Kapitel 48




...Mein Heuschnupfen setzte ein und wie eine verrückte fing ich plötzlich an zu niesen, sodass Alex erschrocken zusammenzuckte, unsere Köper zusammen knallten und wir am Ende beide uns schmerzhaft den Kopf hielten und uns dabei ansahen.

Peinlich berührt sah ich ihn an, während er planlos, als wüsste er nicht was gerade passiert war, mich ansah, bis er dann plötzlich anfing schallend zu lachen, was ich ihm nachtat, sodass wir am Ende beide sogar vor Lachen am Boden uns kullerten. Beide versuchten wir wahrscheinlich den peinlichsten Moment in unserem Leben zumindest in meinem mit dem Lachen zu vergessen.

Wirklich glauben was gerade passiert war wollte ich nicht. Zum einen hätte ich fast meinen ersten Kuss gehabt und dass mit meinem Team Kollegen, mit dem besten Freund meines Cousins, mit dem Bruder des Fast Mannes meiner Cousine. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug und mehr als peinlich, schaffte ich es auch noch alles zu verschlimmern in dem ich einfach anfange zu niesen, genau dann wenn unsere Lippen sich berühren wollten, mein Herz kurz vorm stehen blieben war. Im Moment konnte ich noch nicht sagen, ob ich jetzt dankbar für meinen Heuschnupfen sein sollte, oder sauer. Ich wollte Alex küssen, in diesem kurzen aber magischen Moment wollte ich es einfach mehr als alles andere, doch jetzt wo der Moment vorbei war, fragte ich mich einfach nur noch, wie ich es soweit überhaupt kommen lassen konnte, wieso mein Körper sich so hingezogen fühlte zu Alex.

Langsam rappelte ich mich wieder auf, und kloppte mir den Dreck von meinem Kleid. Alex neben mir tat es ebenfalls und kurz darauf entstand wieder diese unangenehme Stille zwischen uns. Nur das leise Rausche des Windes, und das Rascheln der Blätter war ab und zu zuhören. ,,Sieh mal da'' durch Alex plötzlich laute Stimme zuckte ich zusammen, widmete mich aber wieder dann voll und ganz ihm und beschloss innerlich einfach diesen Moment zu vergessen, mir über meine Gefühle erst später Gedanken zu machen und jetzt einfach noch die restliche Zeit mit Alex zu genießen. Wer weiß ob ich das je wieder so könnte, wie gerade, denn nach meiner Aktion gerade würde ich selber nicht mehr mich mit mir abgeben wollen.

Ich folgte Alex Finger, welcher geradeaus auf einen Baum zeigte, welcher umringt von Büschen war. Okay und was genau sieht der da jetzt? Fragend sah ich ihn an, doch anstatt einfach zu antworten schnappte er nach meinem Handgelenk, kurz seufzte ich traurig auf, weil er nicht so wie die letzten male nach meiner Hand griff, doch versuchte die Kälte einfach zu ignorieren. Alex zog mich hinter ihm her zu dem allein stehenden Baum, doch auch als wir nur wenige Zentimeter davor standen erkannte ich nichts. Was sah er nur was ich nicht sah und was hatte er bitte für gute Augen?

Alex richtete nun seinen Finger genau auf einen Punkt auf den Baumstand und nun verstand ich auch was er mir zeigen wollte. Um es genau lesen zu können, was dort im Baum geritzt stand und um mich noch einmal versichern, dass da wirklich das stand, was ich las, ging ich näher mit meinem Kopf heran und las die Wörter aufs Neue.

Zwei Sportarten, die uns ausmachten

Zwei Leidenschaften, die uns prägten

Eine Liebe, die uns verband

N&I

Ganz klein rein geritzt stand es da, und auch wenn nur die Initialen darunter standen und jeder Name dahinterstecken könnte, verband ich diese Sätze sofort mit meinen Eltern, denn es war wie für sie bestimmt, es beschrieb genau ihr Leben. Schwer schluckte ich und las von neuem die Sätze, die sich tief in mir festsetzten, dabei strich ich sanft über die morsche Rinde. ,,Kommst du Jojo?'' Ich musste nicht genau, ob Alex irgendwie gemerkt hatte, dass ich sentimental wurde, doch auch wenn nicht und er es unabsichtlich tat, war ich ihm mehr als dankbar denn hätte ich mir auch nur noch einmal mehr diese Wörter durchgelesen, so wäre ich wahrscheinlich im nächsten Moment wieder in Tränen ausgebrochen. Besonders in letzter Zeit vermisste ich mehr als sonst meine Eltern.

Der Grund wahrscheinlich dafür war, dass ich durch Jo mehr Football spielte, und dass sogar in einem richtigen Team, so wie mein Vater ebenfalls in einem Football Team, und meine Mutter in einem Cheerleader Team. Es fühlt sich einfach jedes Mal wenn ich auf dem Feld stand so an, als wäre ich endgültig in ihre Fußstapfen getreten, auch wenn es nicht so war, schließlich stand ich als eine andere Person auf dem Feld, leider.

Noch dazu setzte mir immer mehr die Tatsache zu, dass ich es tatsächlich geschafft hatte ihren gemeinsamen Wunsch zu erfüllen. Ihre beiden Sportarten zu verbinden, und aus zwei eine zumachen. Eigentlich ein guter Aspekt, das ist auch nicht der Teil der mir schwer im Magen und auf dem Herzen liegt seit den letzten Wochen, sondern der, dass ich nie von ihnen hören bekommen würde, wie stolz sie deswegen auf mich waren, oder allgemein. Nie könnten sie es mir sagen, bei keinem meiner Erfolge und das wurde mir in letzter Zeit erst richtig deutlich.

Jedes Mal, wenn mir mein Onkel sagt, wie stolz er auf mich ist, wird mir immer wieder bewusst, dass es meine Eltern nie könnten, dass sie mir nie tief in die Augen sehen könnten und mir sagen könnten, wie Stolz sie auf mich und meine Leistungen sind. Das meine Mutter mir nie Tipps geben könnte während der Schwangerschaft, dass mein Vater mir nie sagen könnte, wie hübsch ich aussehe, mich nie zum Alta führen könnte. Dass sie mir nie wieder bei schwierigen Situationen beistehen könnten, mich nie beschützen könnten, sich um mich kümmern könnten, wenn ich krank bin, wenn es mir schlecht geht. Sie könnten mich nicht in den Arm nehmen können, wenn ich von der Bühne laufe mit meinem Abitur in der Hand.

Stattdessen wird es mein Onkel tun, zusammen mit seiner Frau und seinen Kinder. Die Leute die mich einfach aufnahmen als meine Eltern starben. Der Mann, der meinem Vater ähnlicher war als dessen Eltern, die Frau, die es schaffte selbst mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und dass am Morgen und dass alleine mit ihren Pan Cakes, dessen Sohn, welcher immer die große Rolle des Bruders einnahm, mit mir die selbe Leidenschaft teilte und zum Schluss noch dessen Tochter, welche auch wenn es oft nicht so rüber kam meine beste Freundin war, das Mädchen welches es immer schaffte mich an einen Nervenzusammenbruch zu treiben, es aber auch immer schaffte mich dort wieder weg zu kommen.

Ich bin dieser vier Köpfigen Familie mehr als dankbar, dass sie mir das gaben, was meine Eltern nicht mehr konnten seit sie mich verließen. Die Liebe, die mich stark machte.

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