Kapitel 2
Es ist Sommer, dieser Gedanke kam mir direkt in den Kopf, als ich aus der Türe des Wohnblocks gehe und mich in Richtung Schule begebe.
Man kann ihn förmlich riechen, die Blumen, die Wiese, alle haben diesen markanten Sommergeruch.
Man kann aber ihn nicht nur riechen, sondern auch hören. Die Bienen summen umher während sie auf der Suche nach Blumen sind, welche sie bestäuben könnten.
Viele andere Geräusche machen sich in meinen Ohren breit, Menschen reden und tratschen über das neueste Ereignis was vielleicht um den attraktiven Nachbar geht, welcher eine Etage höher wohnt oder doch vielleicht einfach um etwas was in der Zeitung stand.
Ich versuche es auszublenden und krame aus meiner Tasche die alten schwarzen Kopfhörer welcher meiner Mutter, vor ihrem Tod, gehörten.
Meine Mutter, direkt kommen die schrecklichen Erinnerungen zurück und erinnern mich dran, dass ich Sie nicht retten konnte, vor meinem Erzeuger und ihrem Ehemann.
Es kommen Erinnerungen hoch, in denen ich vor ihr gekniet bin und Gott angefleht habe, dass sie wieder zurückkommt. Wie verzweifelt und gebrochen ich in meinem Zimmer mit ihren Kopfhörern ihre Lieblingsmusik gehört hab und einfach geheult und in mein Kissen geschrien habe, warum, warum Sie, ausgerechnet Sie, gehen musste und mich zurückgelassen hat bei Ihm. Wieso er auf sie getroffen hat anstatt auf mich, nachdem er wütend und betrunken Heim gekommen ist von wahrscheinlich irgendeinen für ihn schlecht ausgegangenes Pokerspiel.
Wieso hat es Sie getroffen, meine Mutter, welche immer versucht hat mich so oft wie es ging vor diesem Schwein welchen ich Erzeuger nennen muss, gerettet hat und alles auf sich genommen hat, alle Narben welche ich nicht bekommen habe, sondern Sie...
Auf einmal komme ich wieder in die richtige Welt zurück und merke wie mich meine Füße schon von die Kings-High gebracht haben.
Na toll, denke ich mir und ziehe seufzend meine Ärmel in die Handflächen und die Kapuze meines Hoodies tiefer um mein Gesicht zu verdecken und um nicht aufzufallen.
Der schrille Ton der Schulklingel lässt mich immer schneller gehen. Ich darf nicht zu spät kommen, ich kann nicht mein Image zerstören. Mein Image, der Nerd mit Brille, welche viel zu oft kaputt ist, welcher immer die guten Noten bekommt. Ich hasse es und liebe es irgendwie. Es lässt mich der Boxsack der Schule werden oder sollte ich eher sagen, der persönliche Boxsack von Hudson, Jason und Blake und deren Verehrerinnen.
Aber es kann mich auch, ab und zu mal, vor meinen Außerschulischen Dämonen retten, zwar nicht immer zu hundert Prozent aber es hilft.
Der zweite Gong.
So schnell ich kann eilte ich in die Umkleide. Auch wenn ich mich nicht umziehe, muss ich durch diese um in die Sporthalle gelangen zu können.
Natürlich bin ich die letzte, deswegen werfe ich schnell meine Tasche auf den letzten freien Platz, den Boden.
Da ich paar Minuten zu spät bin, und mich unser Sport Coach hasst und mich sehr wahrscheinlich des wegen anschreien wird, versuche ich mich rein zu schleichen aber wie ich auch mein Glück kenne, passiert das ungewollte. Der Coach entdeckt mich und ruft mich direkt zu ihm. Natürlich lässt nur dieser kurze Ruf alle herschauen.
Na toll.
Soviel zu dem nicht auffallen.
Nachdem kurzen Belehren für mein zu spät kommen, lässt mich er mich auf die Bank, aber nicht bevor er mir noch androht das nächste mal 10 Runden laufen zu müssen, obwohl ich eigentlich eine Krankschreibung für meine restliche Schulzeit habe, auf welcher ausdrücklich steht das ich kein Sport mehr mit machen darf.
Zum Glück wurde ich die restlichen zwei Stunden ignoriert und konnte somit mich schonmal auf die restlichen Stunden mental vorbereiten.
Mittagspause.
Die schrecklichste Zeit in der Schule. So unauffällige es geht gehe ich in die Kantine um mir einen Apfel zu holen. Genügend für mich. Mehr würde mich fetter machen als ich eh schon bin.
Schnell schnappe ich mir einen der vollen Schale. Direkt will ich wieder aus der Mensa raus, da diese einfach immer überfüllt und mir zu voll ist. Kurz vor dem Ausgang, als ich auf dem Weg zum Klo war um mein Mittagessen zu essen, wird mir auf einmal etwas auf meine Haare geschüttet. Heiß. Das ist das einzige Wort, mit welchem ich all das beschreiben kann. Das einzige was mir nun einfällt ist rennen! Weg von der Kantine, weg von dem Schallenden Lachen welches ich hinter mir vernehmen kann und weg um mir die Heiße Suppe aus meinen Haaren, und welche mir schon mittlerweile, den Nacken und Rücken runtergelaufen ist weg zu bekommen.
Der Gong ertönt und alle Schüler, welche schon jetzt Aus haben, strömen aus der Schule.
Der heutige Tag hatte, bis auf den Vorfall in der Sporthalle und die Nudelsuppe welche in meine Haare von Jason geschüttet wurden, keine Besonderen Ereignisse. Halt die normalen Schultage in dem Leben von Elora Garcia.
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