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°>>Jungkook PoV<<°
„Meine lieben Schüler und Schülerinnen. Eure nächste Hausarbeit wird natürlich was mit der Fotografie zutun haben. Diesesmal handelt es sich nicht um Theorie. Sondern ihr werdet irgendwas fotografieren müssen, was euch wichtig ist. Irgendwas, was euch verändert hat, oder euch gelehrt hat. Irgendwas faszinierendes. Jetzt kommt das Aber: Ihr müsst es auch schriftlich begründen können. Ich will mindestens drei Seiten sehen. Ich gebe euch zwei Monate Zeit für eure Aufgabe. Ansonsten wünsche ich euch einen angenehmen Nachmittag!",sprach meine Lehrerin, Frau Heyeol.
Seufzend stand ich auf, und packte -im Gegensatz zu meinen anderen Mitschülern- meine Sachen in aller Ruhe ein. Meine Laune war leider nicht mehr so prickelnd, seitdem ich erfahren hatte, dass mein Opa einen Schlaganfall hatte.
Mein Opa war mir schon immer sehr wichtig gewesen. Man konnte schon behaupten, dass ich ein besonderes Verhältnis zu ihm hatte.
Dadurch, dass er den Schlaganfall hatte, brauchte er nun Hilfe bei seinem Alltag. Körperlich war er ja nicht mehr stabil. Meine Oma war schon verstorben, und ich konnte auch nicht jede Minute bei ihm sein. Klar, kümmerte ich mich um ihn. Aber ich hatte irgendwo auch meine eigene Aufgaben gehabt.
Deswegen haben wir nun einen Pfleger eingestellt, der mir auch nicht mehr fremd war.
Vor paar Tagen war Taehyung da, und hatte sich das erste Mal um meinen Opa gekümmert.
Komisch daran war, dass ausgerechnet Taehyung, der Pfleger war.
Er machte seinen Job sehr gut, und ging auch ziemlich achtsam mit meinen Großvater um. Somit war ich auch zufrieden, und verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr daran.
Ich begab mich in den großen Fluren der Universität, während ich mein Handy zückte, und meine Nachrichten abcheckte.
Hoseok schrieb mir, um mich zu fragen, ob ich mich mit ihm treffen könnte. Ich willigte ein, steckte mein Handy wieder in die Hosentasche und ging entspannt zur Bushaltestelle. Lange musste ich nicht warten. Denn der Bus war in bereits fünf Minuten schon da.
[So sieht unsere Kookie heute aus~:)]
Hastig schaute ich mich um, um ein guten Platz zu ergattern, den ich auch schließlich fand. Ich saß weiter hinten am Fenster.
Als Fotograf waren die Plätze an den Fenstern was ganz besonderes. Denn ich betrachtete jede Gegend und jedes Umfeld aus einer ganz anderen Perspektive.
Andere würden eine normale graue Straße sehen.
Ich hingegen würde einen langen Weg zum Horizont erkennen. Jedenfalls würde ich es so beschreiben.
Ich hoffe, du verstehst grob, was ich meinte.
Da ich mehrere Haltestellen fahren musste, saß sich ein weiterer Typ während der Fahrt neben mich hin. Leider saß er nur so dicht an mir, was mich eher stutzig werden ließ. Aber ich ließ mir das nicht anmerken.
Bis der Typ anfing zu sprechen.
„Wie alt bist du?",fragte er in einem raueren Ton. Wahrscheinlich war es eben seine normale Tonlage.
„Ich sehe keinen Grund Ihnen die Frage zu beantworten.",antwortete ich dennoch höflich zurück, und wirkte sehr gelassen.
Obwohl in mir gerade die Panik etwas stieg.
Er musterte mich total komisch, so, als würde er mich gleich anpacken und wegzerren wollen.
Noch panischer wurde ich, als der fremde Mann sein Taschenmesser zückte, und es an mein Oberschenkel drückte.
Reflexartig riss ich meine Augen auf, und zog meine Beine in die andere Richtung. Einfach nur weg von seinem Messer.
„Bewege dich nicht. Oder das Teil steckt in deinem Bein!",raunte er in einem aggressiven Ton, packte mein Oberschenkel an, und zog es ruckartig an dieselbe Stelle wie vorhin ran.
Mit aller Kraft versuchte ich meine Panik, Angst und Sorge runterzuschlucken.
Leise sprach ich zu ihm.
„Was wollen Sie von mir?"
„Ich will, dass du mir dein ganzes Geld gibst, was du hast."
„Ich arbeite noch gar nicht. Dementsprechend habe ich kaum Geld dabei.",verteidigte ich mich hilflos, und spannte meine Beine nervös an.
