Kapitel 1.3~I'm not alone

Mein Weg führt strikt geradeaus, immer weiter in Richtung des Schuppens. Mit jedem Schritt, den ich tue werden meine Beine schwerer. Mein Kampf mit der Müdigkeit schien endlos, genauso wie der Kampf mit mir selbst. Schon lange hatte ich keine warme Mahlzeit mehr gesehen geschweige denn frisches Wasser. Ein Wunder war es eigentlich, dass ich an der braunen Plörre noch nicht erstickt bin und ehrlichgesagt möchte ich auch garnicht wissen wie viele Leichen dieser Fluss bereits mit sich trägt. Widerlich war das ja schon, aber was taten die Menschen nicht alles um zu überleben.
Es gab tatsächlich Tage an denen ich mir selbst die Frage stellte: *Mary, warum stellst du dich nicht und lässt dich von ihnen in Stücke schießen?* Aber dann siegt mein Kämpferego und sagt mir selbst, dass es genau das ist, was diese Biester wollen und das traurig ist, dass sie es gekriegt haben. Fast jedenfalls.
Langsam sah ich die Spitze des rötlichen Scheunendachs auftauchen. Sofort machte sich ein Gefühl der Sicherheit und Gelassenheit in mir breit, doch längst durfte man sich nicht zu früh freuen. Meistens bedeutete die höllische Stille den Tod. So glitt mein Blick langsam in der Gegend umher, auf der Suche nach einem Schatten, einer Silhouette oder gar einer erkennbaren Figur, doch da war nichts. Niemand. Nur ich und meine Waffe in der Hand. Das Ding habe ich schon die ganze Zeit auf der Schulter sitzen, ich meine Sicher ist Sicher. Da! Ich bin mir ganz sicher, dass sich etwas bewegt hat und dann, ich traue meinen Augen kaum. Es ist das erste Lebewesen seit Ewigkeiten, das mir wieder über den Weg läuft. Ein Rehkitz hatte sich auf der Suche nach ihrer Mutter im Wald verirrt und stalkst nun umher. Aus Bewunderung und vorallem aus Herzlichkeit heraus, schaffe ich es nichtmal den Abzug zu betätigen und aus dem Ding mein Abendessen zu machen. Nein, ich lasse es laufen, denn jede Sekunde in der es am Leben ist, ist kostbare Zeit.

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