Kapitel 60
Die letzten Minuten dieses Spieles, dieser Saison liefen. Die letzten Minuten liefen, die entscheidend waren für beide Teams. Die Anzeige zeigte den aktuellen Punktestand an: 55 zu 60 für unsere Gegner. Durch den letzten gelungenen Touchdown hatten sie uns eingeholt und wir hatten jetzt nur noch die eine Chance dieses Spiel wieder zu wenden. Alles was wir brauchten war ein Touchdown mit einem Versuch, nur ist das nicht gerade leicht wenn wir noch an der Anfang Markierung stehen. Das Publikum war am ausrasten. Alle waren am Jubeln, alle feierten. Jeder feuerte sein Team an. Unsere Fans waren gerade dabei einen Anfeuerungsspruch zu rufen, während die zwei Cheerleader Teams ein Battle veranstalteten.
Unser Team stellte sich nun in Offense auf, während unsere Gegner sich in der Defense aufstellten. Mein Blick wanderte über das Tam, welches in wenigen Wochen zu meiner zweiten Familie wurde. Jeder sah konzentriert aus, jeder stand angespannt auf seiner Position. Wir wussten alle, wenn wir es jetzt nicht schaffen sollten durch zu kommen mit einem Versuch, dass es vorbei wäre. Das wir keine Chance mehr hätten den Spielestand um zu reißen. Wir würden als zweiter Platz in der Tabelle von diesem Platz gehen, doch in den Herzen unserer Familie, unserer Fans würden wir als erster vom Platz gehen, doch wünschte sich natürlich jeder von uns, dass wir beides am Ende wären. Sieger der Herzen und Sieger der Tabelle. Meine Augen huschten zu Alex, welcher mich auch ansah. Seine Augen strahlten trotz der angespannten Haltung und ein Lächeln zierte seine Lippen.
Mit pochendem Herzen wendete ich meinen Blick wieder ab und sah nun wie viele andere Spieler auch auf den Schiri, welcher wie in Zeitlupe die Hand in der er die Pfeife hielt, hob und sie an seinen Mund führte. Wie in Trance blies er in sie und kurz darauf ertönte der Pfiff, der den letzten Spielzug dieses Spiel startete. Unsere Offense kämpfte gegen die Defense an, während sich unsere zwei Wide Receiver auf den Weg machten sich durch die Menge zu schlängeln. Immer noch in Trance lief ich auch los, spürte sämtliche Blicke auf mir. Meine Haarspitzen welche unter dem Helm heraus lugten flogen im Wind herum während ich rannte. Ein Blicktausch mit Alex reichte aus um zu wissen was ich zu tun hatte. Statt an ihm vorbei zu rennen, lief ich nach links und rannte hinter ihm vorbei. Mike, unser Fullback tat es mir gleich nur rannte er rechts hinter Alex vorbei. Kurz bevor Alex getakelt wurde, warf der den Ball, welcher perfekt in meiner Hand landete und diese kleine Berührung reichte aus um mich in eine andere Welt zu versetzten.
Alles verschwand um mich herum, ich hörte alles nur noch gedämpft, ich sah nur noch Umrisse von den Leuten im Stadion. Plötzlich sah ich eine Person neben mir rennen, welche mein Herz kurz aus setzten ließ, bevor es dann total unrhythmisch wieder schlug. Alles drehte sich in mir, reinstes Chaos, reinste Verwirrung herrschte in mir. Wie hypnotisiert rannte ich weiter und das jüngere Ich meines Vaters tat es mir nach. Mein Vater rannte tatsächlich neben mir, im Miami Bull Hits Trikot, welches er an dem Tag trug, an dem er meiner Mutter vor versammelter Mannschaft die Liebe gestand. Er sah mich an, lächelte mich an.
