Kapitel 8

Linda Fox schreckte auf, als die Klingel schrillte. Sie hörte ein Rascheln aus dem Wohnzimmer, dann klingelte es erneut.  Beim dritten Mal Klingeln nahm sie es erst richtig wahr, hastig sprang sie aus dem Bett, rannte ins Bad und machte sich grob einen Zopf, anschließend schlüpfte sie in ein weites Kleid mit Rosen und rannte zur Tür. Der Mann davor musterte sie skeptisch. Sie fuhr sich durch die Haare und unterdrückte ein Gähnen. Sie spürte fast, wie schläfrig sie aussah.

"Hallo.", murmelte sie.

"Mittagsschlaf? Habe ich Sie geweckt?"

Linda starrte ihn aus halb geöffneten Augen an, unsicher, ob sie aus Höflichkeit den Kopf schütteln sollte, oder einfach Nicken, da ihre Müdigkeit  ziemlich offensichtlich war. Sie tat letzendlich gar Nichts davon. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, aber er verbot es sich sehr schnell wieder. Es konnte falsch verstanden werden. Ein paar Sekunden herrschte peinliches Schweigen. Linda lehnte sich an dem Türrahmen an und schloss die Augen. Sie atmete tief ein und aus.

"Was wollen sie?"

Der Mann nickte.

"Vielleicht sollte ich Sie besser nicht stören? Sie sehen müde aus.", sagte er.

"Reden Sie nur."

"Tun sie sich keinen Zwang an."

"Kommen Sie einfach zum Punkt."

"Wenn Sie wollen..."

"Duzen Sie mich. Das ist einfacher."

"Wenn du es so willst. Ich sollte zum Punkt kommen."

"Ja."

"Ich habe ein Angebot."

Linda stöhnte auf.

"Du wolltest, dass ich fortführe!", verteidigte er sich.

Sie nickte.

"Das Angebot ist... Sagen wir Mal, es handelt von einem Buch."

"Ein Buch.", wiederholte sie.

"Ein Buch der besonderen Art. Es... spricht mit Ihnen."

"Sie wollen mich übers Ohr hauen."

"Nein!"

"Bücher sprechen nicht."

"Das schon."

"Ich weiss, was Sie glauben."

"Wissen Sie nicht."

"Sie wissen, dass meine Cousine gestorben ist. In diesem Haus. Sie wissen, ich bin deprimiert, allein. Sie glauben, ich bin leichtgläubig und ein leichtes Opfer, solange ich jemanden zum Reden kriege. Deshalb wollen Sie mir ein stinknormales Buch andrehen. Ich habe Menschen zum Reden. Ich brauche keine Lügengeschichten, um mich gut zu fühlen."

"Es ist nicht so, wie Sie denken."

"Verschwinden Sie."

"Aber..."

Sie knallte die Tür zu  und seufzte. Ihr Kopf schmerzt von dem Schlafmangel. Gähnend stolperte sie in ihr Schlafzimmer und schmiss sich auf ihr Bett.

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