Kapitel 53




,,Ich warte dann einfach hier draußen'' Mit einem Nicken bejahte Lucas und ging dann mit den anderen Jungs, welche mir alle noch schnell Tschüss sagten, und manche mich sogar noch umarmten, in die Umkleide. Meine Hände zitterten immer noch leicht vor Aufregung aber auch vor Freude. In meinem ganzen Körper herrschte Freude. Ein strahlendes Lächeln zierte meine Lippen, was einzig und allein durch das befreite Gefühl ausgelöst wurde. Es fühlte sich gut an, nicht mehr diese ganze Last auf mir zu tragen. Ich fühlte mich gut, weil die Reaktion der Jungs besser ausgefallen war, als ich gedacht hatte.

Anstatt sauer zu sein, wenigstens ein bisschen weil ich sie die ganze Zeit angelogen hatte, waren sie beeindruckt von mir, dass ich dieses Geheimnis auf mich genommen hatte, um meinem Traum zu verwirklichen. Ihre Reaktion löste den Anspannungsknoten in mir auf, welcher sich über die Wochen durch die Angst auf gebaut hatte. Sie unterstützten mich, waren eher schockiert davon, was es für Menschen auf dieser Welt gibt, als dass ich ihnen Wochen vorspielte ein Junge zu sein. Das Team hatte ich auf meiner Seite, zumindest waren die auf meiner Seite, welche mir am Herzen lagen. Der Junge hingegen dem mein Herz gehörte, sagte gar nichts, stand einfach still da, starrte Löcher in die Luft, schien mich nicht wahr zu nehmen, schien nichts war zu nehmen. Reagierte nicht auf das laute ''Gruppenkuscheln'' von Mike, reagierte nicht auf seinen Namen, welcher mindestens 5 Mal von seinem Bruder gerufen wurde.

Es schmerzte mit an zu sehen, dass der Junge, in den man verliebt ist, einen nicht wahr nahm, ignorierte und nicht ansah, und dass wegen einem Geheimnis dass man frei gab, wenn auch nicht ganz freiwillig. Aber wer konnte Alex schon böse sein. Ich zumindest nicht. Ich hatte ihn angelogen, spielte ihm Wochenlang den Bruder von dem Mädchen vor, mit welchem er ausgegangen war. Er erzählte Jo von mir, gab Jo sein Vertrauen und Jo, also ich tat nichts besserer als ihn zu verarschen, dabei zu zuhören wie er von mir schwärmt.

Ich konnte ihn verstehen, in dem Moment war ich selber sauer und enttäuscht von mir, dass ich es so weit gehen lassen habe. Dass ich nicht vorher es schon beendet hatte, bevor irgendwas anfangen konnte zwischen uns, doch dass fiel mir nur leider zu spät ein, erst dann nachdem mich die Realität wieder einholte, mich aus diesem Traum vom Happy End weckte. Wie konnte ich nur eine Sekunde daran glauben, dass alles gut werden würde. Mir hätte vorher schon klar sein sollen, dass wenn ich dieses Geheimnis frei gebe, nicht jeder positiv reagieren würde. Überraschen tat es mich sowieso dass das Team alles so locker nahm, dass mir dort, Alex ausgeschlossen, keiner böse war und mich auch herzlich von ihrer Seite als Jojo auf nahmen im Team.

Die Trainer Crew selber sagte nur, dass sie das besprechen musste, doch irgendwie verriet mir das leichte Grinsen in Mark' s Gesicht, dass ich mir keine Sorgen machen müsste. Das hätte ich wahrscheinlich sowieso nicht dazu hatte ich erst gar keine Zeit, denn eine viel größere Sorge plagte mich, ließ mir seit ich seinen Blick gesehen hatte, keine Zeit mehr an was anderes zu denken. Mit dem immer noch leicht schmerzenden Stechen im Herz lief ich den Gang runter. Ich würde auf die Jungs draußen warten, ich brauchte frische Luft.

