# 5
Felix Pov:
Alles war dunkel und ich konnte mich nicht richtig bewegen. Ich hörte Mia schreien und weinen. Ich hatte Angst und wollte nur noch heim zu Papa.
Plötzlich hörte ich ein lautes Klatschen und Mia schrie noch lauter, was mich ebenfalls laut aufschreien ließ.
"LASS MEINE SCHWESTER IN RUHE!! LASS MICH RAUS", schrie ich, den Mittlerweile wusste ich, dass ich in einem Schrank oder Ähnlichem war. Dann wurde die Tür aufgerissen und ich bekam eine Backpfeife. "Halt du deine Fresse, du Rotzlöffel. Gott, wie ich euch hasse. Würde mich diese Frau nicht so in der Hand haben, hätte ich dem ganzen nie zugestimmt. Halt einfach dein Maul.", zischte er und schlug wieder die Schranktür zu. Ich war immer noch geschockt.
Ich machte mich ganz klein und hoffte so sehr, dass Papa schnell hier auftauchen würde und uns aus dieser Hölle holt.
Katsuki Pov:
Unruhig lief ich in einem Vernehmungszimmer hin und her, meine Kinder waren nun schon seit mehreren Stunden verschwunden und von den Entführern hatte sich auch noch keiner gemeldet.
"Katsuki, wer will deinen Kindern oder dir etwas Böses?", fragte mich die Kollegin für Entführungen.
"Mir fällt nur meine Exfrau ein, weil sie das Sorgerecht nicht bekommen hat.", sagte ich und sah aus dem Fenster. Ich machte mir Sorgen um sie, aber noch mehr Sorgen machte ich mir um Shoto. Als ich ihn vorhin auf dem Sofa sitzen sah, hatte ich das Gefühl, seine Kinder wären entführt worden. So sehr hatte er sie also ins Herz geschlossen.
"Ist er rechtskräftig?", ertönte ihre ruhige Stimme und ich stimmte mit einem Nicken zu. "Ist es möglich, dass sie mit ihnen über die Grenze will?", fragte sie erneut. "Momo, hat keine Verwandten, zu denen sie gehen könnte. Außer ihrer Großmutter, aber sie hat Demenz und lebt in einem Hospiz. Es sind auch ihre Kinder, ich verstehe nicht, warum sie das alles tut.", begann ich zu reden und ließ mich erschöpft auf den Stuhl nieder.
"Wir finden sie", sagte sie und verließ den Raum. Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, meine Kinder nicht mehr bei mir zu haben. Ja, es ist stressig mit ihnen, aber ich liebe sie über alles und ich würde alles für sie tun. Plötzlich taucht Shoto vor meinem inneren Auge auf, er macht sich große Vorwürfe, obwohl er die gar nicht haben sollte. Er konnte doch nichts dafür.
Ich atmete einmal kurz durch, dann stand ich auf und verließ das Vernehmungszimmer und suchte mein Büro auf. Doch bevor ich dieses Betreten konnte, hörte ich die aufgebrachte Stimme von Shoto. "Bei allem Respekt für Ihre Position, aber ich bin nicht interessiert. Die Kinder von Katsuki sind entführt worden. Was ich zu verschulden habe und Sie haben nichts besseres zu tun, als mich zu küssen. Tun Sie mir einen gefallen und lassen Sie mich in Zukunft in Ruhe." Dann wurde die Tür aufgerissen und mit weit aufgerissenen Augen sah mich der größere an, ehe erneute Tränen seine Augen füllten. "Es tut mi-", doch ich ließ ihn nicht ausreden, zog ihn in meine Arme. Besitzergreifend legte ich meine Hände an seinen Hinterkopf und den unteren Rücken. "Du bist nicht schuld, merk dir das", knurrte ich ihn an und lehnte meine Stirn gegen seine Schulter. Ohne ein Wort löste er sich und verschwand aus dem Revier.
„Was sollte das?", knurrte ich Eijiro an, als ich mein Büro betrat. Doch ich bekam keine Antwort darauf.
***
Seit Stunden starrte ich auf meinen schwarzen Bildschirm. Von meinen Kindern gab es immer noch keine einzige Spur und meine Exfrau war spurlos verschwunden.
Eigentlich sollte ich die Szene von Eijiro hinterfragen, aber ich hatte keinen Kopf dafür.
Dies merkte auch mein Chef und schickte mich nach Hause.
Dort angekommen war es kein Zuhause mehr. Es war einfach ein leeres und viel zu großes Haus, in dem das Lachen von Kindern so schrecklich fehlte. Zu meiner Überraschung stand Tsuyu in der Küche und kochte Essen.
„Ich habe dir einen deftigen Eintopf gemacht", sagte sie, ohne sich zu mir zu drehen.
