Kapitel 21
Die Dunkelheit gab Rainer das Gefühl der Schutzlosigkeit, aber auch das des Nervenkitzels. Direkt neben dem Kühlraum, der den Gang, in dem er und Ben sich befanden, in eisige Kälte tauchte. Schwaches Licht wurde durch Ritze auf die skelettartigen Gerätschaften geworfen; und auf den blassen Kopf des sechsjährigen Jungens. Dunkles, weinrotes Blut bedeckte in Rinnsalen seinen Hals. Ben schrie schwach und versteckte sich hinter seinem Arm.
"Die Abmachung lautete anders, Ben.", zischte Rainer. Er stach zu, Blut spritzte und verteilte Tropfen auf seiner Haut und seinen Klamotten.
"Abmachung...?", keuchte der Junge, spuckte Blut und sein Arm fiel kraftlos zu Boden.
"Ach ja... Es hat nie eine gegeben. So gesagt: alles ist aus dem Ruder gelaufen. Mein schöner Plan. Weil ich deinen eigenen Willen unterschätzt hatte. Erinnerst du dich an unser erstes Treffen? Als ich Linda besuchte und du schon fast bei ihr wohntest. Du konntest mir nicht vertrauen, niemandem vertrauen. Deine Familie war schon einmal verschwunden. Hatte dich allein gelassen. Nur zu Linda hast du Vertrauen gefasst. Und weißt du was? Relda, meine Frau, ich liebte sie nicht. Ich liebte Linda. Und deine geistige Instabilität war nur gut für mich- ich hatte einen Plan. Ich ließ Relda oft mit Linda los. Linda ließ dich folglich allein. Deine neue Familie. Schon wieder. Durch Relda. Dein krankes Gehirn sagte dir, töte, und du hast es getan. Nicht wahr? Als Relda zu früh zu einem Treffen mit Linda kam. Nun würde Linda aber gleich wissen, dass du sie ermordet hattest, aber praktischerweise fandest du in Reldas Hosentasche ein Pulver, eine Droge. Vergiss- das hatte ich draufgeschrieben. Ja, ich war dein 'Lieferant.' Du wusstest, was zu tun war, und gabst die Droge Linda. Sie sah die Leiche, erinnerte sich aber an nichts, auch nicht an dich, und du musstest verschwinden. So kam es zu deiner Obdachlosigkeit, oder? Reldas Leiche brachtest du in der Nacht fort. Irgendwas ließ meinen Plan, Relda loszuwerden, scheitern, oder eher, dein scheinender Gefallen an der Leiche. Und Linda kam hinzu. Wie das?"
Ben spuckte, keuchte.
"Familie- sie ist meine Familie... in tot kann sie mich nicht mehr verlassen..."
"War das auch dein Gedanke, bei deinen leiblichen Eltern?"
Ben schrie auf, als Rainers Messer seine inneren Organe zerfetzte und alles in einer rosigen, schleimigen Pampe über den Boden spritzte.
"Gut erkannt.", lachte Rainer, "Von dir erwarte ich keine Antwort mehr."
Er nahm das Messer, legte es neben die Leiche und riss dem kleinen Jungen das Herz heraus, um es mit dem Messer aufzuspießen und zurück in den blutigen Körper zu legen.
"Du hast mein Herz zerstört. Und ich jetzt deins."
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