Während ich den Ganz entlang lief und mit den Gedanken immer noch bei Alex war, sah ich mir die einzelne Urkunde, Pokale, Medaillen und Fotos an. Zum ersten Mal nahm ich überhaupt etwas in diesem Gang wahr. Vorher war mir nie etwas aufgefallen, kein Foto, kein Pokal. Vor einer großen Pinnwand blieb ich stehen und betrachtete die einzelnen Ausschnitte von Zeitungsartikel. Die ganze Pinnwand war mit solchen Artikeln und Fotos bestückt, doch nur ein Artikel stach mir ins Auge und zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Montag, 15. Juni 1991

Der Sieg für die große Liebe

Mit einem knappen Vorsprung gewannen gestern Abend die Miami Bull Hits das Spiel und beendeten somit eine erfolgreiche Saison auf Platz 1. Mit einem Sieg rechnete keiner mehr, keiner der im Publikum saß, keiner der das Spiel von Zuhause aus im Fernseher sah, nachdem sie am Ende des dritten Viertel immer noch mit 20 Punkte zurück lagen. Nach Beobachtungen her schien dicke Luft im Team zu herrschen. Anfang des letzten Viertels wurde die Beobachtung auch bestätigt und wir und alle versammelten Fans bekamen sogar den Grund dafür zu hören.

Liebe. Einzig und allein die Liebe war der Grund für die schlechte Stimmung mit der das Team aufs Feld schritt. Der Half back des Teams, Nick Thompson(21) brach mitten im Spielzug ab und hielt die Rede des Jahres, welche sich in die Herzen aller Menschen brannte, aber besonders in eins, in das Herz der jungen Isabel Jacobs, in das Herz der Cheerleader Kapitänin der anderen Mannschaft, welche die Gegner gestrigen Abend waren. ,,Eins muss gesagt werden. Liebe kann man nicht kontrollieren, Liebe kann man nicht verweigern geschweige denn verhindern. Sie entsteht einfach, ohne dass man darauf vorbereitet ist. Von einen auf den anderen Tag, vielleicht erst im Laufe des Lebens oder ebenso wie bei mir gleich in der ersten Sekunde'' Mit diesen Worten begann seine Rede. Stille herrschte im Publikum, alle sahen gespannt den jungen Mann an, welcher selbstbewusst da stand und einfach los redete. Die Rufe seines Teams, was er vorhatte ignorierte er einfach und sprach weiter. ,,Unsere erste Begegnung verdanke ich meinem Bruder. Hätte er mich früher geweckt oder wäre nicht extra langsam gefahren, wäre ich pünktlich gekommen und hätte dich somit vielleicht nie getroffen, nie die Liebe gespürt die ich jetzt spüre''

