Kapitel 5

Widmung: @cry_40_

Kapitel 5

Seit einer Woche wog ich mich schon jeden Morgen und bis jetzt konnte ich keinen wirklichen Erfolg verzeichnen. Das einzig gute war, dass ich mein Gewicht fast konstant hielt. Aber das war ja eigentlich nicht der Sinn der ganzen Sache, ich wollte mein Gewicht ja im Moment noch nicht halten, sondern es verringern. Genervt davon das sich noch nichts geändert hatte, ließ ich mich frustriert auf mein Bett fallen. Ich kuschelte mich erneut in meine Decke und schloss resigniert meine Augen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Warum schaffte ich es einfach nicht abzunehmen?

„Niall bist du wach?", fragte mich meine Mutter als sie meine Tür aufriss und mich fragend ansah. „So halb", nuschele ich und war froh as ich die Waage wieder unter mein Bett geschoben hatte. „Du musst langsam wirklich aufstehen, sonst kommst du noch zu spät", sagte meine Mutter und ich stöhnte genervt auf. Ich war müde und frustriert und hatte überhaupt keine Lust aufzustehen. Ich wollte einfach nur in meinem Bett liegen bleiben und darüber nachdenken was ich falsch machte, dass ich immer noch keinen Erfolg erreicht hatte.

„Niall, sonst kommst du auch immer schneller aus dem Bett. Was ist los? Wirst du krank?", fragte meine Mutter besorgt und setzte sich zu mir ans Bett. „Nein alles gut, ich bin nur müde", sage ich und richte mich langsam auf. „Okay, dann mach dich schnell fertig und dann nichts wie ab in die Schule", sagte meine Mutter lächelnd und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufstand und mein Zimmer verließ. Müde stand ich erneut aus meinem Bett auf und versuchte nur nicht in den Spiegel zu schauen und zog mir schnell die Sachen an, die ich mir gestern schon rausgelegt hatte.

Ich legte meine Sachen jetzt immer einen Tag vorher raus, denn so konnte ich Abends schon schauen, ob diese auch meine Extrakilos leicht verdeckten und nicht an mir klebten wie eine zweite Haut. Als ich mich umgezogen hatte, verschwand ich noch mal kurz im Badezimmer, bevor ich nach unten lief und meiner Mutter mein Pausenbrot und meinen Orangensaft aus der Hand nahm. „Bis später", rief ich ihr noch zu und verließ ohne auf ihre Antwort zu warten das Haus und machte mich auf den Weg in die Schule.

Jedoch schaffte ich es diesmal nicht, unbemerkt in die Schule zu kommen. Denn ich lief Melissa über den Weg, was mir wirklich extrem den Tag versaute. „Hi Niall", rief sie mir zu und schloss zu mir auf. Genervt verlangsamte ich meine Schritte etwas und hoffte das sie mich einfach überholen und verschwinden würde, aber das tat sie nicht. „Oi Melissa", sage ich und versuche nicht angepisst zu klingen. Seitdem Gespräch mit Barbara und den Sachen die die beiden über mich gesagt hatten, mochte ich sie noch weniger als vorher.

Außerdem was wollte sie von mir? Fand sie mich nicht fett und hässlich?

„Dein Akzent ist echt toll", sagte sie und ich widerstand nur schwer den Drang meine Augen zu verdrehen und irgendwas gemeines zu sagen, was ich fünf Minuten später wieder bereuen würde. „Äh ja, denn hatte ich schon immer, danke", sagte ich und setzte mein bestes unechtes Lächeln auf. Was Melissa nicht zu merken schien, denn sie lächelte mich an und redete weiter. „Spielst du eigentlich bald wieder beim Fußball mit?" Gute Frage, nächste Frage. Früher hatten Zayn, Louis, Liam und ich zusammen in der Fußballmannschaft gespielt, bevor Zayn ausgestiegen war um mehr Zeit für seine Kunst zu haben.

