Der Squad ist komplett
„Lasst uns mal ein hübsches Café suchen. Rahel und Tabea kommen dann später auch dort hin. Danach treffen wir uns ja mit Amelie und Alice zum Abendessen." Katrin, Tanja und ich stehen unten in der Lobby. „Ach, dann checken Amelie und Alice ein und kommen dann zu uns?", fragt Katrin. „Ja genau. Beim Abendessen sind wir dann komplett", antworte ich und mache mich auf den Weg nach draussen. Die Sonne scheint immer noch und es ist extrem warm. Ich setze meinen Sonnenbrille auf.
Während wir in Richtung Alexanderplatz laufen erzählen mir Katrin und Tanja von ihrer Zugfahrt. Sie scheinen nicht so ein Glück mit ihren Sitznachbarn gehabt zu haben wie ich. „Ey und dann hat die Frau ihren Mann angeschrien, sowas hab ich noch nie erlebt. Der Mann hat dann seine Tasche gepackt ist davon und die Frau wusste nicht mehr wo unten und oben ist."
„Ich hatte Glück, ich hatte einen echt netten Sitznachbarn. Der ist übrigens auch in Berlin und ich hab mich heute Morgen mit ihm getroffen." Meine Wangen werden rot. „Uuuuuuh nicht mal 24h hier und schon haste nen Typen an der Angel", scherzt Tanja. „Ist er heiss?", möchte Katrin wissen. „Ich finde schon", sage ich schüchtern. „Hast du ein Foto?", Katrin will es anscheinend ganz genau wissen. „Nein aber ich kann ihn dir zeichnen." Ich grinse sie an und hoffe sie fragt nicht weiter nach. Ich kenne Paddy ja gar nicht richtig, daher will ich den Mädels auch gar nicht zu viel verraten - viel gäbe es da ja eh nicht.
„Hey schaut mal da vorne hat es ein süsses Café, wie wäre es damit?", holt mich Tanja aus meinen Gedanken. Direkt am Alexanderplatz hat es ein kleines gemütliches Café namens Einstein. Klingt schonmal intelligent. Wir setzen uns drinnen an einen grossen Tisch und holen uns Kaffee und Kuchen. „Tabea und Rahel sind bereits auf dem Weg. Müssten gleich hier sein", informiere ich die Mädels.
Keine Zwei Minuten später stapfen die beiden vollbepackt mit Tüten durch die Eingangstüre. Die vier Mädels fallen sich erstmals alle gegenseitig um den Hals - und wieder sind wir das Highlight im ganzen Raum. „Ihr ward ja fleissig", bemerke ich, als sich alle wieder beruhigt und sich gesetzt haben. „Jap, hat sich echt gelohnt. Ich hab ein paar tolle Teile gefunden." Ich schaue Rahel an und sage: „Und dabei die Ankunft von Katrin und Tanja vergessen?" „Jaaaa das tut mir soooo leid Mädels. Wir waren so im Shopping-Rausch, dass wir erst gegen 14 Uhr auf die Uhr geschaut haben. Es tut mir wirklich mega mega leid." „Schon ok, kein Problem", beruhigt Katrin die Situation. „Wir sind doch jetzt alle hier und alles ist gut." Ich stehe auf und hole für Rahel und Tanja noch Kuchen und Kaffee.
„Amelie hat gerade geschrieben, dass sie und Alice wohl gegen 17.30 Uhr im Hotel sind und wir uns dann um 18 Uhr bei einem Restaurant in der Nähe treffen können", sagt Tanja während sie auf ihr Handy blickt. Ich schaue auf mein Handydisplay - 16.54 Uhr. „Dann schlage ich vor, wir bleiben einfach noch ein bisschen hier und suche uns auf dem Rückweg ein nettes Restaurant aus. Guter Plan?" Katrin schaut in der Runde umher und alle nicken.
Nach einer Weile dreht sich Tabea zu mir um. „Wie war dein Buch So-So?" „Eigentlich habe ich heute Morgen gar nicht gelesen..." „... sie hatte ein Date!", fällt mir Tanja ins Wort. „Hä? Mit wem denn?" Tabea schaut mich irritiert an. „Haste dir einen der Hotelangestellten gekrallt?", Rahel grinst mich an. „Danke Tanja, nein ich habe mich mit dem Typen getroffen, den ich gestern im Zug kennengelernt habe. Er ist von hier und wir waren spazieren. Alles ganz harmlos... meine Güte." Ich rolle mit den Augen. „Von diesem Typen höre ich zum ersten Mal. Erzähl schon", bohrt Tabea weiter. „Wisst ihr was, ich frage ihn ob er heute zum Essen kommen will. Dann könnt ihr ihn sehen und ihn selbst ausfragen." Ich krame mein Handy heraus.