Während er sprach nahm er nie den Namen des unbekannten Mädchen in den Mund, erfahren taten wir erst im Laufe der Rede um welches Mädchen es sich handelt. ,,Ihr seid Feinde, sagte man mir. Du darfst sie nicht Lieben, verpflichtete man mir. Ihr seid zu verschieden, redete man mir ein. Sie ist der Cheerleader Kapitän, du der Football Kapitän und dass jeweils von anderen Teams, die Argumentation mit der man mir verbat dich zu sehen, dich zu treffen, doch hielt mich nichts ab. Ihr seid Feinde, sagte man dir. Du darfst ihn nicht lieben, verpflichtete man dir. Ihr seid zu verschieden, redete man dir ein. Liebe gehört nicht in das Leben einer 19-jährigen, nicht jetzt wo deine Karriere startet, die Argumentation mit der man dir verbat mich zu sehen, mich zu treffen'' Ab diesem Punkt ahnte man, wer die Geheimnis volle ist und alle sahen die junge, total ratlos aussehende Isabel an, die am Rande des Feldes stand und gebannt dabei zu hörte, was Nick zusagen hat. ,,Heimlich trafen wir uns, meistens Nachts wenn alle anderen schliefen. Nachts begann unser Tag, Nachts blühte unsere Liebe auf, ließ uns lächeln, Glück und Zuneigung spüren. Wochenlang trafen wir uns, liebten und lachten. Mit jedem Tag wurde die Liebe zu dir intensiver. Ich konnte an nichts und niemanden mehr anders denken. Tag und Nacht dachte ich an dich. Während des Football spielen, während des Essens, während des College Kurses selbst während ich schlief bekam ich nicht genug von dir. Bei dir schien es nicht anders zu sein, erzähltest du mir, doch egal wie stark unsere Liebe war, sie wurde einfach nicht akzeptiert. Dir drohte man dich auf ein Internat zu stecken in Frankreich. Mir drohte man, mich aus dem Team zu schmeißen. Jeder schien einfach gegen uns zu sein, alle bis auf eine Person der wir überhaupt unsere erste Begegnung mit verdanken. Mein Bruder. Er unterstützte uns, half mir mich nachts raus zu schleichen um dich zu sehen, akzeptierte unsere Liebe, und dass obwohl wir aus unterschiedlichen Teams kommen, doch trotzdem sagtest du mir eines Tages, genau vor zwei Wochen, dass du keine Kraft mehr hast, es für besser halten würdest, wenn wir das beenden, unsere Liebe aufgeben''

Nach diesen Worten richtete er seine Worte und seinen Blick, welcher vorher auf Isabel ruhte, an das Publikum. ,,Wisst ihr eigentlich was Liebe ist, wie es ist tag und Nacht nur an den einen Menschen zu denken, mit jeder Faser. Wisst ihr eigentlich wie sehr es schmerzt zu hören, dass das Mädchen, welches man liebt, keine Kraft mehr besitzt um unsere Liebe aufrecht zu behalten, um für uns zu kämpfen. Sie am Ende ist, weil ihr verboten wird Liebe zu spüren. Es schmerzt, schmerzt mehr als alles andere. Es bricht einem das Herz mit ansehen zu müssen, wie das Mädchen, welches man liebt vor einem steht, einem sagt dass sie aufgibt und ihr dabei Tränen die Wangen runter laufen, vor Schmerz, Trauer aber vor allem vor Hilflosigkeit. Anscheinend hat bis jetzt keiner, keiner der gegen unsere Liebe war, Liebe überhaupt richtig gespürt, denn dann wäre er nicht gegen uns gewesen, hätte unsere Liebe erlaubt statt sie zu verbieten.'' Nach diesen Worten richtete der völlig in Range geredete Mann seine Worte persönlich gerichtet an Personen, die anscheinend gegen die Liebe waren. ,,Wisst ihr, mir reicht es langsam. Ich scheiß darauf was ihr sagt, was ihr mir verbietet. Dann zieh ich eben Zuhause aus, es wird mich nicht daran hindern, dieses Mädchen zu lieben. Dann werde ich eben aus dem Team geschmissen, such ich mir eben ein neues, oder hör eben ganz auf mit dem spielen. Ich will in gar keinem Team spielen, welches gegen mich ist weil ich in den Feind verliebt bin. Ihr könnt sagen was ihr wollt, ihr könnt machen was ihr wollt, ich werde nicht aufhören dieses Mädchen zu lieben, welchem mein Herz gehört, welches Tag und Nacht in meinen Gedanken herrscht. Wisst ihr bis vor ein paar Wochen dachte ich die perfekte Familie zu haben, im besten Team zu spielen, was es auf der Welt gibt, die besten Freunde zu haben, die einen unterstützen, einem nicht in den Rücken fallen, doch mittlerweile weiß ich, dass es nicht so ist. Die perfekte Familie hätte das Mädchen akzeptiert, welches das Herz ihres Sohnes beziehungsweise Enkel, Neffe, für sich gewann und ihm keine Schmerzen zu bereitet. Das beste Team hätte einfach drüber weg gesehen, dass die Freundin des Teamkollegen im anderen Team Mitglied ist, die besten Freunde wären seinem Freund nicht so in den Rücken gefallen, hätten ihm nicht zusätzlich noch Steine in den Weg gelegt sondern eher mit weg geräumt. Ich liebe dieses Mädchen, und mich wird auch nichts daran hindern, kein Rauswurf vom Team, keine Drohung Zuhause raus zu fliegen. Niemand kann es ändern dass wir beide uns lieben, hört ihr. Niemand kann unsere Liebe verhindern, denn sie verbindet uns, auch wenn wir zwei andere Sportarten betreiben, zwei Leidenschaften uns prägen. Ich liebe dich, Isabel Jacobs, hörst du. Ich liebe dich'' Danach war Schluss und komplette Stille trat ins Stadion ein.

