Nicht gesucht und doch gefunden

Mittlerweile sind Paddy und ich schon seit 6 Wochen ein Paar - was definitiv besser klingt wie >seit 12 Tagen<.


Diese sechs Wochen fühlen sich für mich bereits wie eine Ewigkeit an. Es passt einfach, wir tun uns gut, wir sind gerne zusammen, wir haben schon super viel erlebt, also why not? Das Leben ist definitiv da, um gelebt zu werden und zwar in vollen Zügen.


„Guten Morgen Sonnenschein", säuselt mir Paddy ins Ohr. „Sonnenschein? Seit wann nennst du mich denn so?" Ich stupste ihm mit meinem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. „Just because... neben dir aufzuwachen ist einfach das Beste was es gibt." Mein Herz macht einen Purzelbaum - es ist ihm wirklich ernst.


Paddy hatte mich gestern bei Amelie abgeholt und wir sind dann zusammen ins Hotel gefahren. Heute wollen wir den Tag nochmals so richtig entspannt angehen, denn nächste Woche steht schon der Umzug an und Paddy wird dann noch einige Male auf Tour sein. Ich bin schon gespannt, wie das dann werden wird, wenn wir zusammen wohnen. Ich kann es kaum erwarten.


„Du sag mal, gestern meintest du noch, dass du mir was erzählen willst", fällt es mir wieder ein. Paddy schaut mich irritiert an und runzelt die Stirn. „Na du hast doch ganz wild eine SMS getippt und dabei geschaut wie ein Stier in der Arena." Paddy lacht. „Wie ein Stier in der Arena? Oh wow, das hat noch keiner zu mir gesagt." „Mir ist gerade nichts besseres eingefallen", ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

„Also, es gibt da jemanden, der meinen Namen auf YouTube benutzt um Klicks zu erhalten und in den Videos Bullshit über mich erzählt. Diese Person erhält regelmässig Post von meinem Anwalt. Gestern hat mir Dani geschrieben, dass wieder ein Video online gegangen ist. Das ist alles." Ich blicke ihn erstaunt an. „Interessiert das denn jemanden? Also, das was diese Person da erzählt?" Paddy reibt sich mit der Hand über das Gesicht. „Vermutlich nicht, aber sie benutzt meinen Namen und das stört mich. Könnte schon fast unter Rufmord laufen. Naja, vergessen wir das. Mein Anwalt kümmert sich darum." „Okay, wann kommt das Frühstück?", versuche ich das Thema möglichst schnell und elegant zu wechseln. So langsam zeigen sich auch die Schattenseiten von diesem Business und irgendwie hinterlassen die bei mir ein komisches Bauchgefühl.



Zwei Stunden später liegen wir noch immer eng umschlungen im Bett. „Du, sag mal", fange ich an und gucke Paddy an. „Hm?", er öffnet die Augen und blickt mich fragend an. „Ist dir eigentlich bewusst, dass ich schon in drei Tagen bei dir einziehe?", ich setze mich auf. Plötzlich bekomme ich leichtes Herzrasen. Tatsächlich ist es in 3 Tagen soweit - endlich! Ich kann es kaum erwarten und doch ist das Ganze irgendwie aufregend und beängstigend zugleich. „Natürlich ist mir das bewusst. Ich freue mich schon seit Wochen darauf, dass du ab sofort jeden Abend in meinem Bett - sorry, natürlich unserem Bett, neben mir einschläfst und ich morgens wieder neben dir aufwachen darf."


Ich boxe ihm leicht gegen die Schulter und sage: „ du alter Charmeur, das klang jetzt gerade ultra kitschig. Ist das einer deiner neuen Songtexte?" „Nicht so frech", gibt er zurück, zieht mich in seine Arme zurück und drückt mich so fest an sich, dass es schon fast weh tut. „Nicht so doll, du Grobian." Paddy lacht. „Charmeur und Grobian in einem? Nicht schlecht, so hat mich noch keiner genannt."



3 Tage später

Ich lasse mich zwischen einigen meiner Umzugskartons und meinen Möbeln auf Paddys Couch fallen. Wir haben es geschafft! Mein ganzes Hab und Gut befindet sich nun in Paddys Wohnung - oder besser gesagt, in UNSERER Wohnung.


„Was grinst du so?", höre ich Paddys Stimme hinter einem Berg aus Umzugskartons sagen. „Mir ist nur gerade bewusst geworden, dass das jetzt irgendwie auch meine Wohnung ist und das fühlt sich sehr schön an."


Paddy setzt sich zu mir auf die Couch. „Ich wollte dir das eigentlich erst heute Abend geben, aber ich habe ein Geschenk für dich und das passt gerade zu dem was du gesagt hast." Er zaubert eine kleine Schachtel unter einem der Sofakissen hervor und streckt sie mir entgegen. „Oh", ist alles was ich dazu sage, nehme die Schachtel und mache sie vorsichtig auf.


Während ich in die Schachtel schaue fängt Paddy an zu summen: „...there′s a part of my heart, wide and open for you, the key to my heart, it could be you, and if you got the key to my heart, you got to unlock the door..."

Ich muss schmunzeln und nehme einen Schlüssel mit einem Schlüsselanhänger vom Berliner Fernsehturm aus der Schachtel.

„Das ist übrigens nicht nur der Schlüssel zu meinem Herzen sondern auch dein Wohnungsschlüssel", sagt er und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd.

„Vielen Dank", sage ich und küsse ihn. Jetzt fühlt es sich noch mehr nach Zuhause an.



Abends sitzen wir gemütlich auf der Terrasse und schauen uns den Sonnenuntergang an. „Weisst du noch wie unsere Geschichte begonnen hat?", fragt Paddy und blickt weiter auf die untergehende Sonne. „Wenn ich mich richtig erinnere hast du mich gefragt, ob der Platz neben mir noch frei ist." „Yes, thats right. Und jetzt überleg mal, was seit diesem einen Satz alles passiert ist und vor allem in welch kurzem Zeitraum. Es kommt mir alles so unwirklich vor und doch liebe ich jede einzelne Erinnerung." Ich wende ihm meinen Blick zu. „Und ich liebe dich." Er schaut mich an und küsst mich. „So fühlt es sich also an, wenn man wirklich geliebt wird", säuselt er mir ins Ohr. „So fühlt es sich also an wenn man angekommen ist", sage ich zu mir selbst.


Wir sassen noch lange draussen zusammengekuschelt auf der Couch und schauten in den Sternenhimmel. Während die Nacht immer dunkler wurde, wurden unsere Erinnerungen immer heller. Es tat gut, all unsere Stationen nochmals gemeinsam Revue passieren zu lassen. Für mich ist Paddy mein Traummann, mein Seelenverwandter. Wir haben uns nicht gesucht aber trotzdem gefunden. Etwas Schöneres hätte nicht passieren können.


Was die Zukunft bringen mag ist ungewiss. Was ich aber weiss, gemeinsam werden wir alles schaffen. Er ist mein sicherer Hafen, mein Fels in der Brandung, mein Glück - und ich seins. Mehr braucht es nicht für den Moment, denn der Moment ist alles was zählt.


-Ende


Danke fürs Lesen und Kommentieren <3


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