Plötzlich hörte ich eine Stimme, die mein Herz schneller schlagen ließ. Kurz blieb ich stehen, drehte mich dann aber um und sah direkt das jüngere tanzende Ich meiner Mutter, welche meinen Vater anfeuerte, mir aber dabei direkt in die Augen sah, mich mit ihrem bildhübschen Lächeln ansah, welches ich schon als klein Kind toll fand, welches mich schon damals automatisch lächeln ließ, und wäre ich im Moment nicht komplett verwirrt, würde nicht das komplette Gefühlschaos in mir herrschen hätte ich es wahrscheinlich auch diesmal. Meinen Weg über das Feld setzte ich weiter vor, ich hatte noch ungefähr die Hälfte vor mir, und bis jetzt hatte ich noch keine Bekanntschaft mit dem Boden gemacht und der Ball lag auch noch sicher in meinen Händen. ,,Du warst schon immer flink, als kleines Kind schon. Raffiniert in dem was du tatst. Du wusstest immer wie du vorgehen musst, um zu gewinnen. '' seine Stimme verblasste wieder und kurz verschwand er wieder, was mein Herz wieder aus setzten ließ.
Panisch sah ich mich nach meinem Vater um, drehte mich um meine eigenen Achsen, merkte dabei nicht das ich das Linebacker Dreieck perfekt ausspielte. Meine Verwirrung, die durch meine Eltern ausgelöst wurde, brachte uns immer näher zum Ziel. Immer noch sah ich mich panisch um, rannte dabei kreuz und quer über das Feld. Die erste Träne stahl sich aus meinem Augen. Wo war mein Vater? Er konnte nicht wieder einfach verschwinden. Er konnte mich nicht schon wieder zurück lassen.
Kurz blieb ich stehen bis ich eine Person auf der anderen Seite des Feldes ausmachte.
Mit neuer Hoffnung rannte ich wieder auf die andere Seite des Feldes und dort empfing mich mein Vater, welcher mich warm anlächelte. ,,Gleich hast du es geschafft. Du musst nur noch eine Hürde in diesem Spiel überqueren und dann hast du es geschafft. Erinnerst du dich an meine Worte, die ich dir damals zu flüsterte als du in der Schule von den Mädchen aus deiner Grundschulklasse geärgert wurdest, weil du lieber Football spielst, statt Barbie. Du lagst damals weinend in meinem Armen und wolltest nie wieder in die Schule. Nutze diese Worte um an dein Ziel zu kommen'' Wieder verblasste seine Stimme und er raste an mir vorbei bis er nach zwei Metern wieder verschwand.
Immer noch rannte ich total hypnotisiert auf den Safety zu, welcher der einzige war den ich noch ausspielen musste um in die Endzone zu kommen. Gleich zwei Tränen auf einmal flossen aus meinen Augen, doch versuchte ich die und das wiederholte verschwinden meines Vaters zu ignorieren und mich lieber an die Worte meines Vaters zu erinnern.
An den Tag konnte ich mich noch Haargenau erinnern, doch fielen mir seine Worte einfach nicht ein. Ich wusste nicht weiter. Was meinte er, wieso fiel es mir nicht ein. Mit wässrigen Augen raste ich auf den Safety zu, welcher mir ebenfalls entgegen kam. Ich spürte die Blicke der Menschen auf mir, die Rufe drangen nur halbwegs in meine Ohren. Mein Gehirn versuchte sich angesträngt an irgendetwas zu erinnern, doch nichts geschah, bis ich nur noch 7 Meter vom Safety entfernt war, denn plötzlich hörte ich seine Stimme wieder, flüsternd an meinem linken Ohr. ,,Die Hürden des Lebens, sind die Treppen in eine bessere Zukunft, in die Zukunft in der du oben bist, und über deine Hürden rückblickend fliegst''
Ich weiß noch dass ich damals null davon verstand was er mir sagen wollte. Ich war 7, noch total verpeilt und kindlich und so wie es aussah hatte ich bis gerade die Worte total vergessen, doch mit dem wiederkehren der Erinnerung tauchte auch die Bedeutung auf und ich verstand was er mir sagen wollte und wie ich sie nutzen sollte.
Mit meiner letzten Energie sprintete ich auf den Safety zu, welcher stehen geblieben war, um wahrscheinlich ab zu warten was ich vor hatte. Verwundert sah er mich an, ich machte keine Anstalten stehen zu bleiben, denn war ich zu sehr damit beschäftigt seine Worte um zu setzen, endlich alle meine bisherigen Hürden, welche sich hauptsächlich aufs Football bezogen, zu überqueren und sie in Treppen um zu wandeln, in eine bessere Zukunft.
