°>>12<<°
°>>Taehyung PoV<<°
Ich arbeitete nun mehreren Wochen als Pfleger. Hauptsächlich war ich bei Jungkooks Großvater. Mit der Zeit wurde mein Verhältnis zu dem netten Herren immer besser, und ich konnte mich problemlos mit ihm unterhalten. Das erleichterte mir natürlich meine Arbeit.
„Taehyung, mein Kind.",fing der Ältere an zu sprechen, wobei ich ihm direkt einen aufmerksamen Blick schenkte. Ich saß gerade neben ihm, und spielte typische Brettspiele mit ihm. Das gehörte zu den Aufgaben eines Pflegers dazu.
„Ja, Herr Jeon?",erwiderte ich mit einem zarten Lächeln, während ich den nächsten Zug beim Spiel wagte.
„Im welchem Jahr wurdest du geboren?",fragte er ruhig. Er lehnte sich etwas zurück, und schaute mich ruhig an.
„Ich wurde im Jahre 1995 geboren. Warum fragen Sie?"
Er stellte öfters fragen bezüglich meiner Geburt, oder meines Aussehens. Das verwirrte mich innerlich sehr, und ich wollte meinem Aufgabengeber immer wieder fragen, wieso...
Ja, der Aufgabengeber, der mich beauftragt hatte, Jungkook zu beschützen.
Jedoch galt es jedes Rätsel auf dieser Welt alleine zu lösen.
„Welches Krankenhaus?"
„Daegu St. Stift."
„Okay...",antwortete er leise, während er mich für einen Moment betrachtete.
Was hatte das alles auf sich gehabt...?
Ich blieb geduldig, und lächelte ihn höflich an. Es wäre sowas wie ein Verstoß gegen die Regel, wenn ich zu den Klienten respektlos wäre, weshalb ich jede Frage ehrlich beantwortete.
„Bitte schaue mal nach meinem Enkel nach. Er arbeitet zurzeit so viel für sein Studium. Ich möchte nur sichergehen, dass er sich nicht überarbeitet.",bittete er mich.
Wie auf Befehl stand ich auf, und verließ das Wohnzimmer. Jungkook studierte Fotografie in Kombi mit Philosophie, was ich wirklich gut fand. Wundervolle Dinge auf Bildern festhalten zu können, konnte ich mir wirklich schön vorstellen. Vorallem war Jungkook ein sehr kreativer Mensch, weswegen er sicher eine der Besten in seinem Kurs war.
Langsam betrat ich das Zimmer von dem klugen Jungen, als er mir nicht antwortete. Kein Wunder, dachte ich mir. Denn ich fand ihn schlafend auf den Boden. Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir bei seinem Anblick nicht verkneifen. Das war wirklich süß, wie er dort friedlich am Schlafen war.
Jedoch besorgte mich das auch sehr. Er arbeitete wirklich so sehr, sodass er auf dem Boden zwischen seinen ganzen Unterlagen einschlief.
Anschließend setzte ich mich auf den Boden hin, wo seine ganze Sachen lagen und legte Jungkooks Kopf auf meinen Oberschenkel, als ich es mir im Schneidersitz bequem gemacht hatte.
Vorsichtig strich ich ihm seine Haarsträhnen aus der Stirn, und strich ihm einwenig über den Rücken.
Ich musste diesen Jungen beschützen. Sei es vor großen Plagen und Schmerzen, oder von kleineren Dingen. Wie zum Beispiel der ganze Schulstress, der im Gegensatz zu seinen zukünftigen Problemen minimal war... Aber deswegen war ich ja da.
Um ihn zu beschützen und dafür zu sorgen, dass er nicht zusammenbricht...
Mein Blick schwiff über den ganzen Haufen von Papieren und Mappen. Allein bei diesem Anblick kam ich total in Verzweiflung. Um den ganzen Chaos zu beseitigen, ließ ich meine Finger kurz bewegen -wie bei jemanden, der gerade am Zaubern war- und schon waren die Blätter und Mappen alle in Ordnung aufeinander gestapelt und sortiert.
Ja, ich besaß gewisse Kräfte, die ich einsetzen durfte.
Das waren keine Superkräfte. Aber sie waren schon nützlich.
