Behind the Scenes

Als der Soundcheck beendet ist, verschwindet die Band hinter die Bühne. Ich bin echt gespannt, wie es da aussieht. Es könnte aussehen wie in einer Rumpelkammer oder aber auch wie in einer Hotellobby - man hat da ja so seine Vorstellungen.




Paddy hüpft von der Bühne und kommt zu uns. „Und wie hat es euch gefallen?" „Das war echt mega!", meint Katrin fröhlich. Alle stimmen ihr zu. „Dann lasst uns mal nach hinten zur Band gehen." Paddy zeigt mit seiner Hand zu einer Türe neben der Bühne. Diese Tür ist mir vorhin gar nicht aufgefallen. Dahinter befinden sich jede Menge Metallkisten und Boxen. Überall liegen Kabel auf dem Boden und ich sehe jede Menge Technik. Weiter hinten entdecke ich eine weitere Türe.




„Jungs, das sind unsere heutigen Gäste." Paddy beginnt die Jungs vorzustellen. „...und das sind die Freundinnen von Sophie. Ich kann mir leider nicht merken, wer wer ist aber ein paar Namen weiss ich noch." Während er die Namen aufsagt, meldet sich das entsprechende Mädel mit Handzeichen. Es kommt mir vor wie früher in der Schule, als die Namensliste heruntergelesen wurde, um zu sehen ob jemand fehlt.




„Immer wenn wir Gäste haben, machen wir ein Spiel", meint Basti und stellt sich vor uns. Tabea musstert ihn von oben bis unten und bleibt in seiner Mitte hängen. Rahel stupst sie in die Seite. „Jede von euch muss raten, wie viele T-Shirts Paddy insgesamt für die Shows besitzt." Da ich keine Ahnung habe sage ich 10. Rahel meint 7, Amelie 5, Alice 12, Tabea 21, Katrin 8 und Tanja sagt 2.

„Wir haben eine Gewinnerin", Basti verneigt sich vor Amelie. Diese klatscht freudig in die Hände. „Was habe ich denn gewonnen?", fragt sie ganz aufgeregt. „Eine Rikschafahrt mit unserem Leadsänger." Ich presse meine Lippen aufeinander um nicht laut zu lachen. „Wie kommt man denn auf so eine Idee?", frage ich an Paddy gewandt. Dieser zuckt nur die Schultern und zeigt auf die anderen Bandmitglieder. Basti schnappt sich Paddy und Amelie und verlässt mit ihnen den Raum.




„Paddy braucht vor den Konzerten immer eine kurze Auszeit in der Natur. Meistens geht er in einen Park oder in den Wald spazieren. Diesmal wollten wir ihm etwas Besonderes gönnen", erklärt Christian und beginnt mit seiner Gitarre eine Melodie zu spielen. Als Basti wieder zurück kommt, ergreift Tabea die Chance. „Hey Basti, wie ist es so auf Tour zu sein?", sie hakt sich bei ihm unter und zieht ihn zu einer Couch, die an der linken Seite des Raumes neben weiteren Stühle, Sofas und Sesseln steht. Auf dem Boden liegt ein grosser hässlicher Teppich. Auf der rechten Seite hat es einen langen Tisch mit Getränken, Sandwiches, Früchten und Kuchen. Es hat ein bisschen etwas von einem improvisierten Wohnzimmer.




Lars scheint meinen Blick bemerkt zu haben. „Nicht gerade der grösste Luxus aber das ist normal. Auf Tour kann man nicht immer wie ein König hausen. Immerhin schlafen wir in Hotelzimmern", meint er grinsend.

„Dieses Tourleben klingt anstrengend." Ich nehme mir eine Flasche Wasser. „Naja anstrengend und schön zugleich. Es macht Spass und Paddy ist echt ein ganz toller Mensch. In seiner Band zu spielen ist wirklich toll."

„Hast du Familie?" „Ja, ich bin verheiratet und habe zwei Kinder." „Und wie findet es deine Frau, wenn du so lange auf Tour bist?" „Sie ist sich das gewohnt. Wenn man mit einem Musiker zusammen ist, muss man damit rechnen. Manchmal ist es schwierig, vor allem wenn etwas mit den Kids ist. Ich bin aber nie sehr lange weg. Wir haben auch freie Tage oder teilweise sogar ganze Wochen zwischen den Shows, wo ich Zuhause sein kann." „Das hört sich doch ganz vernünftig an." „Ich bin meiner Frau sehr dankbar, dass sie mich so unterstützt." „Klingt nach der grossen Liebe?" „Oh ja das ist sie." Lars strahlt über das ganze Gesicht.




„Und was ist mit dir Sophie? Hast du Familie?" Ich schlucke. „Nein, kein Mann und keine Kinder. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich habe ein eigenes Kosmetikstudio und bin froh, dass ich mich momentan nur darauf konzentrieren kann." „Schade, du scheinst ein ganz tolles Mädchen zu sein. Paddy hat mir heute Morgen von dir erzählt." Ich werde hellhörig.

„Achja? Was hat er denn gesagt?" Lars kratzt sich am Kopf. „Ich weiss nicht ob ich dir das erzählen darf. Also nichts schlimmes, er meinte nur, dass er dich ganz nett findet."

„Nett? Okay." Lars bemerkt meine Unsicherheit. „Er hat nicht nett gesagt... er hat... wundervoll gesagt. Aber das weisst du nicht von mir klar?" Ich lege meine Finger an meine Lippen und tue so als würde ich sie verschliessen und den Schlüssel wegschmeissen.




„Lars? Ich brauche deine Hilfe!", höre ich jemanden von draussen rufen. Lars verabschiedet sich und ich setze mich neben Katrin und Tanja auf die Couch. „Meinst du Paddy macht nachher Fotos mit uns?", fragt Tanja sichtlich aufgeregt. „Bestimmt", antworte ich und tätschel ihr leicht mit der Hand auf den Oberschenkel.

„Was die beiden wohl gerade machen?", meint Katrin gedankenverloren. „Rikscha fahren wahrscheinlich", gebe ich zurück und tippe ihr mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Denk nicht so viel darüber nach. Er tut ihr schon nichts." Katrin schaut mich skeptisch an. „Ja, er ihr nicht aber ob sie sich beherrschen kann, weiss ich nicht. Du kennst Amelie, manchmal ist sie leicht drüber." „Doch nicht bei Paddy. Was denkst du bloss von ihr? Ich bin echt erschüttert", sage ich gespielt theatralisch. Katrin verdreht die Augen. „Du weisst wie ich das meine."




Gerade als ich etwas sagen will, kommen Paddy und Amelie lachend zurück. Die beiden scheinen sich gut verstanden zu haben. Katrin atmet erleichtert auf. Mich würde echt interessieren, was sie für Hirngespinste hatte. Dachte sie Amelie würde sich Paddy um den Hals werfen und ihn abknutschen?




„Na wie wars?", ruft Katrin Amelie entgegen, springt vom Sofa und geht zu ihr hin. Paddy kommt zu mir und setzt sich neben mich. „Haben sich die Jungs gut um euch gekümmert?" „Ja, ich hatte ein nettes Gespräch mit Lars. Du und Amelie scheint euch ja echt gut zu verstehen."

Ich spüre einen Hauch von Eifersucht - weiss aber nicht warum. „Amelie ist echt lustig. Sie hat mir ein paar tolle Stories erzählt." „Tja so ist sie eben - ein kleiner Spassvogel." Paddy lacht und nickt. „Sag mal, würdest du gerne meine Garderobe sehen? Also nur wir Zwei?" Mein Herz beginnt schneller zu klopfen. „Gerne."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top