Mit einem kleinen Lächeln und immer noch Tränen überlaufenem Gesicht sprang ich in die Luft und nutze die Schultern des Safety, welche als Metapher für alle Hürden standen, um in die Endzone zu springen. Der Winde wehte durch meine Haare, während ich wortwörtlich durch die Luft sprang. Meine Augen schlossen sich automatisch und plötzlich erlebte ich einen Rückblick der Hürden meines Lebens. Sämtliche Situationen mit dem East High Team spielten sich vor meinen Augen ab, wie ich nach der ersten Ablehnung Zuhause im Zimmer saß und Football an den Nagel hängen wollte. Zudem durchlebte ich auch noch mal den Tag an dem ich erfuhr das meine Eltern gestorben waten. Doch plötzlich änderten sich die negativen Rückblicke und das erste Training mit dem Miami Bull Hits Team bis zum heutigen Tag spielte sich ab. Der erste Kuss mit Alex, mein erstes Spiel, bis zu dem Moment in dem ich mich gerade befand.
Plötzlich sah ich nur noch schwarz und kurz darauf öffnete ich meine Augen wieder und befand mich wieder auf dem Boden, direkt hinter der Endzonen Linie.
Meine Augen suchten automatisch nach meinen Eltern, welche ich aber nicht fand. Panisch sah ich mich um, Tränen flossen aus meinen Augen. Sie konnten nicht wieder einfach verschwunden sein. Das konnten sie mir nicht schon wieder antun. Nicht ohne dass sie sich verabschiedet hatten. Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich aufschrecken. ,,Du hast sie überquert und überwunden. All deine bisherigen Hürden sind jetzt die Treppen in deine besseren Zukunft. Nutze sie.'' Ruckartig drehe ich mich um und sah meine Eltern direkt hinter mir stehen. Die Hand auf meiner Schulter gehörte meinem Vater, welcher meine Mutter im Arm hielt. ,,Wir sind stolz auf dich, stolz darauf, dass du es so weit geschafft hast, dass du nicht aufgegeben hast, immer weiter gekämpft hast und unser Ziel umgesetzt hast, welches wir immer verfolgten. Wir lieben dich Jojo und wir könnten uns keine bessere Tochter vorstellen. Gib nie deine Träume auf, lass dir nie die Leidenschaft nehmen die in dir herrscht, und gib nie die Menschen auf welche du liebst. Wir lieben dich mehr als alles andere, du wirst immer in unseren Herzen bleiben, immer unsere kleine Johanna Thompson sein, welche der Menschheit bewies, dass das Geschlecht nicht im Weg steht, wenn man etwas erreichen will''
Mit einem letzten Winken verschwanden sie, verschwanden urplötzlich so wie sie urplötzlich wieder aufgetaucht waren, ließen mich zurück mit Tränen vor Rührung aber auch vor Verzweiflung und Verwirrung.
Sie hatten Recht. Ich hatte endgültig mit diesem Touchdown bewiesen, dass das Geschlecht keine Rolle spielt. Ich hatte endgültig allen gezeigt, dass nur die Leidenschaft zählt und nichts anderes. Die Leidenschaft und die Liebe sind das einzige was zählt, um das zu schaffen was man will.
Meine Beine gaben nach und rechtzeitig stützte ich mich noch mit meinen Händen auf dem Boden ab und sobald meine Hände Kontakt mit dem Boden aufnahmen, befand ich mich wieder in der bitteren Realität, in der meine Eltern nicht mehr existierten.
Das Gejubel dröhnte sogleich in meine Ohren und schmerzhaft hielt ich mir die Ohren zu. Ich wollte diese Stimmen nicht hören, ich wollte nur die von meinen Eltern hören. Es konnte nicht sein, dass sie wieder verschwunden waren, dass sie mich wieder alleine ließen.
Mein Herz schmerzte, meine Seele brach zum zweiten Mal mit der Erkenntnis das meine Eltern tot sind, nie wieder kommen werden und nur noch in meinem Herzen existieren werden.