Nach meiner kurzen magischen Aktion schnappte ich mir einen kleinen Teil seiner Arbeit, und fing an diese zu bearbeiten. Ich wollte ihm unbedingt ein Teil der Arbeit abnehmen.
Natürlich achtete ich in diesen drei Stunden -in denen ich arbeitete- auf Jungkook, und sein Wohlbefinden. Ab und zu richtete ich seinen Kopf wieder bequemer auf meinem Oberschenkel.
Oder ich strich ihm beim Lesen seiner Textquellen durch die Haare.
Aber es kam auch eine Zeit, wo der Jüngere aufwachte. Er streckte sich einwenig, wobei er sein Gesicht verzog. Ich ließ ihn in Ruhe wach werden, und beobachtete ihn geduldig.
Mir fiel dabei auf, wie schlank er eigentlich war. Für ein Koreaner nicht wirklich auffallend. Aber seine Hüfte war ziemlich schmal, und er hatte lange schlanke Beine. Jungkook hatte einen schönen Körperbau gehabt.
Als er seine Augen öffnete, schaute er sich verwirrt um. Langsam erhob er seinen Blick, wobei er mich erschrocken anschaute.
„Oh Gott...",gab er kleinlaut von sich, und setzte sich schnell auf.
„Bin ich etwa eingeschlafen?",fragte er etwas leiser. Zugleich er sich über den Nacken rieb.
„Ja. Als ich nach dir schauen wollte, warst du schlafend auf dem Boden. Dann habe ich dich erstmal auf meinem Bein schlafen lassen, und habe den Chaos hier beseitigt.",klärte ich ihn auf, während er sich die Augen rieb.
Jungkook schaute sich um, und wirkte ziemlich überrascht. „Hast du etwa meine Aufgaben gemacht?",fragte er etwas schuldbewusst. Seine Knopfaugen musterten mich nervös. Dennoch schimmerten diese besonders.
Ich nickte.
„Ich wollte dir einen Teil deiner Aufgaben nehmen. Ich hoffe, dich stört das nicht."
Den Stift legte ich zur Seite, sowie auch die ganzen Lernsachen von ihm. „N-Nein. Aber das hättest du wirklich nicht machen müssen. A-Aber ich danke dir.",sprach er ruhig, und lächelte mich einwenig an.
Ruhig erwiderte ich das Lächeln.
Somit herrschte erstmal Stille. Keiner sagte etwas.
Ich spürte, wie seine Augen mich förmlich abscannten, was ich mir aber nicht ansehen ließ.
„Ist dir in diesen kurzen Shorts nicht kalt? Wir haben zwar Frühling. Dennoch ist es etwas frisch.",merkte ich ruhig an, wobei ich auf seine entblößte Beine deutete.
Direkt fielen mir seine erröteten Wangen auf, als er an sich selber herunterschaute und peinlich berührt aufstand. Hastig schaute er um sich. Wahrscheinlich nach einer Decke, oder so.
„Argh! Tut mir leid. Ich kann nicht mit langen Hosen schlafen."
„Setz dich doch erstmal wieder hin. Ich habe nichts dagegen, wenn du gerne mit kürzeren Sachen schläfst. Ich schätze dich so, wie du bist."
Ich klopfte auf den freien Platz neben mir, und lächelte ihn entspannt an.
Er zögerte einwenig, bis er sich neben mich setzte und mich anschaute.
„Wieso bist du eigentlich so nett zu mir?",fragte er mich ohne seine sanfte Stimme zu erheben.
„Wie meinst du das?",wollte ich wissen, und schaute ihn ebenso aufmerksam an.
Er seufzte.
„Seit unserem ersten Treffen bist du so fürsorglich und achtest immer auf mich. Ich verstehe einfach nicht, warum.",sagte Jungkook leise, während er mich musterte.
„Ich bin an sich jemand, der sehr fürsorglich ist. Ich mag dich wirklich sehr, weshalb ich umso fürsorglicher bin.",gab ich leise, tief, und ruhig von mir.
Ich war eben schon immer ein besonnener Mensch.
„A-Achso... Na dann...",wisperte er verlegen, was ich deutlich an seiner höheren Tonlage heraushören konnte. Er senkte seinen Blick, wobei er sich eine Haarsträhne von der Stirn strich.
Am Ende konnte ich ein liebliches Lächeln auf seinen Lippen erkennen.
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