Jeder starrte den jungen Mann an, welcher komplett am Ende auf dem Feld stand und das Mädchen anstarrte welches er liebte. Irgendwann stand dann der Bruder des jungen Mannes auf, und fing an zu applaudieren, danach stiegen immer mehr ein und während alle anfingen zu applaudieren, rannte das zierliche Mädchen aus der Cheerleader Gruppe der anderen Mannschaft heraus und sprang dem eingefrorenen Half Back in die Arme und küsste ihn, erwiderte seine Liebe. Nachdem sich das Publikum wieder beruhigt hatte, ging das Spiel weiter auch wenn alle anwesenden noch etwas geflasht waren, ein Sieger musste eben noch festgestellt werden. 1 Minute vorm Abpfiff stand es 55 zu 50 fürs Boston College und die einzige Möglichkeit die es gab dieses Spiel noch zu gewinnen wäre ein Touch down, was nicht gerade möglich erschien, denn das Miami Bull Hits Team stand immer noch an der 20 Yards Markierung.

Die Fans der anderen Mannschaft feierten schon kräftig, sie rechneten mit dem Sieg, rechnete so gut wie jeder, doch zum zweiten Mal am Tag überraschte der junge Mann alle. Mark Winston(22) der Quarterback des Team und zu dem beste Freund von Nick übergab den Ball an seinen besten Freund und so schnell und spektakulär wie noch nie zu vor sprintete er übers Feld, schlängelte sich durch alle durch und schaffte es in letzter Sekunde in die Endzone, den Ball immer noch in den Händen haltend. 56 zu 55 zeigte die Anzeige an und mit dem umschalten der Anzeige ertönte der End pfiff und der Sieger der College Football Saison stand fest.

Miami Bull Hits


Schwer schluckte ich und ließ erstmal alles sacken. Mein Vater war Spieler in dem Team gewesen in welchem ich spielte. Die Frage die ich mir schon immer gestellt hatte, mich aber nie wirklich traute meinen Onkel zu fragen, war hier mit beantwortet und irgendwie fühlte ich mich automatisch noch näher meinem Vater, als nach dem Brief schon. Kurz zuckte ich zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

,,Ich war damals auch gegen die Liebe, verstand leider viel zu spät, was ich deinem Vater antat. Ich als sein bester Freund stellte mich gegen ihn, verzeihen tat ich es mir nie wirklich, auch heute setzte es mir immer noch zu wenn ich an diesen Tag zurück dachte. Seine Worte würde ich nie vergessen. Allein jedes Mal, wenn ich diesen Zeitungsartikel las oder Fotos von diesem Tag sah wiederholten sich seine Worte wie ein Mantra in meinem Kopf.'' Marks Stimme klang brüchig und leise, schwach und auch ich musste erstmal schlucken. Mark war der beste Freund meines Vaters, spielte mit ihm im selben Team.

