Kapiel 7
Verschlafen öffnete ich meine Augen. Ich hatte lang nicht mehr so gut geschlafen. Gerade als ich mich genüsslich strecken wollte, fiel mir auf, dass ich nicht alleine war. Meine Augen weiteten sich entsetzt, als ich Darius ruhig schlafen sah. Und ich? Ich lag auf seiner Brust. Schlagartig setzte ich mich auf. So eine Scheiße. "Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck." Ich hätte mich wirklich ohrfeigen können. Nicht nur, dass ich es zugelassen hatte, dass mich Darius gestern in meinem schwächsten Moment erlebt hatte. Auch die Tatsache, dass ich ihn gebeten hatte, zu bleiben, löste eine ungemeine Wut auf mich selbst aus. Wie dumm musste man denn sein? Außerdem war da noch der Punkt, dass Darius auch noch geblieben ist. Wieso war er geblieben? Verdammt! Mein Blick fiel auf sein Gesicht. Wie hübsch er war. Irgendwie hatte er so etwas vetrauliches und bekanntes in seinen Zügen, doch ich konnte mir nicht vorstellen, warum das so war. Seine Augen waren geschlossen- klar, er schlief ja. Mein Blick fiel auf eine unordentliche blonde Haarsträhne, die quer über seiner Stirn lag. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich sie sanft bei Seite. Warte. Was hab ich da bitte gerade gemacht? Plötzlich begannen seine Lider zu zucken. Schnell drehte ich mich weg und schürzte mein gesicht in meine Hände. "Oh shit", murmelte ich. Ich konnte mein Gesicht rot anlaufen spüren. Ein dunkles verschlafenes Lachen durchzog den Raum. Ich schnappte peinlich berührt nach Luft. Dann drehte ich mich zu dem amüsiert dreinblickenden Darius um. "Was?", blaffte ich ihn an. Wieder verzog er sein Gesicht zu einem Grinsen. "Ach nichts." Genervt verdrehte ich meine Augen. "Hör mal Darry... das hier... also gestern... Ich..." "Warte", unterbrach er meine verzweifelten Erklärungsversuche. "Hast du mich gerade Darry genannt?" Sofort wurde mir mein Fehler bewusst. Ich blinzelte zwei mal mit meinen Augen. Das machte ich immer, wenn ich nervös war. "Da musst du dich verhört haben.", erwiderte ich schließlich nur etwas kühl. Darius musterte mich. "Natürlich", sagte er dann in ironischem Ton. Pff... Was sollte das schon wieder? Bevor er meinen nächsten Schritt realiseren konnte, hatte ich ihn schon aus meinem Bett geschoben. Da lag er jetzt am Boden, mit einem perplexen Gesichtsausdruck. Seine blonden Locken flogen ihm wild ins Gesicht. Er sah unfassbar komisch aus dabei. Plötzlich begann ich zu lachen. Jap, ich lachte. Ich glaube, das hatte ich seit Jahren nicht mehr gemacht- zumindest nicht ehrlich. Wenn, dann war das aus purer Höflichkeit. Doch in diesem Moment war es ehrlich. Ich wusste nicht wieso, aber irgendetwas machte Darius, damit ich mich wohl bei ihm fühlte. So wohl, dass ich gleich zu Lachen begann. Schockiert betrachtete mich Darius, als mir plötzlich mein Fehler bewusst wurde. Schnell hielt ich meine Hand vor meinen Mund und hörte auf. Wir beide glotzten uns nur an. "Nein...", sagte er nach einer Weile. "Wieso hast du aufgehört?" Ich biss mir auf meine Unterlippe. "Du solltest gehen", erwiderte ich nur schroff. Darius bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Er starrte mich einfach nur weiter an. "Okay, hör zu... Es war nett und so, dass du gestern da geblieben bist und mir geholfen hast, aber wir sind keine Freunde, okay?" Ich biss mir wieder auf die Unterlippe. Ich wollte ihm das nicht sagen, aber ich musste. Ich durfte keinen an mich heranlassen. Mensch, Rose! Er schaute mich mit traurigen Augen an. "Und wir werden es auch nie sein", fuhr ich weiter fort. "Ich brauche keine Freunde und am Wenigsten brauche ich dich. Also lass mich bitte einfach in Ruhe." Schnell löste ich mich von seinen Augen. Irgendetwas blitzte darin auf. Das konnte nicht sein, doch ich war mir felsenfest sicher: Es war Traurigkeit.
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