°>>31<<°

°>>Taehyung PoV<<°
Nachdem ich den schwachen Körper des Jüngeren nachhause gebracht hatte, fuhr ich direkt wieder ins Krankenhaus. Auch paar Tage später fuhr ich immer wieder ins Krankenhaus. Jungkook ließ ich all die Tage in einem vertieften Schlaf liegen. Man konnte dies tatsächlich als einen kleinen Zauber bezeichnen. Jedoch wollte ich ihn vor schlimmen Gedanken bewahren, die er über die Zeit, wo alles noch unklar war, entwickeln konnte.

Auch jetzt befand ich mich im Krankenhaus, nachdem mir als Pfleger gesagt wurde, dass der Großvater wach geworden ist. Im ersten Moment klang das sehr schön. Jedoch wusste ich bereits, dass es eher das Gegenteil war.
Bedacht öffnete ich die Tür zum Krankenzimmer des älteren Herrn.
Er hatte die Augen leicht geöffnet und schaute mich mit einem sanften Lächeln an. Auch, wenn er nicht der Vater von Jungkook war, hatte Jungkook das Lächeln von seinem Großvater gehabt. Das erkannte man direkt.

„Guten Tag, Minho.",begrüßte ich ihn in einem leisen Ton und setzte mich auf die Bettkante hin.
Er lächelte nur einwenig und ergriff solangsam meine Hand, die er mit schwacher Kraft drückte.
„Beschütze Jungkook weiterhin.",wisperte der Großvater leise. Ich weitete im ersten Moment meine Augen.
Dann dachte ich, dass er es in einem anderen Sinne meinen konnte.
„Das werde ich tun. Er ist in sicheren Händen, solange er bei mir ist. Ich werde nicht zulassen, dass er all zu sehr leidet.",versprach ich dem älteren Herrn, der mir eine Haarsträhne von der Stirn strich. Bevor er seine Hand kraftlos auf das Bett fallen ließ, ergriff ich diese und hielt die feste.
„Bitte kümmere dich gut um ihn. Er braucht dich so sehr. Lass ihn erst erwachen, wenn ich sterbe, okay?"
Verwirrt schaute ich ihn an, was er nur mit einem leisen Schmunzeln quittierte.
Woher wusste er, dass ich Jungkook in einen tiefen Schlaf gelegt hatte?

„Mein Schützling ist meine Ehefrau gewesen. Ich hatte sie 13 Jahre lang beschützt, bis ich sie lieben gelernt habe und sie anschließend geheiratet habe.",erklärte mir Minho. Seine Augen drohten in jedem Moment sich für immer zu schließen, weshalb ich erstmal Panik bekam.

Jungkooks Großvater war auch ein Beschützer, wie ich?
Wieso hatte ich das Feuermal an seinem Hals die ganze Zeit nicht bemerkt?

Überrascht schaute ich ihn an. So viele Fragen würde ich ihm noch stellen wollen. Aber ich ließ es sein und lächelte ihn leicht an. Man sollte einen Menschen nicht mit Tränen verabschieden, sondern mit einem Lächeln. Auch, wenn wir in dem Falle beide keine Menschen waren.

„Dein Schützling ist mein Enkel. Du wirst dein Job weiterhin gut machen. Mal sehen, welches Schicksal dich trifft, mein Junge. Ich vertraue dir, Kim Taehyung. Wir sehen uns in der Welt der Beschützer und Heiler wieder."
Das waren die letzten Worte von Minho, bevor er seine Augen für immer schloss und sich -wie gewöhnlich als unmenschliches Wesen- in weißen Sakurablüten auflöste, die durch einen leichten Windstoß durch das Fenster hinaus in den Himmel flogen. Stumm beobachtete ich das unnatürliche Geschehen und lächelte durchgehend einwenig.
Mein Blick war auf das offene Fenster gerichtet, welches ich nach einer Weile schloss.

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