,,Weißt du Johanna, ich wuchs praktisch mit deinem Vater und deinem Onkel auf. Als direkter Nachbar lernte man sich einfach kennen, spielte mit einander als Kleinkinder. Wir gingen zusammen in den Kindergarten, auf die High School, auf dasselbe College, und spielten die Jahre über immer im selben Football Team. Uns trennte eigentlich nichts, nur diese Sache mit deiner Mutter war ein Tiefpunkt in unserer Freundschaft. Dein Vater verzieh mir eigentlich relativ schnell, ich denke es lag einfach an der Wirkung die deine Mutter auf ihn hatte, doch ich selber verzieh mir die Sache nie wirklich wie schon gesagt.''

,,Wieso warst du gegen die Liebe zwischen den beiden?''

,,Ich weiß es nicht Johanna, ich weiß es nicht. Für mich erschien es irgendwie nicht richtig, zumindest denke ich dass, doch den genauen Grund weiß ich selber nicht. Vielleicht wirkten einfach die Argumente der anderen so auf mich, dass ich letzt endlich auch dieselbe Meinung teilte''

,,Wie ging es nach diesem Tag weiter''

,,Soweit ich weiß akzeptierten ab diesem Tag alle die Liebe zwischen den beiden. Nach ein paar Wochen wechselte deine Mutter sogar in unser Team, weil sie meinte so deinem Vater noch näher sein zu können. Die beiden waren nach diesem Tag unzertrennlich und keiner versuchte auch mehr sie zu trennen. Deine Großeltern entschuldigten sich bei deinem Vater und deiner Mutter, und nahmen diese auch herzlich als Schwiegertochter auf, doch ich glaube selbst deine Großeltern verziehen sich es nie ganz sich gegen ihren Sohn gestellt zu haben, nur weil sie der Meinung waren dass Menschen aus verschiedenen Teams sich nicht lieben dürften. Zwischen mir und deinem Vater war eigentlich alles wie vorher. Deine Mutter lernte ich richtig kennen, und schloss sie auch gleich ins Herz, genauso wie das Team es auch tat. Die nächsten Saisons spielten wir auch weiterhin zusammen, bis uns deine Eltern letzt endlich die Nachricht gaben, dass deine Mutter schwanger sei. Für sie war ab diesem Moment das Cheerleading vorbei, doch bereuen tat sie es nie dich bekommen zu haben. Drei Jahre später hörte auch dein Vater auf zu spielen und ich mit ihm. Er wollte sich mehr auf dich konzentrieren, und ich mehr auf meine Freundin die ich zu dem Zeitpunkt hatte und natürlich auch auf meine süße Patentochter Namens Johanna. Noch dazu waren wir beide einfach nicht mehr die jüngsten.'' Mein Kopf schellte zu Mark herum, der mich leicht angrinste. ,,Du bist was?''

,,Dein Patenonkel. Dein Vater wollte damals, dass ich es werde, weil er mir vertraute. Du kannst dich wahrscheinlich kaum an mich erinnern, denn so wirklich sehen tat ich dich das letzte mal an der Beerdigung von deinen Eltern. Mit deinem Onkel hatte ich damals geredet und wir hatten uns dafür entschieden dass du zu ihnen ziehst und nicht zu mir, weil ich einfach wollte dass du bei direkten Verwandten aufwächst.'' Das musste ich erstmal sacken lassen. Mein Trainer war ein Patenonkel.

,,Warte mal, heißt das also dass du mich seit meiner Geburt kennst, aber wie konntest du denn dann glaube dass Jo Lucas Cousin ist''

,,Habe ich nie, ich hatte von Anfang an irgendwie gespürt dass du meine kleine Jojo bist, schon als du dich vorgestellt hast.''

,,Wieso hast du nie was gesagt''

,,Erstens weil ich mir selber erst sicher sein wollte, weil du ja auch der Cousin mütterlicher Seite hättest sein können, und zweitens wollte ich sehen, was du machst. Nach deinem ersten Spiel war ich mir aber dann sicher, dass du meine Patentochter bist, weil du von der Art wie du spieltest deinem Vater identisch warst. Die Tricks, das intelligente und taktische spielen. In dem Moment wo du los ranntest sah ich für einen kurzen Moment deinen Vater laufen und ab da war ich mir auch sicher dass du Jojo bist.''

