Kapitel 64
Widmung: @justmefid
Kapitel 64
Tag 22 in der Klinik
Ich hatte gestern die ganzen Briefe gelesen und allen eine Antwort geschrieben. Jedoch habe ich kaum was über mein Klinikleben preisgegeben, sondern nur geschrieben das es mir gut geht und sich keiner Sorgen machen soll. Bei Liam's Brief hatte ich gefühlt den größten Schwachsinn geantwortet. Ich wollte seine Gefühle irgendwie nicht wahr haben oder eher zulassen. Es fühlte sich im Moment einfach nicht richtig an. Ich meine er hatte Melissa vertraut und war auf ihre fiesen Spiele reingefallen um mich fertig zu machen. Anstatt einfach an meiner Seite zu sein,
Ich wusste einfach nicht, ob ich ihn so bedingungslos lieben konnte, wie ich es gerne wollte. Er hatte eine aufrichtige und ehrliche Liebe verdient. Aber ich konnte ihn nicht richtig lieben, solange ich mich nicht lieben konnte. Und im Moment war ich davon noch ziemlich weit entfernt. Und ich wusste auch nicht, ob ich mich jemals wieder wirklich lieben konnte. Egal wie sehr ich es auch versuchte. Immer wenn ich in den Spiegel sah war mein einziger Gedanke:
"Wie kann man jemanden wie mich bloß Lieben."
Tag 23 in der Klinik
Ich hatte mein nächstes Ziel erreicht und bekam jetzt morgens nachdem aufstehen, wenn die anderen ihre Tabletten bekommen, meine drei Kaugummis. Wow. Was ein komisches Gefühl einfach, deshalb mit zur Tablettenausgabe kommen zu müssen. Aber hey ich hatte wieder meine geliebten Kaugummis. Aber das hieß auch, dass ich stetig und immer weiter zunehmen würde.
Locker würden sie bald meine Kalorien wieder erhöhen.
Ich meine ich hatte mit drei Hauptmahlzeiten angefangen, die noch relativ klein angeblich gehalten wurden. Und jetzt hatte ich schon drei Hauptmahlzeiten und zwei Nebenmahlzeiten. Und wenn ich die Menge auf Demi's und meinem Teller verglich, war da wirklich noch viel Luft nach oben. Demi hatte sogar nachdem Abendessen noch einmal eine Zwischenmahlzeit. Sie trank sogar manchmal einfach nur ein Getränk mit viel zu vielen Kalorien, weil sie nichts mehr runterbekam.
Vor allem wie sollte ich das bloß schaffen?
Mir waren so schon meine Portionen viel zu groß und das ich jetzt wieder jedes mal mein Gewicht sah, machte es auch nicht wirklich besser. Ich wog jetzt 49,6 kg. Ein schauriger Gedanke einfach bald wieder eine fünf vorne zu haben. Die vier vorne war viel zu kurz mein Begleiter und ich wollte sie noch nicht loslassen.
Aber was sollte ich tun?
Wenn ich mich weigern würde zu Essen, würden sie mich zwingen oder am Ende künstlich ernähren. Außerdem hatte ich keine Lust wie Demi manchmal eine Stunde oder länger da zu sitzen bis ich meine Mahlzeit gegessen hatte. Die Betreuer hatten nämlich wirklich Geduld und würden wahrscheinlich auch die ganze Schicht neben einen sitzen und darauf warten, dass man auch ja alles aufgegessen hat. Heimlich Sport machen konnte ich auch nicht mehr. Justin würde das nicht zulassen und ich konnte ja schlecht ne Stunde auf dem Klo oder im Badezimmer bleiben und die drei Kaugummis hatten auch keine abführende Wirkung.
Also musste ich die fünfzig Kilo bald wirklich in Kauf nehmen. Keine Ahnung wie ich das überstehen soll. Die fünf vorne machte mir einfach viel zu große Angst.
