Knackarsch-Paddy auf hoher See

„Einsteigen", Paddy hält mir seine Hand hin, damit ich beim einsteigen in das Boot nicht ins Wasser falle - was natürlich auch nicht passiert wäre, aber ich nehme seine Hand natürlich gerne.


„Ich dachte wir fahren zuerst ein bisschen herum und suchen uns ein nettes Plätzchen zum schwimmen", sagt Paddy fröhlich. „Das klingt nach einem sehr guten Plan Herr Kelly." Ich setze meine Sonnenbrille auf und grinse ihn frech an - er hat seine Sonnenbrille nämlich Zuhause vergessen.




Paddy hat uns ein kleines Motorboot reserviert - unter klein würde ich ja etwas anderes verstehen. Das Boot hat zwei Sitzplätze vorne beim Steuerrad, welches aussieht wie eines auf einem Piratenschiff. Dahinter befindet sich eine kleine Sitzbank mit Kissen.


Ob ich später vielleicht auch einmal ans Steuer darf?



Während Paddy den Motor startet, setze ich mich auf die Sitzbank im hinteren Teil des Bootes. Ich schaue mich um und frage mich wieder einmal womit ich das alles eigentlich verdient habe. Sonne, See, Paddy und ein vor Glück beinahe platzendes Herz.



„Wie heisst eigentlicher dieser See?", frage ich nach einer Weile. „Seddinsee", antwortet Paddy. „Möchtest du gerne mal ans Steuer?" Gedanken lesen kann er also auch - irgendwie unheimlich. Ich stehe auf und gehe zu Paddy. Dieser macht mir Platz und ich übernehme das Steuerrad. Paddy steht dicht hinter mir, eine Hand noch am Steuer. Ich spüre seine Wärme und rieche sein After Shave. Dieser Duft... Konzentration!




„Das machst du echt gut", meint Paddy nach ein paar Minuten. „Klar, du hast ja auch noch eine Hand am Steuer. Du gibst die Zügel wohl nicht gerne aus der Hand." „Nicht bei wichtigen Dingen und ich möchte heute ungerne irgendwo auflaufen oder dagegen fahren." „Na du hast ja grosses Vertrauen in mich", sage ich gekränkt. „Sorry, so war das nicht gemeint." Paddy nimmt seine Hand weg und setzt sich nach hinten auf die Sitzbank.


„Was hälst du von dem Platz da vorne zum Schwimmen?" Ich zeige mit meiner Hand geradeaus ans Ufer. „Nein, fahr noch ein Stück, da vorne kommt ein schöneres Plätzchen." „Ayay Kapitän." Ich gebe Gas und habe dabei grossen Spass.




„Hier können wir anhalten." Paddy hat sich neben mich gestellt und stellt den Motor aus. „Mitten auf dem See?", frage ich erstaunt. „Klar, wo wolltest du denn hin?" „Ans Ufer?" Paddy fängt an zu lachen. „Nein, wir schwimmen genau hier. Komm schon, zieh deinen Bikini an und los."


Ich blicke mich unsicher um. „Hier soll ich mich umziehen?" Paddy nickt und schaut mich erwartungsvoll an. Ich kneife die Augen zusammen. „Hättest du wohl gerne. Du zuerst!"


Ohne zu zögern zieht er sich sein Shirt über den Kopf und beginnt seine Hose zu öffnen. „Willst du mir die ganze Zeit zuschauen?", fragt er belustigt.


„Bis jetzt sehe ich noch nichts, was ich nicht schon gesehen habe." Paddy nimmt sein Shirt und schmeisst es mir an den Kopf. „Augen zu." Ich drehe mich um. Ganz vorsichtig drehe ich meinen Kopf langsan wieder zurück. Ich war schon immer sehr neugierig.


Paddy ist gerade dabei seine Badehose anzuziehen und ich blicke auf seinen blanken Po. Schnell drehe ich mich wieder weg - nicht weil es ein schrecklicher Anblick wäre, sondern weil ich nicht will, dass er merkt, dass ich geschaut habe. Ist Knackarsch eigentlich ein böses Wort?


Hinter mir höre ich ein lautes >platsch<. Paddy ist bereits im Wasser und jauchzt. Ich bin froh, habe ich mich heute morgen für ein Kleid entschieden. Schnell tausche ich mein Höschen gegen meine Bikinihose, drehe mich dann in die andere Richtung, ziehe das Kleid und den BH aus und schlüpfe in meine Bikinioberteil. „Das hätten wir geschafft", sage ich leise zu mir selbst.