,,Eine Frage hätte ich aber noch''

,,Frag ruhig''

,,Wie konntest du denn dann zu lassen, dass Alex mit mir sich ein Zimmer teilt.''

,,Mir viel das ehrlich gesagt gar nicht wirklich leicht. Am liebsten hätte ich dich in ein Einzel Zimmer gesteckt, doch wäre das viel zu auffällig gewesen"

,,Und wieso ausgerechnet mich? Du hättest doch auch wen anders zu Alex stecken können?''

,,Ich weiß nicht, aber irgendwie haben du und Alex mich an deine Eltern erinnert. Ich hatte irgendwie das Gefühl gehabt, dass zwischen euch irgendein Band herrscht. Und außerdem vertraue ich Alex''

,,Damit liegst du gar nicht mal so falsch'' ich flüsterte es mehr zu mir selbst, als zu Mark doch trotzdem verstand er es. ,,Du hast dich in ihn verliebt, stimmst?'' Ich nickte nur und versuchte das stechen im Herzen zu ignorieren welches allein durch den Gedanken an Alex wieder deutlicher wurde. ,,Ja, aber das kann ich jetzt sowieso vergessen'' nuschelte ich zurück. ,,Und wie kommst du darauf''

,,Ich habs verbockt durch diese dumme Aktion. Er muss mich hassen, ich mein ich habe ihm Wochen lang eine falsche Peron vorgespielt''

,,Mit berechtigten Grund''

,,Ja aber trotzdem ändert es nichts daran dass Alex mich hasst, oder zumindest nichts mehr mit mir zu tun haben will''

,,Ich glaube Jojo, du steigerst dich da in etwas herein. Ich würde erstmal in Ruhe mit Alex reden.''

,,Mmh'' erwiderte ich nur und wendete meinen Blick wieder auf die Pinnwand, nur diesmal auf das Foto, auf welchem man sah wie sich meine Eltern küssten.

,,War das an dem Tag'' dabei zeigte ich auf das Bild. ,,Ne, dass war zwei Jahre später an dem Tag wo dein Vater deine Mutter fragte, ob sie ihn heiraten möchte.'' Mein Patenonkel lächelte bei der Erinnerung und automatisch musste ich auch lächeln.

Mein Blick wanderte weiter über die Pinnwand und blieb starr stehen bei einem Foto stehen, auf welchem man ein kaputtes Auto sah, unser altes Auto. ,,Ist das vom Tag an dem meine Eltern starben'' Auch wenn ich die Antwort schon kannte fragte ich lieber noch einmal nach, eine kleine Hoffnung gab es immer noch in mir, dass es von einem anderen Unfall das Auto war. Ich hörte Mark schwer schlucken, und aus dem Augenwinkel leicht nicken. Ich hatte nie ein Foto gesehen, geschweige denn eine Artikel gelesen, was genau passiert war.

Mein Onkel hatte soweit ich weiß alles verbrannt. Ich musste dass meine Eltern bei einem Autounfall bei dem sie keine Schuld hatte starben, doch was genau passiert hatte ich nie gewusst. Mein Blick wendete sich an den dazu gehörigen Artikel und mit einem tiefen Atemzug fing ich an zu lesen

