Kapitel 1.4~I'm not alone
Nachdem auch dieser Schock überwunden war und ich wenigstens halbwegs mein Herzklopfen unter Kontrolle hatte, setzte sich mein Weg fort aus dem Dickicht heraus und rauf auf die freie Fläche, welche die Scheune umgab. Eigentlich war es echt schön hier, denn das Gras welches wuchs, hatte einen saftigen Grünton, trotz der wenigen Sonne. Die Blumen,die elegant schmücken und natürlich auch die wenigen Bäume bilden dann letztendlich noch das I-Tüpfelchen des Wiesenzaubers. Doch da kam auch schon die böse Fee mit ihren dunklen Haaren und ihrem aschfahlen Gesicht und trampelte alles Schöne nieder, um sich einen Weg rein in die gute Stube zu bahnen. Mir war kalt, jetzt wo die Sonne erstmal entgültig verschwunden war. Selbst zu dieser herbstlichen Zeit, in der es sonst nur so wimmelt von hohen Temperaturen konnten die Nächte bitterkalt sein. Keiner beneidete dann die Armen und die Bettler dafür, dass sie sich eng ums Tonnenfeuer kuschelten oder zusammen unter 20 Decken schliefen. Ich beneide sie schon. Denn alleine durch das Leben draußen in der freien Natur, naja dem freien Asphalt ehr, lernt man ein echter Überlebenskünstler zu werden und die Dinge mit eigener Hand anzupacken. Sie waren auf sich selbst gestellt und trotzdem nie allein. Das komplette Gegenteil von mir und ich muss jetzt genauso wie ein armer Bettler leben. Wenigstens bin ich der Letzte! Mehr Tonnenfeuer für mich!
Mein Blick glitt über das Metall des Türgriffs der den Weg in die Scheune ankündigte. Er glänzte längst nicht mehr so schön und auf ihm lag eine leicht bräunliche Dreckschicht. Ich weiß bis heute nicht, wieso ich auf sowas achte, doch in diesem Moment hätte es mir nicht nützlicher sein können. Eins war doch klar, jedesmal wenn ich von meinem Abendrundgang heimkomme, laufe ich an einer Wasserquelle vorbei, in dieser wasche ich mir dann natürlich auch die Hände. Hygiene und so, nicht dass das wichtig sei. Also konnte die Türklinke nicht dreckig sein, doch das war sie.
Behutsam und mit nun doch wieder erhöhtem Herzklopfen umgriffen meine Finger den kühlen Türgriff und drückten ihn so bedacht runter, dass er keine Geräusche von sich gab. Bei einem kleinen und kurzen Blick nach Drinnen, kam mir nichts als Dunkelheit entgegen. Doch dunkel hieß nicht immer leer. Eine ganze Weile also musste ich mit mir und meinem Gewissen pokern, einfach nur darum, ob der Mut oder die Vernunft gewann und letztendlich, war es doch keines von beidem, sondern die Neugierde. So trugen mich meine Füße auch schon Schritt für Schritt tiefer in die Scheune, bis ein fürchterliches Knarzen mich zum Stehen brachte. Mit einem Mal, wich jegliche Farbe aus meinem Gesicht und selbst die Anspannung fiel nicht sonderlich. Dieses Knarzen kam nicht von mir, hier war jemand anderes im Raum.
Ein Griff und ich erwischte mein Gewehr, welches über der Schulter hing, um es auf Anschlag zu bringen. "Zeig dich mir oder ich schieße!!"
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