Ich schluckte kräftig, als ich die Spitze des Messers an meinem Oberschenkel doller spürte, und atmete tief durch.
Innerlich hoffte ich nur, dass der gruselige Typ neben mir einfach nur verschwinden würde.
„Guten Tag, meine Herren.",hörte ich ebenso eine tiefere Stimme, die aber eher sanfter und entspannter klang.
Ich hob mein Blick, und entdeckte eine bekannte Gestalt.
Das war der Wahnsinn...
Seine durch Kontaktlinsen blaugetönte Augen stachen total heraus. Von seinen goldigen, blonden Haaren brauchten wir erst gar nicht sprechen. Taehyungs weiße Kleidung ließ ihn märchenhafter, und traumhafter aussehen.
Wow...
Ich wollte auch so schön sein?
„Verschwinden Sie sofort.",erwachte mich die bedrohende Stimme von dem unbekannten Typ, der neben mir saß. Er hatte sein Messer gegen Taehyung gerichtet.
Taehyung schaute mit einem sehr ruhigen Blick runter zum Messer, und dann wieder in sein Gesicht.
„Kein Grund ihr Messer zu erheben. Ich will lediglich, dass sie den jungen Mann in Ruhe lassen.",erklärte er wirklich sanft.
Sanft klang er durch die Ruhe und Entschlossenheit in seiner tieferen Stimme.
Eine Gänsehaut überkam mich.
Gerade als der Typ Taehyung in die Brust stechen wollte, zuckte ich automatisch zusammen.
Taehyung regte sie gar nicht.
Er erhob seine Hand gegen das Messer, dessen Spitze nun durch Taehyungs Handfläche und dem Auftreffen mit seiner Handfläche komplett verbogen und zersplittert war.
Meine Augen weiteten sich, und mein Mund ebenso. Schockiert starrte ich Taehyungs Hand an.
So, als hätte er gerade ein neues Wunder geschehen lassen haben.
Er hatte die Spitze des Messers allein durch das Erheben seiner Handfläche, verbogen und zersplittert?!
Seine Hand hatte gar keinen Schaden abbekommen.
Kein Blut. Kein Fleck. Nichts!
Ach-du-Scheiße!
Das waren meine Gedanken in dem Moment.
Dem Fremden erging es nicht anders. Denn er wisperte nur ein verwirrtes „W-Wie?", und schaute Taehyung in die Augen.
Taehyung blieb ruhig stehen, nahm seine Hand langsam wieder runter, und trat einen Schritt zur Seite.
„Nun stehen Sie auf, und lassen Sie den Jungen und weitere Menschen in Ruhe. Sonst muss ich leider wieder auftauchen.",bat er ihn in einem besonnenen, und recht zärtlichen Ton.
Der Typ stand wortlos auf, und stieg bei der nächsten Haltestelle direkt aus.
Die Menschen in dem Bus waren mindestens genau so geschockt, wie ich. Alle schauten uns ungläubig an, und blinzelten ziemlich überfordert.
Mein Blick hingegen hing an Taehyungs Erscheinungsform. Er wirkte so introvertiert, und so besonders...
Ich bemerkte, wie er seine rechte Hand unauffällig nach Rechts bewegte, und die Blicke der Leute direkt woanders waren. So, als hätten sie alles, was in den letzten 15 Minuten geschehen war, vergessen.
H-Hatte er das jetzt bewirkt, oder spinnte ich schon komplett??
Schließlich setzte er sich neben mich hin. Er hatte eine gerade Körperhaltung, und wirkte ziemlich erwachsen. Neben ihm fühlte ich mich wie 11 Jahre...
„W-Was war das?",fragte ich nun leise, und gab ihm somit nicht die Chance, als Erster was zu sagen.
„Ich habe dich vor einem Stich in deinem Beinen beschützt. Hat er dir sonst noch wehgetan?",fragte er ruhig nach, wobei er seinen Blick nun auf mich richtete.
Direkt spürte ich eine immense Welle von Gefühlen durch meinen Körper strömen, da Taehyung durch seine Erscheinung und seine Art & Weise großen Einfluss auf mich hatte.
„N-Nein. Mir geht es gut. Danke, dass du mir geholfen hast. Wärst du nicht zufälligerweise hier gewesen, müsste ich wohl einen Krankenwagen rufen.",gab ich etwas in Verlegenheit geraten von mir, während ich mir eine schwarze Haarsträhne von der Stirn strich.
Er lächelte mich leicht an, und nickte als Antwort.
Mein Blick blieb noch an ihm hängen, da ich sehr neugierig und interessiert war.
Dann fiel mir etwas ein.
„Taehyung?"
„Ja, Jungkook?"
„Darf ich dich fotografieren?"
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