>Hey, hast du heute Abend schon etwas vor? Einladung zum Abendessen würde zur Auswahl stehen.<
>Nur mit dir? Dann ja<
>Nein, die Mädels wollen wissen wer mein Park-Date von heute Morgen war. Ich dachte du kannst uns nachher vielleicht noch Berlin by Night zeigen?<
>Ich überlegs mir. Gib mir doch einfach Uhrzeit und Restaurant durch, dann entscheide ich spontan. Du siehst ja dann ob ich auftauche<
>Ok, dann bis später<
>Maybe Baby<
Ich muss grinsen. Benutzt der doch glatt meinen Spruch.
„Er entscheidet spontan ob er kommt oder nicht. Wenn ihr also Glück habt, könnt ihr ihn heute kennenlernen. Er scheint Single zu sein, also falls eine Interesse verspüren sollte, nur zu."
Gegen halb 6 machen wir uns auf den Weg. Immer wieder bleiben wir vor einem Restaurant stehen und studieren die Karte, finden aber nichts, was allen recht ist. „Da drüben hat es eine Suschibar, lasst uns da mal schauen." Tabea stapft über die Strasse obwohl die Ampel auf rot ist. Es ist zwar kein Auto weit und breit, trotzdem sind wir alle kurz erschrocken. „Boah Schwester, du kannst doch nicht einfach auf die offene Strasse rennen. Bist du bekloppt?" Rahel eilt ihr hinterher und wir eilen Rahel hinterher - natürlich war die Ampel kurz auf grün, aber die Grünphasen in Berlin sind ziemlich kurz. Wenn man da nicht über den Fussgängerstreifen rast, kommt man nicht rechtzeitig drüben an.
Da wir alle bereits grossen Hunger haben, entscheiden wir uns für die Ishin Sushibar. „Amelie wird sich freuen", ruft Katrin vergnügt.
>18 Uhr - Ishin Sushibar. Wir halten dir einen Platz frei. Bis gleich<
Wir setzen uns an einen grossen Tisch und bestellen zuerst die Getränke. Während wir auf Amelie und Alice warten, studieren wir die Speisekarte. Da ich so gut wie nie Sushi esse, habe ich keine Ahnung, was diese vielen verschiedenen Variationen genau bedeuten. Ich werde einfach auf Amelie warten, sie kann mir das bestimmt alles bis ins kleinste Detail erklären.
Als plötzlich das Gekreische neben mir los geht, weiss ich was gleich passiert. 7 Hühner auf einem Haufen - Willkommen in Berlin. Nach der altbekannten hüpfenden und umarmungsreichen Begrüssung, setzen sich Amelie und Alice zu uns an den Tisch - ein Platz neben mir bleibt leer. „Amelie ich brauch deine Hilfe", sage ich leicht überfordert. Amelie erklärt mir fröhlich, was ich auf meiner Karte alles finde und tatsächlich kann ich mich danach für ein Gericht entscheiden. Halleluja ich muss nicht verhungern. Von Paddy ist weit und breit keine Spur.
Als das Essen serviert wird, sind wir bereits alle in angeregte Gespräche vertieft. Bei sieben Leuten laufen die Gespräche meist parallel und man ist teilweise leicht überfordert, wenn man versucht sich in ein anderes einzuklinken.
Plötzlich wird Katrin ganz ruhig und blickt uns mit grossen Augen an. „Alles in Ordnung?", frage ich leicht besorgt. Hoffentlich hat sie keine Allergie gegen Fisch, denn sie sieht ziemlich blass aus. „Schaut mal ganz unauffällig nach draussen." Alle drehen sich auf ihren Stühlen um - natürlich überhaupt nicht unauffällig. „Ach du scheisse", flüstert Amelie. „Was ist denn da?", meint Tanja und ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die nichts besonders sieht. Weder ein Unfall noch sonst etwas.
Dann seh ich ihn zur Tür herein kommen und mein Herz fängt an zu rasen. Er ist tatsächlich gekommen. Katrin wird immer blasser und schaut in seine Richtung. Hab ich etwas verpasst? Ich stehe auf und will mich auf den Weg zu ihm machen als mich Amelie am Arm hält. „Was hast du vor?" Ich schaue sie irritiert an. „Na meinen Freund begrüssen."
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