Tag 24 in der Klinik
Diese Meditation die ich machen musste, wurde mit jedem Gramm was ich zunahm immer unangenehmer und ich wünschte jedes mal ich müsste nicht mehr hingehen. Ich verstand einfach nicht warum manche gerne dort hingingen. Ich hasste die ganze kacke von Anfang bis Ende. Vor allem alleine das ich mit geschlossenen Augen, etwas über eine Stunde meinen Körper mit jeder Phase in meinem Körper wahrnehmen musste. Das war echt eine Stunde zu viel...
Tag 25 in der Klinik
Justin war seitdem er die Briefe von Selena bekommen hatte, jeden Tag auf Wolke Sieben. Vor allem er bekam jetzt täglich einen neuen Brief von ihr und man sah wirklich die Wirkung die diese Briefe bei ihm hatte. Ich hatte Justin noch nie so glücklich gesehen und ich hoffte das würde auch so bleiben. Und ich hoffte das Mr Hood seinen verdammten Schwiegervater dran bekommt. Der soll wie gesagt für immer weggesperrt werden...
Tag 26 in der Klinik
Meine Kalorien wurden erneut erhöht, weil mein Gewicht nicht weiter gestiegen ist. Was mich wirklich verstört war, war die Tatsache wie viel ich aß und wie langsam ich zunahm. Vor ein paar Wochen hatte ich geglaubt, alleine von ein paar 100 Kalorien schon zuzunehmen. Aber das war nicht der Fall und das sogar mit gefühlt null Bewegung. Vor allem hatte mir Luke erklärt was es bedeutete im Hungerstoffwechsel zu sein.
Hungerstoffwechsel bedeutete das ich so sehr meine Kalorien runtergefahren hatte, dass mein Körper sobald ich wieder nur ein bisschen mehr gegessen hatte, sofort alles bunkern wollte und ich deshalb zugenommen hatte. Mein Körper dachte sich so *Okay Niall hungert morgen wieder, wir müssen das nehmen was wir kriegen können.* Und da ich ja meine Kalorien so sehr runter gefahren hatte, hatte das auch mein Stoffwechsel. Anscheinend verbrannte mein Körper beim nichts tun schon über 1500 Kalorien und das hieß ich konnte auch so viele Essen ohne zuzunehmen.
Was natürlich nicht funktionierte wenn man seinen eigenen Stoffwechsel komplett geschrotet hatte, weil man viel zu wenige Kalorien zu sich genommen hatte. Aber laut Mr Hood, war es kein Problem aus dem Hungerstoffwechsel wieder rauszukommen und seinem Körper aus dem Überlebensmodus zu holen. Man musste einfach wie sie es hier mit uns machten, die Kalorien stück für stück erhöhen um am Ende wieder seinen Stoffwechsel auf Kurs zu bringen. Deshalb nahm ich nach einiger Zeit ja auch immer nicht mehr mit meinen Kalorien zu, sondern wieder ab.
Total gruselig, was unser Körper alles so konnte und wie er auf manche Sachen reagierte.
Aber das machte es auch nicht immer einfacher damit klar zu kommen wieder mehr zu Essen und sein Gewicht steigen zu sehen. Ich weiß ich musste zunehmen um wieder gesund zu werden und um eine Zukunft zu haben.
Wie sollte ich Fußballer werden, wenn der Fußball gefühlt schwerer war als ich?
Wie sollte ich meinen Abschluss schaffen, wenn ich mich nicht konzentrieren konnte?
Wie sollte ich glücklich werden, wenn ich jeden Tag einfach nur unglücklich war?
Wie sollte ich jemals Spaß mit meiner Familie oder Freunden haben, wenn ich nichts anderes Tat als sie alle anzulügen und mir ausreden einfallen zu lassen?
Wie sollte ich mich jemals wohl fühlen in meiner eigenen Haut, wenn ich nicht versuchte gesund zu werden.
Ich wollte mehr sein als meine Krankheit...
--------
Huhu,
keine Sorge bald kommt wieder etwas Niam :)
Will halt nur die Klinikzeit von Niall nicht zu schnell abhaken (ich meine ich versuche ja schon alles sehr kurz zu halten).
Ich hoffe euch geht es allen gut :)
LG DyedMofo95
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top