Zum ersten Mal in meinem Leben fing ich wirklich so an zu weinen wie Anna und meine Tante. Die Tränen flossen im Wasserfall aus meinen Augen und ich schnappte panisch nach Luft. Das drückende Gefühl auf meiner Brust wurde stärker, ich konnte mich nicht bewegen, ich wollte mich nicht bewegen, zu groß war die Angst, dass dieser Moment mit meinen Eltern endgültig vorbei wäre.
Zum zweiten Mal am Tag wurde ich von mehreren Armen umschlungen, nur diesmal konnten auch diese meine Tränen nicht stoppen. Ich versuchte auf zu stehen, doch die Arme hinderten mich.
Sie ließen mich nicht zu meinen Eltern, sie mussten aber noch hier sein, vielleicht versteckten sie sich wieder nur.
Ein qualvoller Schluchzer verließ meine Kehle, welcher dann auch endlich dafür sorgte, dass sie mich los ließen. Alex welcher direkt vor mir saß zog mich sanft hoch, doch fiel ich sofort wieder auf meine Knie. Ich hatte keine Kraft mehr, sie verschwand mit dem verschwinden meiner Eltern.
Ein zweites Mal hob er mich hoch, dabei spürte ich wie mich jeder ansah.
Diesesmal ließ Alex mich nicht los und hielt mich fest an sich gedrückt. Ich spürte meinen Körper immer noch nicht, doch mein schmerzendes Herz reagierte trotzdem auf seine Berührung. Lucas trat nun neben Alex und zog mir sanft meinen Helm aus, und für einen kurzen Moment schien auch er geschockt zu sein.
Er selbst hatten mich noch nie so hysterisch weinen sehen, und ich wusste genau, das er Bescheid wusste, dass diese Tränen nicht durch den Sieg ausgelöst wurden.
Diese Schluchzer die meine Kehle verließen, die meinen Hals zusammen schnürten wurden einzig und allein durch meine Eltern ausgelöst.
,,Hast du dir irgendwie wehgetan?'' wahrscheinlich hoffte Lucas auf ein Ja, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf, schnell und mit schmerzendem Herz. ,,Jojo was ich passiert?'' Ich konnte nicht antworten, nur ein weiterer Schluchzer verließ meine Kehle.
Mir ging langsam die Luft aus, immer mehr schürte sich alles in mir zu. Panisch fing ich an zu hecheln, und hätte Alex nicht schnell genug reagiert wäre ich wieder zusammen gebrochen.
Ich konnte einfach nicht mehr, ich wollte doch nur meine Eltern wieder. Wieso verstand das denn keiner, wieso ließ mich denn keiner meine Eltern suchen. Sie mussten sich doch schließlich auch gesehen haben.
Durch eine Stimme welche immer näher kam, floss wieder ein Schub von Tränen aus meinen Augen. ,,Lasst mich mal durch'' Die Stimme meines Onkels wurde immer lauter und verzweifelt versuchte ich mich aus den Armen meines Freundes zu lösen, welcher mich immer noch fest an sich gezogen hielt. Ich musste zu meinem Onkel, er würde mir helfen beim Suchen, er musste sie auch gesehen haben.
Endlich hatte er sich durch gekämpft durch die vielen Menschen, bestehend aus meinem Team, dem gegnerischen Team, welche wahrscheinlich alle immer noch dachten ich hätte mich verletzt.
