Kapitel 3
Er schaute sie an, wie sie im Schneidersitz da saß, auf dem Sofa , mit einem Kleid aus roter Seide. Er ging zu ihr hinüber fuhr mit seinen Fingern ihren Mund nach. Er war zu einem stummen Schrei geöffnet .
"Schrei doch, wenn du möchtest.", forderte er sie sanft auf.
Sie konnte aber nicht schreien, sie war schon tagelang aus dem Leben geschieden. Er lächelte sie an und hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die erkalteten Lippen. Er lehnte sich zurück und schlug ihren Rocksaum über ihren Schoß und entblößte so ihre Oberschenkel. Er seufzte. Ihre Beine waren so schön und glatt, fast wie zu ihren Lebzeiten. Blasse Totenflecken hatten sich auf ihren Unterschenkeln gesammelt, nachdem er sie zu einem Schneidersitz umpositioniert hatte. Inzwischen hatte die Totenstarre eingesetzt, und er konnte ihre Position nicht mehr nach Belieben verändern, aber das hatte er bedacht. So gefiel sie ihm am Besten, denn wenn man sich ihr Gesicht wegdachte, wirkte sie wie eine galante Frau, die auf ihren Ehemann wartete, nur dass sie keinen Ehemann hatte. Sie hatte nur ihn, der sie umsorgte und pflegte. Er lachte heiser auf. Ja, sie hatte nur ihn. Niemand anderen. Und das war auch der Grund, warum er sie hatte. Er strich ihr eine schwarze, kurze Strähne aus dem Gesicht. Sie war die erste in seiner Sammlung. Und eindeutig auch die Schönste.
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