Freitag, 16. August 2007

Tragischer Unfall auf Landstraße

Bei einem Verkehrsunfall auf nördlicher Landstraße kamen gestern zwei Menschen ums Leben. Bei den Opfern handelte es sich um das Ehepaar Nick(37) und Isabel(35) Thompson, welche laut Angaben auf dem Weg nach Hause waren um den Geburtstag mit ihrer seit gestern 8 Jährigen Tochter zu feiern. Der Unfall wurde durch einen Geisterfahrer verursacht, welcher physisch nicht ganz stabil war und laut Angaben der Polizei aus einer Klinik für Depressive geflohen war, um sich selber um zu bringen, doch ging das gründlich schief, denn anstatt sich um zu bringen in dem er mit 180 Km/h durch die Gegend fuhr, sorgte er dafür dass zwei andere Menschen ums Leben kamen. Der Unfall erstreckte sich gestern Morgen gegen 9 Uhr, und gestern Abend wurde bekannt gegeben dass beide Insassen tot sind. Isabel solle sofort tot gewesen sein und ihr Mann verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Diese Meldung erschütterte sämtliche Bürger in Miami. Das Ehepaar Thompson war wohl sehr bekannt in ihrer Stadt. Laut Recherchen war Nick Thompson der Trainer eines großen College Football Team, in dem er selber mal gespielt hatte und seine Frau war ebenfalls Trainerin in dem Team, nur als Cheerleader Trainerin und nicht als Football Trainerin. Beide spielten sie in ihrer Jugend im Miami Bull Hits Team und machten dort eine gute Karriere, Isabel bis zur Nachricht dass sie Schwanger ist und ihr Mann hörte drei Jahre später auf zu spielen, um sich seiner Familie mehr zu widmen. Ihr Vater übernahm nach seinem Austritt die Trainer Rolle ein während seine Frau wartete bis ihre Tochter alt genug war um in den Kindergarten zu gehen, und selbst dann arbeitete sie nur halbtags als Trainern. Besonders die Miami Bull Hits Fans und Mitglieder und natürlich die Familie traf diese Nachricht sehr, und laut Nachforschen findet nächste Woche die Beerdigung statt und danach noch eine Trauerfeier in ihrem Stadion, bei der Erinnerungen ausgetauscht werden können und sollen. Die Feier findet nur im kleinen Kreis statt, unter dem Team und der Familie. An dieser Stelle sprechen wir unser Beileid an alle Angehörigen und Freunde aus.

Ich hatte gar nicht gemerkt dass ich still angefangen hatte zu weinen und erst als ich eine Hand spürte die mir meine Tränen weg wischte, wurde ich wieder in die Realität geholt. Mit glasigen Augen sah ich meinen Patenonkel an, welcher selber so aussah als würde er jeden Moment weinen. Beide sahen wir uns an und irgendwann machte ich dann den ersten Schritt und schloss meinen Trainer der gleichzeitig der beste Freund meines Vaters und mein Patenonkel war in den Arm. Einige Minuten standen wir einfach da und hielten uns selber fest. ,,Deine Eltern wären so stolz auf dich wenn sie dich heute sehen würden. Aus dir kann was ganz großes werden Jojo. Du hast das Talent deines Vaters geerbt und das deiner Mutter, und wie du schon allen bewiesen hast sind diese beiden Sportarten gut miteinander zu verbinden. Mach weiter so Jojo, und du bleibst natürlich in diesem Team''

,,Danke, du weist gar nicht wie erleichtern mich das jetzt tut. Und Mark?''

,,Ja?''

,,Ich bin froh, dass dich Papa als Patenonkel ausgewählt hat.''

,,Ich auch Jojo, ich auch, und so sehr ich diesen Moment jetzt auch genieße, endlich mal meine Patentochter im Arm zu halten nach Jahren, muss ich es jetzt an dieser Stelle beenden, denn ich glaube da wartet jemand auf dich'' Verwirrt löste ich mich aus der Umarmung und sah ihn fragend an. Mark antwortete mir nur in dem er hinter mich deutete.

Immer noch ahnungslos drehte ich mich um und starrte direkt in zwei schokobraune Augen, welche mich direkt in ihren Bann zogen und mein Herz schneller schlagen ließen

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Ich glaube das ist mein bisher längstes Kapitel in diesem Buch

Ich hoffe ihr hinterlasst deswegen viele Kommentare über die ich mich dann freuen kann wenn ich vom Training wieder da bin

PS: Ich bin nicht gerade gut in Zeitungsartikel schreiben deswegen nimmt diese nicht zu ernst

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