Mit meiner letzten, eigentlich nicht vorhandenen Kraft riss ich mich aus Alexs Armen und sprang wortwörtlich in die von meinem Onkel, welcher mich sofort an sich drückte und mich hin und her wiegte, dabei eine sanfte Melodie in mein Ohr summte, die mich schon als kleines Kind immer berührte und beruhigte. ,,Ich habe sie gesehen, sie waren da'' verzweifelt sprach ich diese Sätze, ehe mich ein weiterer Schluchzer überrollte. ,,Shhh Jojo alles ist gut, alles wird gut''
,,Wie soll denn alles gut werden, wenn sie schon wieder einfach verschwinden. Sie müssen hier doch noch irgendwo sein, sie können nicht einfach so verschwinden'' Sanft schob mein Onkel mich von sich weg. ,,Sie werden auch nie verschwinden Jojo'' Mein Onkel nahm meine Hand in seine und hielt sie an mein Herz. ,,Sie werden immer in deinem Herzen bleiben, sie werden immer da sein, zwar nicht neben dir, aber immer in dir und ist nicht dass im Endeffekt das entscheidende. Das du sie in dir trägst, Tag und Nacht''
,,Sie haben gesagt, dass sie stolz sind und mich über alles lieben''
,,Und sie werden auch nie damit aufhören. Sie werden dich immer lieben, immer stolz auf dich sein. Waren das nicht immer die Worte die du hören wolltest.'' Etwas benommen nickte ich. ,,Und solltest du nicht dann einfach diesen Moment genießen. Diesen Tag damit in Erinnerung behalten, dass du heute den entscheidenden Touchdown gemacht hast und du heute zum ersten Mal seit Jahren wieder gehört hast, dass dich deine Eltern lieben und sie stolz auf dich sind. Deine Eltern hätten nicht gewollt, dass du diesen Tag schlecht in Erinnerung hältst'' Mein Onkel hatte recht mit dem was er sagte. Meine Eltern hätten es wirklich nicht gewollt, sie wollten mir nur meinen Wunsch erfüllen, endlich zu hören wie stolz sie sind. Keinesfalls wollten sie dass ich diesen Tag weinend verbringe, weil sie zum zweiten Mal einfach aus meinem Leben verschwanden, denn schließlich würden sie das nie.
Sie würden nie verschwinden, so wie mein Onkel sagte. Sie würden immer in mir bleiben. Genauso würde ich immer in ihren Herzen bleiben, das hatten sie mir gerade versprochen.
,,Danke für alles. Danke dass es dich gibt. Mein Vater konnte froh sein dich als großen Bruder zu haben'' Eine einzelne Träne stahl sich aus meinem Auge, die mein Onkel auffing. ,,Ich habe dich lieb, Onkelchen''
,,Und ich habe dich lieb, Jojo'' Seine Arme schlossen sich wieder um mich, er drückte mich kurz fest an sich ehe er mich wieder los ließ. ,,Und jetzt lass dich feiern. Immerhin bist du heute Abend eindeutig der Sieger'' Mit diesen Worten schubste mich mein Onkel von sich weg und lief mit einem letzten Zwinkern wieder weg zu seiner Frau und seiner Tochter, welche wenige Meter von mir entfernt standen. Anna konnte sich trotz der Aufforderung meines Onkels nicht halten und lief kreischend auf mich zu und bevor ich reagieren konnte lagen wir schon auf dem Boden, sie natürlich auf mir drauf. Um uns herum fingen alle an zu lachen, kein Wunder das konnte auch nur bescheuert aussehen wie wir hier lagen. Der Half back auf dem Boden und dessen Cousine auf sich drauf, kreischend und kurz vorm hyperventilieren.
Zweifelnd versuchte ich Anna von mir runter zu schieben, doch sie klammerte sich dadurch nur noch stärker an mich. Hilf suchend sah ich mich um, doch alle waren zu sehr mit lachen beschäftigt.
,,Ähm will mir vielleicht jemand mal helfen''
Mir ging nämlich langsam die Luft aus.
Anna wog immer hin nicht so viel wie zum Beispiel eine drei jährige.
Irgendwann erlöste Alex mich dann und trat aus der Gruppe heraus, doch anders als erhofft und erwartet schaffte er es nicht Anna von mir runter zu kriegen, denn Anna ließ einfach nicht los. ,,Sorry Jojo, aber das wird nichts'' entschuldigend trat er wieder zurück.
Arschloch, der kann doch seine Freundin nicht einfach so zurück lassen.
Lucas versuchte nun auch seine kleine Schwester von mir runter zu kriegen, doch auch er gab auf und lachte lieber weiter.
Und noch ein Arschloch.
Die letzte Chance die mir noch blieb, war der Junge für den Anna alles tun würde.
