Kapitel 77
Widmung: @Steffi3045
Kapitel 77
"Nialler du siehst so gut aus", sagte meine Mama, als sie mich von der Klinik abholte und wir zusammen nach Hause fuhren. "Danke, du auch", sagte ich nur und spielte nervös mit meinen Händen. Wann musste ich wohl die Klausuren schreiben? "Willst du noch etwas Essen?", fragte sie mich und ich antwortete leicht genervt, weil sie mich das schon dreimal gefragt hatte:
"Mama wir haben eben alle zusammen gefrühstückt."
"Ich weiß ich weiß, aber ich meine ein bisschen Platz ist immer", sagte sie erneut und hielt mir den Schokoriegel hin. "Mama ich werde den jetzt nicht essen, nur damit du glücklich bist", sagte ich genervt. "Aber Nialler..", fing sie an, aber ich unterbrach sie direkt wieder: "Hast du nichts aus dem Gespräch mit Mr Hood gelernt? Ihr sollt mich nicht mit Essen bedrängen." "Ich weiß das er das gesagt hat, aber ich habe dich heute noch nichts essen gesehen", warf sie mir direkt an den Kopf und ich explodiert und rief aufgebracht:
"Wie denn auch? Du hast mich vor zwanzig Minuten aus der Klinik abgeholt. Nachdem verdammten Frühstück, davon hat dir sogar Luke erzählt. Also ich habe schon gefrühstückt und habe gerade verdammt noch mal keine Lust auf deinen Schokoriegel. Willst du mich mästen?"
Meine Mutter sagte darauf nichts mehr und ließ mich in Ruhe. Ich schloss fix und fertig meine Augen und wünschte das Wochenende war schon vorbei. Ich meine es konnte ja nur noch schlimmer werden, wenn es schon so anfing. Und es wurde auch der reinste Horror. Ich musste die Klausuren in der Schule schreien, unter Aufsicht eines Lehrers den ich nicht kannte. Und ich schrieb einfach jeden Tag zwei Klausuren und hatte nicht wirklich das beste Gefühl. Aber hey wenigstens hatte ich alles in meiner Macht stehende versucht.
Meine Eltern und mein Bruder drängten mir die ganze Zeit etwas zu Essen auf und immer wenn ich mich weigerte etwas zu Essen, weil ich satt war, fing meine Mutter an zu weinen und mein Vater rastete aus. Und ich aß irgendwann einfach aus Frust alles was sie mir reichten und hasste mich mit jedem Bissen mehr. Ich wollte am Montag gar nicht auf die Waage steigen, locker würde ich von Luke, Mr Hood oder irgendwem anders, denn anschiss meines Lebens bekommen.
Aber was konnte ich dafür, wenn mich meine Familie zum Essen zwang?
Vor allem durfte ich noch nicht einmal meine Schlafzimmertür zumachen, damit sie mich alle die ganze Zeit im Blick hatten. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl und hätte mich am liebsten zu einem Ball zusammengerollt und geweint. Nur das konnte ich ja mit offener Tür nicht. Louis und Harry kamen vorbei und machten den Sonntag Abend etwas angenehmer. Sie bedrängten mich wenigstens nicht so sehr, wie meine Eltern was das Essen anging. Als die beiden endlich gingen, fuhr mich diesmal mein Vater zurück in die Klinik.
Und ich war froh, endlich von zu Hause weg zu sein.
Vielleicht sollte ich darüber mit Mr Hood reden und wir könnten noch einmal ein Gespräch führen. Weil wenn ich wirklich bald entlassen werde, möchte ich so zu Hause nicht gemästet werden. Ich hatte mich wirklich wie ein Mastschwein gefühlt oder eine Mastgans zu Weihnachten und das war wirklich kein schönes Gefühl. "Nialler warum hast du dich so benommen", fragte mich mein Vater plötzlich und ich musste mich wirklich zusammenreißen um nicht erneut auszurasten.
"Ich mich komisch benommen? Ihr habt euch komisch benommen, nicht ich", versuchte ich mit ruhiger Stimme zu sagen. Ich wollte mich jetzt wirklich nicht mehr streiten. Ich wollte nur zurück in die Klinik, in mein Zimmer, die Tür zumachen und mich im Bett zusammenrollen und weinen. "Nein du hast dich geweigert zu Essen. Willst du nicht endlich gesund werden", sagte er mit gepresster Stimme. "Ich will gesund werden und bin auf einen guten Weg dahin, aber das was ihr dieses Wochenende gemacht habt, ging gar nicht. Ich habe mich nur geweigert zu Essen, weil ihr mich mit dem Essen bedrängt habt", sagte ich und versuchte weiterhin nicht zu explodieren.
"Wir haben gar nichts gemacht. Hast du nicht gemerkt wie du dich angestellt hast, das bisschen Essen", sagte er und jetzt riss mir doch mein Geduldsfaden. "Das bisschen Essen? Mach dir doch nichts vor, ich habe fast das dreifache von dir Essen müssen. Ich habe mich wie ein Schein gefühlt, was man mästet, um es dann schlachten zu können. Ich hatte Abends als ich im Bett lag solche Magenschmerzen und hatte das Gefühl ich platze. Das kann nicht gesund sein", rief ich aus und mein Vater legte eine Vollbremsung ein, schaute mich kurz an und sagte mit kalter Stimme:
"Das bildest du dir ein, ich werde mit Mr Hood darüber reden."
Danach fuhr er weiter und ich sagte mit genauso kalter Stimme: "Dann rede mit Mr Hood, ich habe kein Problem damit. Vielleicht kann er euch klar machen, wie krank euer Verhalten dieses Wochenende war." Mein Vater ging nicht mehr darauf ein und fuhr mich wortlos weiter zur Klinik. Ich beschloss auch nichts mehr zu sagen und stürmte fast schon auf mein Zimmer, als er mich in der Klinik ablieferte. Justin sah mir sofort an, dass etwas nicht stimmte und zog mich in seine Arme.
"Was ist los?", flüsterte er leise und strich mir mein Haar aus der Stirn. "Mein Wochenende war die Hölle Justin, wirklich. Wie ein Mastschwein habe ich mich gefühlt. Ich fühle mich wie als wäre ich Schwanger, locker habe ich drei Kilo zugenommen", stieß ich fast heulend aus. "Das ist so schnell gar nicht möglich", versuchte er mich zu beruhigen. "Ich weiß, aber ich will nicht das es so zu Hause weiter geht, sobald ich entlassen werde. Das halte ich nicht aus", sagte ich weinend und suchte bei Justin halt. "Rede mit Mr Hood, er soll deiner Familie den Kopf waschen", sagte Justin und ich sagte nur niedergeschlagen:
"Ich werde es versuchen, aber ich weiß nicht, ob das was helfen wird. Ich meine sie haben auch aus dem ersten Gespräch nichts gelernt."
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Huhu,
na wie denkt ihr geht es weiter?
LG DyedMofo95
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