Kapitel 2.4 ~ I'm alone

Tapp, tapp. Der Sand unter meinen Stiefeln knirschte. Ich war auf einen Pfad gekommen. Wo also ein Weg war, war auch ein Ziel, natürlich hoffte ich auf den Schuppen. Mein Blick wanderte zum ersten Mal seitdem ich mich in Bewegung gesetzt hatte umher. Eigentlich mutig und zugleich leitsinnig, dass ich mich zuvor nicht gründlich umgesehen hatte. In diesem Wald wie in jedem anderen auch wimmelte es nur so von Feinden, selbst die eigene Rasse war einer geworden. Das war ja mehr oder weniger auch das Ziel gewesen, wer musste schon eingreifen in die eigene menschliche Dummheit. Ein bisschen Chaos und Schrecken verbreiten und jeder Freund wurde zum Feind. Nun standen sich nicht mehr Alien und Mensch entgegen sondern Mensch und Mensch. Wer zuerst schoss gewann. Bitter lief es mir die Kehle runter bei dem Gedanken. Doch es half alles nichts, wenn sie nicht sowieso alle schon tot waren. Ich musste mich auf meinen eigenen Weg konzentrieren und das würde ich auch tun, am Besten bevor es entgültig dunkel wurde. *Lane bleib bei der...aha, da haben wir's doch!* Meine Augen hatten den Schuppen schneller fixiert als meine Beine mich dort hin getragen haben. Wenn ich eins wusste, dann dass mein Gewissen mich NIE im Stich lassen würde. Aber auch nicht meine Vernunft. Eine solche Unterkunft war jedermanns bestes Versteck. Mit einer Leichtigkeit griff ich also nach meinem Langschwert und zog es aus der Scheide, die ich über meinen Rücken geschnürt hatte. Klar, ne Pistole war besser, aber mal ehrlich, man kann eben nicht alles haben.
Schleichend und auf meine Schrittfolge achtend ging ich vorran dem Schuppen näher entgegen. Nichts schien sich zu rühren, das konnte verdächtig sein. Aber selbst als ich die Stalltür langsam berührte, die nebenbei bemerkt offen stand  und mit einem leichten Druck öffnete kam mir nichts und niemand entgegen. Der Tod hatte diesen verlassenen Ort mit Stille umhüllt. Das Einzige was noch in den Wänden hing waren die Schreie der unerfüllten Toten. Grausam wie einfach man sie hatte verschwinden lassen, für immer.
*Konzentration Lane!*, warnte ich mich selbst davor in Gedanken abzuschweifen. Es war keinesfalls eine gute Idee solange ich mir der Lage nicht sicher war. Zwar schien alles ruhig, das mochte sich aber auch auf die Schnelle ändern. So schloss ich die Tür hinter mir leise und war nun in die Dunkelheit eingehüllt. Eine ganze Weile lang lauschte ich auf jegliche Anzeichen von Leben, als mir aber nach einer gefühlten Ewigkeit der Arm schmerzte vom Schwerthalten entschied ich mich dafür den Schuppen als sicher einzustufen und ließ mich auf einem Strohhaufen nieder, der wenigstens einen Funken Wärme bot.
Ich war eingeschlafen, denn als ich aufwachte sah ich bereits aus wie eine Vogelscheuche. Mein Körper war von Stroh bedeckt und das Zeug kratzte auch noch so schrecklich. Hastig sprang ich auf, um es mir von der Kleidung zu klopfen, bis meine scharfen Ohren etwas Anderes wahrnahmen. Die Tür hatte sich geöffnet. Die Muskeln in meinem Körper hatten sich bereits angespannt, darauf bedacht keine dumme Bewegung zu machen. Doch die Person hatte mich noch nicht entdeckt. Ich musste nun schnell handeln, doch ich war mindestens einen Schritt von meinem Schwert entfernt, welches weiter auf dem Strohhaufen weilte. Nur ein Schritt, den ich langsam und bedacht ansetzte. Der Boden knarzte. Mein Herz blieb stehn. "Zeig dich mir oder ich schieße!!", donnerte es herüber.

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