Hektisch sah ich mich um und entdeckte ihn lachend neben Mike stehen. Ich deutete ihm an her zu kommen, was er dann auch zögerlich tat. Ich deutete auf Anna doch anstatt direkt zu verstehen das er gemeint ist, zeigte er noch mal zum nach fragend auf sich drauf.
,,Verdammt mach einfach'' meine Geduld war deutlich am Ende, so wie meine Luft langsam. Caleb lief näher an uns und stellte sich seitlich neben uns und versuchte dann vorsichtig Anna Klammergriff zu lösen, was auch gleich beim ersten Versuch passierte, denn Anna fror plötzlich ein und ließ sich einfach so von Caleb hoch heben.
Alex kam direkt auf mich zu, und half mir beim Aufstehen. Ich sah ihn böse an, was ihn aber nur zum Lachen brachte. Kein Wunder er wurde gerade auch nicht zu einem Pfannkuchen zerdrückt.
Ein Räuspern ließ mich auf schrecken und nach einem letzten Blick zu Alex drehte ich mich um und erstarrte.
Das gesamte East High Team befand sich hinter mir und ihre Blicke sahen alle gleich aus. Bewunderung spiegelte sich in ihren Augen, wie aber auch der entschuldigende Blick. Die Spiderman Kopie trat aus der Gruppe und stellte sich vor mich. ,,Ich denke wir sind dir alle eine Entschuldigung schuldig''
Blitzmerker, wer hätte das gedacht.
,,Ich entschuldige mich einfach mal im Namen des Teams bei dir, dafür dass wir dir nie ein Chance gaben beim Probetraining teil zu nehmen.'' Jackson trat jetzt neben seinen Trainer. ,,Und ich denke alle sind auch einverstanden, wenn du auch ohne Probetraining in unser Team eintreten kannst''
Nach diesen Worten war es komplett um mich geschehen und ich fing wie eine verrückte an zu lachen.
,,Ist das jetzt euer ernst'' japste ich zwischen meinen Lachern. ,,Ja ich denke das sind wir dir schuldig. Ich meine wir haben uns dir gegenüber nicht fair verhalten und außerdem würdest du auch gut in unser Team passen'' Nach diesen Worten erstarb mein Lachen und Wut baute sich in mir auf. ,,Wisst ihr eigentlich was ihr da von euch gebt. Vorhin auf dem Schulhof war ich noch armselig, weil ich mich an einem Traum fest hielt, der euer Meinung nie wahr werden würde. Ich war armselig in euren Augen weil ich als Mädchen dachte, dass Mädchen genauso wie Jungs Football spielen könnten und jetzt steht ihr hier vor mir und fragt mich, das armselige und lächerliche Mädchen ob es bei euch im Team spielen will. Das ist armselig, ihr seid armselig.'' Mit diesen Worten drehte ich mich um doch nach nicht mal zwei Metern blieb ich aber wieder stehen und drehte meinen Kopf nach hinten so dass ich sie sehen konnte und sie mir ins Gesicht.
,,Könnt ihr euch noch an den Tag erinnern als Jo in der Schule war, und ich am Nachmittag diesen kleinen Wett Kampf gegen euch hatte.'' Kurz überlegten sie und nickten dann nach kurzer Zeit mit dem Kopf. ,,Ich hatte damals Recht mit dem was ich sagte. Ich bin damals vielleicht als Verlierer vom Platz gegangen und ihr hattet gewonnen, doch in meinem Heimspiel was heute war habe ich zu geschlagen und dieses Mal seit eindeutig ihr diejenigen die mit niedergeschlagenen Gesichtern den Platz verlasst und die Verlierer seid, doch anders als bei mir damals würde euch diese Niederlage verfolgen und mehr zu setzten als bei mir.''
Mit diesen Worten drehte ich mich wieder um und lief auf mein Team zu welches sich paar Meter hinter mir befand.
Alex nahm mich direkt in den Arm und drückte mich eng an sich, was wieder die Wärme in mir aufbrodeln ließ.
