°>>Erzählerin PoV<<°
Jungkook befand sich gerade auf seinen Weg zur Universität. Es verging ein angenehmer Frühling, in dem Jungkook wieder Neues dazu lernte. Allgemein war der Brünette nun viel ruhiger und selbstständiger als zuvor. Lag es am dem Verlust, welchen er erlitt oder lag es an der treuen Unterstützung, die er von seinen Freunden bekam?
Er wusste es nicht.
Aber er wollte es auch nicht hinterfragen. Wieso auch?
Der Jüngere hatte seine Hände in die Hosentasche gesteckt und seinen Blick stets aufmerksam auf die Straße gerichtet gehabt.

Dadurch, dass es ihm zurzeit tatsächlich besser ging, verpasste er -Gott sei Dank- nichts vom Schulstoff und war somit erneut dankbar für all die Unterstützung, die er bekam.
Entspannt betrat er die große Universität, wo sich bereits viele Stundenten und Studentinnen aufhielten. Zielstrebig ging er ohne jegliche Hektik zu den Türen, bis er plötzlich an der Schulter zurückgezogen wurde.

„Na, Jeon? Heute schon was vor?",raunte ihm eine bekannte Stimme ins Ohr. Es war einer der Jungen, die ihn damals bei der großen Veranstaltung die Treppe runtergeschubst hatte. Mit einem Augenrollen drehte sich der Jüngere um und schaute die drei Jungen abwartend an.
„Jungs, ich muss los. Ich habe echt keine Zeit für sowas.",gab er sichtlich lustlos von sich. Jedoch hatten die drei offensichtlich breiter gebauten Jungen andere Pläne und schubsten den schlanken Studenten in die hinterste Ecke der Universität.

„Lasst mich! Was wollt ihr überhaupt?",fragte Jungkook empört und strich sich über sein Oberteil, als er achtlos gegen die Mauer geschubst wurde. Die Angst stieg etwas in ihm. Schließlich wusste er nicht, was die eigentlich so fremden Jungen von ihm wollten. Die Unwissenheit machte ihn unsicher.
„Heute bist du anscheinend ohne deinen großen hübschen Freund unterwegs, so, wie es aussieht.",fing der eine an zu sprechen und rieb seine Hände aneinander.
„Das bedeutet, keiner kann dich hier auffangen, Prinzessin!",spuckte der Zweite verachtend aus und lachte unzufrieden.
Sprachen sie über Taehyung? Was wollten sie denn nun von mir, fragte sich Jungkook gedanklich und blieb stumm. Er wusste, wenn er was sagen würde, würde er die Situation einfach nur verschlimmern.
Er atmete die stickige Luft im hinteren Gebiet der Universität tief ein und wieder aus und versuchte wirklich nichts falsch zu machen. Es war ein bedrückendes Gefühl.

„Ohne deinen Prinzen scheinst du wirklich gar nicht so selbstbewusst zu sein, wie wir dich eigentlich kennen.",gab nun der Älteste seinen Senf dazu und packte Jungkook kraftvoll an die Schultern. Dadurch quiekte der deutlich schlankere Junge auf und schluckte einmal kräftig.
„Ich brauche ihn nicht, um selbstbewusst zu sein. Aber ihr könntet ihn echt gut gebrauchen. Ihr seid solche Pussys, wenn ihr euch nicht mal traut, mich vor der ganzen Uni zu schlagen.",sprach nun auch Jungkook und schaute den Ältesten der Gruppe an.

Damit hatte er eine deutliche Grenze überschritten, denn die Miene des Ältesten änderte sich schnell zu einer ziemlich kalten Miene. Er zögerte nicht und verpasste Jungkook eine Faust auf das Auge. Schmerzerfüllt taumelte der Jüngere gegen die Mauer, die sich hinter ihm befand und hielt sich das tränende Auge. Zeit, um sich von dem ekelhaften Schmerz zu erholen, hatte Jungkook nicht. Denn anschließend trat der zweite Junge -dessen Namen Jungkook noch nicht mal kannte- ihm gewaltig in die Magengrube und ließ den Jungen somit auf die Knie sacken.

Der höllische Schmerz breitete sich schneller als ein entfachtes Feuer in Jungkooks Körper aus und ließ ihn mehrere Tränen der Hilflosigkeit verlieren. Sein Magen verkrampfte in Windeseile, während sein Auge ununterbrochen tränte. Es war eine Mischung aus Blut und Tränen, die ihm über die Wange kullerte.
„Das hast du dafür, dass dein Freundchen letztes Mal versucht hat unsere Pläne zu durchkreuzen. So ein Spast.",kam es nun von dem letzten Kerl, der bis jetzt nur zugeschaut hatte.
Er lachte laut.
Er lachte Jungkook aus.
Der, der gerade mit seinen unerträglichen Schmerzen zu kämpfen hatte.
Doch, als hätten die drei Jungen nicht genug, traten sie ihm alle drei einmal gezielt auf die Rippen und ließen den nun komplett geschwächten Jungen achtlos auf den Boden sacken.

Jungkooks Sicht verschlechterte sich jede Sekunde immer mehr, weshalb er seine Augen für einen Moment schloss. Sein Oberkörper fühlte sich so an, als würde man einen extrem großen Felsen darauf geworfen haben. Es fühlte sich so an, als hätte man ihm sein ganzes Selbstbewusstsein geraubt.
Und das nur, weil die drei Jungen große Eifersucht auf Jungkook und dessen Erfolge hatte.
Ein blutiges Husten entkam dem auf dem Boden liegenden Jungen, wobei er sich immernoch den Bauch festhielt und keuchte. Die kleine Gruppe ergötzte sich an den geschwächten Anblick Jungkooks, was sie nur stärker fühlen ließ.

Jedoch hielt dieses Gefühl nicht mehr lange an, denn nun erschien erneut die so sehr von ihnen gehasste Person. Es war niemand anders als Kim Taehyung, der immer wusste, wo sich sein Schützling aufhielt.