Harry war immer da um uns anzufeuern und schlechte Witze darüber zu reißen, dass er zu schlecht für diesen Sport war. Ich hatte nur aufgehört, weil ich durch eine Verletzung am Bein operiert worden war und dadurch spielunfähig wurde. Eigentlich wollte ich danach wieder trainieren und so schnell wie möglich wieder zurück kommen und meinen alten Platz einnehmen. Aber der war keine zwei Wochen nach meiner Verletzung wieder besetzt und auch wenn ich es ungerne zugab, Stan war einfach besser als ich. Er war vorher nur ein Auswechselspieler gewesen, aber er war flinker und aufmerksamer als ich und verhalf dem Team öfter zum Sieg als es mir gelungen war.

Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum ich nicht sofort mit dem trainieren anfing, als der Arzt mir das okay gab. Außerdem hatte sich der Coach auch nicht bei mir gemeldet und somit hatte ich keinen Grund gesehen zu trainieren. Der Coach hatte jemand besseres gefunden und wollte mich nicht. „Keine Ahnung", sage ich ehrlich. „Hm schade", sagte Melissa und eine Zeit lang gingen wir beide schweigend nebeneinander her. „Du Niall, weißt du ob Liam eine Freundin hat?", fragte sie plötzlich neugierig und ich ballte genervt meine Hände zu Fäusten.

Irgendwie war mir von Anfang an klar gewesen das sie irgendwas von mir wissen wollte und nicht hier bei mir war um sich für ihr Gerede zu entschuldigen. Okay, sie wusste ja auch nicht das ich sie gehört hatte, also gab es von ihrer Seite anscheinend nichts zu entschuldigen. „Warum? Interessiert?", frage ich bissig zurück. „Oh Niall, du musst doch nicht eifersüchtig sein", sagte sie und als ich sie anschaute lag ein überhebliches Grinsen auf ihrem Gesicht. Argh, blöde Gans. „Ich bin nicht eifersüchtig", sage ich und versuche meine Stimme ruhig zu halten.

„Ach Niall, ich weiß es muss schwer sein immer mehr zum Außenseiter zu werden, aber das ist ja auch kein Wunder wenn man vierundzwanzig Stunden am Tag nur isst und Mitleid und Bestätigung bei seinen Freunden sucht", sagte Melissa mit normaler Stimme und ich bleib verärgert stehen. „Was?", fragte ich sie perplex und schaute sie wütend an. „Niall es weiß jeder das Liam nur so fürsorglich zu dir ist, weil er weiß was über dich geredet wird. Und anstatt dir dabei zu helfen dein Gewicht zu reduzieren, mästet er dich weiter...", fing Melissa an, aber ich unterbrach sie wütend.

Was redete sie da bloß?

„Was soll der Schwachsinn. Liam mästet mich nicht und bis jetzt hat noch keiner etwas über mein Gewicht gesagt außer du und Barbara." Melissa schaute mich mit großen Augen an, anscheinend war es ihr unangenehm das ich ihr Gespräch gehört hatte, jedoch fing sie sich auch genauso schnell wieder. „Niall, es bringt nichts es zu verleugnen. Deine Kumpels sind alle mehr als froh, dass du nicht mehr der dünne und heiße Junge von früher bist, denn alle Mädchen und sogar Jungs in ihrem Bett oder als festen Freund haben wollten. So haben sie diese jetzt für sich und sie können dich weiter unbemerkt mit essen vollstopfen, damit sich das auch nie mehr ändert", sagte sie und ich schüttelte verwirrt meinen Kopf.

Das stimmte nie und nimmer. Melissa erzählte einfach viel, wenn der Tag lang war.

„Nialler, jeder fand dich heiß. Ich meine du warst in der Fußballmannschaft, du warst einer der besten Spieler. Du hattest eine super Figur und einen tollen Körper und sieh was jetzt aus dir geworden ist. Du bist überhaupt nicht mehr wieder zu erkennen. Du bestehst eigentlich nur noch aus Fett und geschwabbel", sagte sie und ich schubste sie wütend etwas von mir weg und stürmte an ihr vorbei. So eine blöde, hohle Gans. „Ist er jetzt Single oder nicht?", rief mir Melissa hinterher, aber ich beschleunigte einfach nur meine Schritte und machte das ich von ihr wegkam.

———

Hi,

Was haltet ihr von dem was Melissa gesagt hat? Denkt ihr sie hat recht?

LG DyedMofo95

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