°>>Taehyung PoV<<°
An einem regnerischen Morgen saß ich an meinem Tisch auf der Veranda, die ich mir aufgebaut hatte. Mit meiner Tasse Tee in der einen Hand und meinem Lieblingsbuch über die historischen Ansichten anderer Menschen, genoss ich das kühle Wetter und dessen plätschernde Regentropfen.

„Taehyung, mein Kind.",hörte ich urplötzlich eine bekannte Stimme, von der ich bereits wusste, um wen es sich handelte. Der Anführer des anderen Universums war da.
Der Chef.
Wie ich bereits mal erwähnt hatte, nannte ich ihn nicht gerne „Chef". Schließlich war er eher wie ein Freund für mich oder ein Gelehrter.
„Guten Tag. Setz dich zu mir.",meldete ich mich mit meinem größten Respekt vor dem älteren Mann. Ohne zu zögern bot ich ihm eine Tasse des brühenden Tees an, die er anschließend annahm.

„Weißt du, wieso ich hier bin?",begann mein Herr zu sprechen.
Ich schüttelte den Kopf, aber nickte dann auch wieder.
„Wegen Jungkook, oder?",fragte ich etwas unsicherer nach und stellte meine Tasse zur Seite.
„Ja. Zwischen euch ist große Liebe entstanden. Das freut mich.",sprach er in einer ruhigen Tonlage, die mich beruhigte aber auch gleichzeitig verrückt machte. Schließlich wusste ich nicht, was mein Herr davon dachte.

„Danke, Sensai.",sprach ich höflich und lächelte ihn vorsichtig an.
„Du weiß, dass Liebe zwischen Mensch und Beschützer kompliziert ist. Ich habe deinen gleichaltrigen und dich noch nicht gelehrt, wie das dann abläuft, falls es zur Liebe kommt. Bei dir muss ich das also schon vorstrecken, mein Lieber.",erzählte er entspannt. Er hatte seinen Blick in den Himmel gerichtet gehabt und nahm ab und an einen Schluck von dem frischem Tee.
Wieder nickte ich nur und atmete tief durch.

„Ich werde dir zuhören, wenn du es mir jetzt erklärst."
„Gut, Taehyung. Du wirst wohl oder übel wieder zurück in die Welt der Beschützer und Heiler zurückkehren, sobald Jungkook den Höhepunkt seines Glückes und Zufriedenheit erreicht hat. Ich spüre, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er diesen Punkt erreicht. Er scheint geheilt zu sein. Somit hast du deinen eigentlichen Job auf der Erde erledigt und solltest zurückkehren.",fing mein Herrscher an zu erzählen, weshalb ich bei jedem Satz immer trauriger wurde. In mir brach eine Welt zusammen.
Ich wollte Jungkook nicht verlassen. Ich durfte ihn nicht verlassen. Damit würde ich uns beiden doch nur schaden. Getrennt von ihm zu sein, zerbrach mir das Herz. Dennoch durfte ich meinem Herrscher nicht widersprechen.

„A-Aber mein Herr, würde ich ihm nicht noch mehr wehtun, wenn ich verschwinden würde?"
„Nein. Der erste Moment wird schmerzhaft werden. Das ist es immer. Jedoch braucht er deine Hilfe nicht mehr. Er hat den Schicksalsschlag -mit deiner Hilfe als Beschützer- ohne psychische Schäden überstanden. Wenn er dich wirklich liebt, wird er dich gehen lassen.",sprach er direkt. Er klang verständnisvoll aber auch realistisch. Ich hatte keine Wahl. Ich musste das alles so akzeptieren, auch, wenn es mir mehr als nur wehtat.

Plötzlich fing ich an eine Menge an Tränen zu verlieren, ohne zu schluchzen. Ich konnte nicht weinen. Den Schmerz ließ ich still durch mein Blut fließen, welches meine Tränendrüsen anspornte.

„Es tut mir leid, Taehyung. Jedoch ist das deine Aufgabe. Auf die Welt geschickt werden, Helfen und wieder zuruckkehren. Du bist kein Mensch, mein Junge. Du bist ein Beschützer."
Er legte mir seine Hand auf die Schulter, was mich tatsächlich einwenig beruhigte. Jedoch brach der Sturm erneut in mir aus, sobald ich an Jungkooks zerbrochenes Gesicht dachte.

„M-Muss ich i-ihm d-die W--"
„Ja, Taehyung. Du muss ihm die Wahrheit über dich erzählen, damit er Bescheid weiß, wieso du verschwindest. Sein Großvater ist ja auch einer von uns, wie du herausgefunden hast. Das kannst du ihm auch erzählen.",sprach mein Herrscher wieder, bevor er sich neben mir wie gewöhnlich in wunderschönen Kirschblüten auflöste und einen angenehmen Duft hinterließ.

Jedoch wusste er nicht, dass er ebenso ein zerbrochenes Herz hinterließ.

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Einfach noch ein Kapitel, weil ich motiviert bin :)
Eleja~