20 Minuten später in denen ich mich mit sämtlichen Fans unterhielt und alle mir gratulierten fand dann endlich die Siegerehrung statt und im Moment befanden wir uns im Vorraum der Tür die direkt aufs Feld führte. ,,Und wieder ist eine erfolgreiche Saison vorbei und begrüßt mit mir jetzt alle die Sieger der ganzen Saison. Einen großen Applaus für das Team von Mark Winston.'' Die Tür wurde geöffnet und der Applaus schallte direkt in unsere Ohren. Mark lief als erstes hervor und wir folgten ihm. Auf dem Feld stellten wir uns in einer Reihe auf, ich zwischen Alex und Lucas. Gleichzeit fassten wir uns alle an den Händen und plötzliche Stille herrschte im Stadion. ,,Und dass sind sie, die Sieger der Saison: Miami Bull Hits'' plötzlich sprangen wieder alle auf und ein mir bekannter Song wurde über die Lautsprecher gespielt.
Um uns herum explodierten Konfetti Kanonen und unter einem Regen von bunten Konfetti Schnipseln rannten wir an der Hand nach vorne an unsere Fan Tribüne und hoben dreimal hintereinander die Hände in die Luft. Das Konfetti flog immer noch durch die Luft, und <We are the Champions> von Queen lief auch noch. Gute Stimmung herrschte im Stadion zumindest bei den Fans unseres Teams und alle waren am Feiern. Unsere Kette löste sich auf und jeder umarmte jeden.
Den letzten den ich umarmte war Alex, welcher langsam auf mich zu lief.
Vor mir blieb er stehen und sah auf mich herab, während ich zu ihm hoch sah.
,,Ob ich mich wohl je an deine Größe gewöhnen werde'' Es war klar dass es rhetorisch gemeint war, und das er nach dem er es gesagt hatte lachte, verstärkte nur den Verdacht, dass er sich über mich lustig machte. ,,Pass auf Freundchen was du von dir gibst'' es war lächerlich einem 1.95 großen Jungen zu drohen, doch wäre ich ja schließlich nicht Jojo wenn ich es nicht trotzdem tun würde.
Alex lachte wegen meiner Bemerkung nur noch mehr und nahm mich letzt endlich nach dem ich mich beleidigt weg gedreht hatte von hinten in den Arm. ,,Nicht beleidigt sein, dulzura''
,,Arschloch'' flüsterte ich nur und sah ihn nicht an, auch wenn es mir schwer fiel nicht in seine schönen Augen zu gucken. Sie zogen meinen Blick irgendwie magisch an.
,,Du weißt hoffentlich dass ich mächtig stolz auf dich bin'' seine Stimme war nur wenige Millimeter von meinem Ohr entfernt und eine Gänsehaut zierte sofort meine Arme.
Langsam drehte ich mich in seinen Armen um und schlang meine Arme um seinen Hals. ,,Weiß ich das?'' lächelnd sah ich ihn an, und mit einem ähnlichen Lächeln sah er auch mich an.
,,Wenn nicht dann weißt du es jetzt. Ich bin stolz auf dich, was du heute bewiesen hast, dass du nie aufgeben hast und ich bin stolz darauf, dass ich dich meine Freundin nennen darf und glaub mir so schnell wirst du mich auch nicht mehr los''
,,Dass will ich auch gar nicht'' Unsere stimme klangen leise und unsere Gesichter kamen sich immer näher.
Kurz bevor sich unsere Lippen berührten hielt Alex noch mal Inne und flüsterte kaum hörbar etwas an meine Lippen, was mein Herz komplett durch drehen ließ. ,,Ich liebe dich, Fresa'' kaum hörbar flüsterte ich zurück. ,,Und ich liebe dich''
Nach diesen Worten trafen unsere Lippen endlich aufeinander und mit diesen Worten und diesem Kuss verbanden wir unsere Liebe endgültig. Unsere Liebe die in kurzer Zeit entstand und bei uns beiden mehr als alle andere zu schlug. Uns beide komplett machte und durch folgende Worte geprägt wurde:
Eine Sportart, die uns ausmachte
Eine Leidenschaft, die uns prägte
Eine Liebe, die uns verband
J&A
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Und das letzte Kapitel dieser Geschichte
Nachher kommt noch ein Epilog und eine kleine ''Überraschung''
Also bitte die Geschichte noch nicht entfernen :o
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