Das Wasser ist herrlich erfrischend. Wir schwimmen ein paar Mal um das Boot herum und lassen uns auf dem Rücken treiben. Als ich meine Augen öffne und mich umschaue ist Paddy weg. Ich blicke nach links und rechts aber ich kann ihn nirgends entdecken.


Plötzlich spüre ich etwas an meinen Füssen und kreische los. Vor mir taucht Paddys Kopf aus dem Wasser. „Buh", sagt er amüsiert.


Ich finde es jedoch überhaupt nicht lustig. „Blödmann!", schreie ich wütend, schwimme zum Boot und klettere nach oben. „Ach komm schon, war doch nur Spass", höre ich Paddy noch hinter mir her rufen. Ich schnappe mir mein Handtuch und Lege es mir um die Schultern. Paddy scheint noch im Wasser bleiben zu wollen, denn er schwimmt noch ein paar weitere Runden im das Boot. Ich gehe an seine Tasche und nehme mir einen Apfel und eine Flasche Wasser heraus.




Während ich mich sonne, lausche ich den Geräuschen um mich herum. Ich höre Vogelgezwitscher, Wasserplätschern, ein Motorboot, ein Flugzeug und einen singenden Paddy. Auf Letzteres bin ich noch  immer wütend - was eigentlich total unnötig ist, da Paddy nicht weiss warum ich es hasse erschreckt zu werden.


„Na, wieder beruhigt?" Paddy steigt endlich auch  wieder zurück auf das Boot. „Ein bisschen." „Ach komm schon, es tut mir leid. Ich dachte das wäre lustig." Ich setze mich auf. „Weisst du, mein Opa hat meine Oma früher einmal so erschreckt, dass sie die Treppe runter gefallen ist und drei Tage im Koma lag. Seit dem bekomme ich Panik wenn ich erschreckt werde. Ich war dabei und hab Oma fallen sehen. Das war für mich damals sehr schlimm, weil ich dachte sie wäre tot. Bitte erschreck mich nicht mehr."


Paddy schaut mich mitleidig an. „Das tut mir leid. Ich werde dich nicht mehr erschrecken, ich schwöre." Er hält den Zeige- und Mittelfinger in die Höhe. „Danke", sage ich und mein Ärger ist verflogen.




Paddy holt ein paar Tupperdosen aus der Tasche und eine Flasche Wasser für sich. Mit den Dosen setzt er sich zu mir auf mein Handtuch, welches ich auf den Boden gelegt hatte. „Was hast du da alles eingepackt?" Paddy öffnet die Boxen. Darin befinden sich frische Erdbeeren, Trauben, Tomaten und Gurkenscheiben.


„Nur ein paar Snacks. Schwimmen macht mich immer ein bisschen hungrig." Ich bin beeindruckt. „Du erstaunst mich immer wieder. Ich kenne keinen Mann, der sowas machen würde." „Dann kanntest du bis jetzt nur Vollidioten - hatte ich das nicht schon ein paar Mal gesagt?" Er zwinkert mir zu und wirft eine Traube in die Luft um sie dann mit dem Mund aufzufangen - was ihm auch gelingt. Ich bediene mich bei den Erdbeeren.




„Glaubst du eigentlich an Schicksal?", fragt Paddy. „Ich glaube daran, dass man das bekommt was man verdient. Wenn man positiv durchs Leben geht, zieht man das Positive an. Negative Menschen hingegen ziehen das Negative an."


„Und bin ich jetzt etwas Positives oder etwas Negatives?", fragt er ernst. Ich runzle die Stirn. „Warum solltest du etwas Negatives sein?" Er zuckt mit den Schultern. „Ich weiss ja nicht ob du vor unserem Treffen positiv oder negativ unterwegs warst." „Reicht es wenn ich sage, dass ich mich seit der Trennung von meinem Exfreund auf nichts mehr gefreut habe als auf diese Reise? Und es kaum erwarten konnte in Berlin anzukommen und meine Mädels zu sehen?" Paddy lächelt. „Gut, dann bin ich beruhigt."


„Gerade gestern und auch vorhin habe ich mich gefragt womit ich das alles hier verdient habe. Ich glaube ich habe mir meine Frage gerade selbst beantwortet", sage ich, während ich meinen Blick über das Ufer gleiten lasse. „Und wie lautet die Antwort?" „Ich bin glücklich - dank den Mädels und dank dir."

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