich ziehen.
„Du hast mich also nie kennenlernen wollen. Du wolltest also nur deine Pflichten nachgehen und dann wieder verschwinden, wenn es mir besser geht, hm?",gab er verletzt von sich und hatte seinen Kopf auf Taehyungs Brust abgelegt. Auch, wenn er sich total verletzt und betrogen anfühlte, liebte er ihn immernoch und könnte ohne seine Nähe nicht mehr klarkommen.
„Nein, so war das nicht. Als ich dich das erste Mal schon so sah mit all deinen Bücher, deinem alltäglichen Kaffee und das hübsche Gesicht, warst du mir direkt sympathisch.",sprach Taehyung voller Ehrlichkeit und hielt seinen Freund fest an sich gedrückt. Zu groß war die Angst, ihn zu verlieren.
„Wann ist diese begrenzte Zeit vorbei?",fragte Jungkook schluchzend.
„Jetzt."
Er konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Zu sehr wurde er bis jetzt verletzt. Er dachte jemanden gefunden zu haben, der ihn nie mehr verlässt. Jemanden, dem er wichtig war. Jedoch überzeugte er sich selber von dem Gegenteil, als er die für ihn schreckliche Wahrheit gehört hatte und stieß Taehyung mit einem Ruck von sich.
„Dann geh doch einfach!",schrie Jungkook verweint. Aus dem lauten Schrei hörte man dessen Enttäuschung und Verletzt sein deutlich heraus, was für Taehyung wie ein Tritt ins Schwarze war.
Als Jungkook wieder in die Wohnung verschwinden wollte, packte Taehyung ihn an der Hüfte und riss ihn mit einem Zug dicht an sich. Er wollte Jungkook nicht so gehen lassen.
Der Jüngere stockte für einen Moment beim Atmen und blieb vor Schock still stehen. Jedoch fing er direkt wieder an zu weinen und versuchte sich kläglich aus dessen Griffen zu befreien.
„Lass mich los!",rief Jungkook verletzt und drückte ihn an der Brust verzweifelt von sich. Natürlich verletzte es Taehyung sehr, zu sehen, wie Jungkook litt.
Dennoch musste er da durch.
Wenn er schon gehen musste, dann will er selber entscheiden, wie er ging. Undzwar so, dass beide von ihnen nicht all zu sehr litten. Was für Taehyung sowie auch für Jungkook wie unmöglich erschien.
„Willst du mich foltern?! Wieso zwingst du mich hier zu bleiben?! Was willst du?! Mich heulen sehen?! Geh doch einfach und lasse mich in Ruhe!! Ich kann dich nicht me---"
Und ab da an herrschte Stille.
Undzwar als Taehyung Jungkooks Ausbruch mit einem deutlich intensiven Kuss unterbrach. Überrascht riss Jungkook seine Augen auf, als er sah, was gerade geschah.
Direkt wollte Jungkook sich von Taehyung wegschieben, jedoch hatte dieser seine Hände an Jungkooks Kiefer gelegt und verhinderte somit, dass er sich aus den Kuss befreien konnte.
Der Jüngere war immernoch am Weinen und versuchte sich minutenlang von Taehyung wegzuschieben. Doch je länger dessen Lippen auf seine lagen, desto schwächer wurde er, und das Verlangen nach ihm größer.
Tränend wurden die einzelne Fäuste, die gegen Taehyungs Brust schlugen, immer langsamer und schwächer und wandelten sich in ein leichtes und sanftes Streicheln. Mit der Zeit wurde ebenso der aufgezwungene Kuss zu einem gewollten, intensiven und gefühlvollen Kuss.
Während Jungkook den Griff um Taehyungs weißes Hemd immer mehr befestigte, wurden seine Beine immer schlapper. Es war so eine immense Gefühlswelle im Spiel, die Jungkook im Moment physisch sehr beeinflusste.
Taehyung strich dem Jüngeren mit den Daumen über die Wangen und liebkostete das so zarte Lippenpaar seines Geliebten. Immerwieder trafen diese aufeinander, was in ihm jedesmal ein neues Funken entfachte.
Doch dann fing es leider an.
Der Prozess.
Er war da.
Taehyung fing von den Füßen an sich in weißen Lilienblättern aufzulösen. Stück für Stück verschwand ein Teil dessen Körper, welches sich ebenso in einen goldenen Staub entwickelte.
Als Taehyung dies bemerkte, löste er seine Lippen von Jungkooks und hielt dessen Hände anschließend feste in seine.
Jungkook hingegen konnte gar nicht glauben, was er da sah. Er war erschrocken, aber auch fasziniert zugleich. Jedoch überkippte ihn die Traurigkeit und das Gefühl, wieder alleine zu sein, weshalb er sich auf die Unterlippe biss, um nicht zu weinen.
„Bitte weine nicht, mein kleiner Engel.",hauchte Taehyung leise und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.
Dieser Satz brachte Jungkook aber noch mehr zum Weinen, weshalb er stumm die Tränen verlor und Taehyungs Hände losließ.
„Ich liebe dich, Jungkook.",sprach Taehyung deutlich und schloss die Augen. Somit brach er den Augenkontakt ab und löste sich in den letzten weißen Lilienblüten auf, bis er nicht mehr da war.
Das Einzige, was zu sehen war, waren die Lilienblüten, die Richtung Himmel flogen, gefolgt von dem goldenen Staub, bis auch dieses entgültig verschwunden war.
„Ich liebe dich auch, Taehyung."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top