„Geh nach Hause, hier gibt es nichts mehr für dich zu tun", antwortete ich und ließ ihres unkommentiert. „Danke nett von dir, aber ich bleibe hier.", sagte sie und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber.
„Die Kinder sind mir wichtig und du auch!", fügte sie hinzu.
Plötzlich klingelte es an der Tür und ich sprang voller Hoffnung auf, doch als ich sie öffnete, stand Enji Todoroki vor mir.
„Hallo Bakugo, weißt du zufällig wo Shoto ist? Er wollte nur zum Revier eine Aussage machen und dann zu uns kommen, aber er kam nicht und zu Hause ist er auch nicht.", begann er und man sah große Sorge in seinen Augen. Was war hier nur los, erst wurden meine Kinder entführt, jetzt wird Shoto entführt, was soll das.
„Tut mir leid, hier ist er nicht. Hast du schon versucht, ihn anzurufen?", fragte ich. „Ja, aber er hat sein Handy bei uns zuhause vergessen.", beantwortete er meine Frage und wirkte plötzlich so kraftlos.
Ich bat ihn, reinzukommen, aber er meinte, er müsse zurück zu Rei, was ich verstand, also verabschiedeten wir uns.
„Was ist?", wollte Tsuyu wissen.
„Shoto ist jetzt auch verschwunden", klärte ich sie auf und frustriert stand sie auf und trat an das Fenster in der Küche.
„Verdammt, was ist hier nur los", sprach sie meine Gedanken aus.
„Ich weiß es nicht.", brummte ich.
Shoto Pov:
Keine Ahnung, wo ich bin, aber ich sitze auf einem Stuhl gefesselt und es riecht nach Essen, verbranntem Essen. Ich höre jemanden fluchen, dann ein lautes Scheppern. Als ich das Revier verlassen hatte, spürte ich nur noch einen schmerzhaften Schlag auf meinen Kopf, dann war alles schwarz. „Scheiße verdammt", drang die Stimme erneut in mein Gehirn und ich kannte sie, nur woher. Dann trat jemand an meine Seite und legte seine Hände auf meine Schultern. Es waren kleine Hände wie die einer Frau.
"Du weißt ja, eine Hand wäscht die andere. Ich bekomme Felix und Mia und du bekommst dafür meinen Exmann. Obwohl ich mich frage, was du an ihm findest.", ertönte ihre Stimme neben mir. Doch ich schnaubte nur verächtlich. "Vergiss es, du hast keine Chance, die Kinder sind ihm zugesprochen worden, nicht dir", zischte ich. "Dann eben du. Dich finde ich weitaus attraktiver als Tenya oder mein Ex.", schnurrte sie mir ins Ohr. "Oh, das tut mir aber leid für dich, Schätzchen, ich stehe nicht auf Titten und fette Ärsche", antwortete ich grinsend. Ohne Vorwarnung riss sie mir die Augenbinde vom Kopf. "Wag es nicht, mich Fett zu nennen, das habe ich alles diesen Bastarden zu verdanken.", zeterte sie drauflos.
"Hey Momo, was soll das, ich sagte zu dir, er soll nichts sehen, jetzt ist die ganze Überraschung am Arsch", jammerte Eijiro, als er den Raum betrat. Langsam realisierte ich die Situation. "Sein Freund und Kollege steckt mit der Ex Frau unter einer Decke, wie durchtrieben ihr doch seid. Wo sind die Kinder?", verlangte ich zu wissen. "An einem Ort, wo sie mir niemand wegnehmen kann.", grinste die Schwarzhaarige hinterhältig. „Er wird sie finden und ihr kommt in den Knast. Das schwöre ich euch.", keifte ich, doch erntete nur ein spöttisches Lachen von ihnen.
„Katsuki ist nichts ohne seine Kinder, er wird alles verlieren, das kann ich dir versichern und ich bekomm endlich das, was ich schon seit dem ersten Tag wollte", lachte Eijiro und kam mir näher, dann legte er seine Lippen auf meine. Angewidert drehte ich meinen Kopf zur Seite. „Zier dich nicht so, dir wird nichts anderes übrigbleiben", grinste Eijiro siegessicher. „Kannst du damit warten, bis ich weg bin, ist ja ekelhaft.", mischte sich Momo angewidert ein und schüttelte den Kopf. Sie hatte wohl was gegen Homosexuelle. Eine halbe Stunde später war ich mit Eijiro allein. Momo hatte es nicht mehr ausgehalten und war schon beinah aus dem Raum geflohen.
Als ich von ihm wissen wollte, was er jetzt vorhat, lächelte er mich nur an und drückte mir ein Tuch ins Gesicht, danach verschwamm alles vor meinen Augen.
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