1. "Kann ich dich was fragen?" [Nuna]

Mein erster Oneshot!!!😍
Bitte seid nicht so streng mit mir und ich würde mich wahnsinnig über Feedback freuen!

Viel Spaß😘
________________

Ein Tropfen berührte den Jungen. Er regte sich nicht. Ein zweiter Tropfen, dicht gefolgt von einem dritten und einem vierten. Immer noch keine Reaktion.

Immer mehr Tropfen folgten. Es wurden so viele, dass keiner sie mehr zählen konnte. Es war schier unmöglich.

Und der Junge saß auf einer Bank, staarte auf seine Schuhe mit dicker Schlammschicht, die Hände tief in die Jackentaschen vergraben und gab keine Reaktion von sich.

Es schien, als gebe es in seiner Welt keinen Regen, der ihn genau in diesem Moment durchnässte.

Langsam drehte der Junge seinen rechten Fuß und ließ ihn wieder stehen. Es war pure Zeitverschwendung, hier zu sitzen, so durchnässt und Löcher in den Boden zu staaren.

Hatte der Junge überhaupt nichts zu tun? Hatte er keine Familie, die auf ihn wartete? Oder gar Freunde? Wartete er auf jemanden?

Der Junge sah kurz nach oben, wie als eine viel zu späte Bemerkung zum Regen, denn er war komplett Nass.

Dann sah er wieder auf seine Schuhe, die er wieder zurecht zu drehen schien.

"Neville! Komm doch ins Haus!", rief eine Frauenstimme, wahrscheinlich betrunken, doch Neville Longbottom rührte sich nicht.

Man hörte in der Ferne die Tür wieder zu gehen und noch gedämpfter, die Musik der Schicksals Schwestern.

Neville bildete sich fast ein, die tanzenden Gäste, der Feier, tanzen zu hören.

Er schüttelte leicht den Kopf, als ob er den Gedanken wieder weg schütteln wollte. Er hatte keine Lust auf Feiern.

Er hörte Lachen, doch es war zu weit weg, um so nah zu sein, wie es in Wirklichkeit war.

Die Tür ging wieder auf, doch Neville sah nicht auf, um nachzusehen, wer jetzt nach ihm rufen würde.

"Ich will nur meine Ruhe", murmelte er leicht in sich hinein. Niemand hätte es hören können, nicht mal, wenn man unmittelbar neben Neville gesessen hätte und vielleicht sogar sehr nah. Ein bisschen hätte der Regen auch mit geholfen.

Verwundert musste der Junge feststellen, dass niemand nach ihm rief. Nein, ganz im Gegenteil, er hörte Schritte.

Das hatte ihm noch gefehlt, einer oder eine, die ihn aufmuntern wollte.

Die Schritte wurden immer lauter und in null Komma nichts saß jemand neben ihm, einen gewissen Abstand einhaltend.

Neville sah kurz zur Seite, denn er war sich sicher: Er würde gleich vor Neugier platzen, wenn er nicht erfuhr, wer sich da neben ihn gesetzt hatte.

"Hallo", sagte die verträumte Stimme eines Blonden Mädchens.
"Hallo, Luna", sagte Neville und lächelte etwas gequält, doch das bekam Luna Lovegood gar nicht mit, denn sie sah in den Himmel.

Es stellte sich allerdings als schwierig heraus, da es unangenehm war, wenn man Regentropfen in die Augen bekam.

"Magst du Regen?", fragte das Mädchen und legte den Kopf etwas schief, als sie ihn eindringlich ansah.

"Ich weiß nicht. Manchmal strahlt er gewisse Inspiration aus, findest du nicht?" Neville sprach steif und wagte es nicht Luna anzusehen.

Er wollte eine gewisse Röte in seinem Gesicht verhindern. Er war verrückt nach Luna, jenes war unmöglich zu leugnen. Ihre manchmal verrückte Art, brachte ihn um den Verstand.

"Jetzt wo du es sagst", meinte Luna und sah wieder in den Himmel, "sehe ich es auch so"

Das war auch so ein Charakterzug, den Neville an Luna liebte: diese Verständnisvolle Art.

Dann herrschte eine lange Stille. Es war keine peinliche, keines Wegs. Es war einfach eine Pause.

Der Regen schien Nevilles Sorgen wegzuspülen. Hier war alles Sorgenfrei: im Regen mit Luna mit auf einer Bank zu sitzen, ohne Vorwürfe, ohne sinnloses Gerede von Arbeit und guter Zukunft.

"Hast du gar keinen Hunger?", durchbrach Luna die Stille und legte wieder den Kopf schief.

Neville sah seine gegenüber kurz an. Etwas verwundert über diese plötzliche Frage. "Nein. Ich hab vorhin schon gegessen..."

"Tatsächlich?" Luna lächelte und sah zu dem leuchteten Haus in der Ferne.

Wieder Stille.

Wieder nicht diese peinliche, sondern diese Art Pause, die niemand erklären konnte. Nicht Neville. Nicht Luna.

Neville hing seinen Gedanken hinterher. Und als ihn ein Tropfen, an seinem Schuh, den Schlamm zertrennte, fiel ihn diese Frage ein, die er Luna schon immer stellen wollte.

Er nahm langsam seinen ganzen Mut zusammen (und das war schon eine ganze Menge, er war schließlich ein Gryffendor), setzte sich langsam aufrechter hin und zog die Hände aus den Taschen.

Luna war das nicht entgangen.
"Willst du wieder reingehen?", fragte sie und musterte den völlig nassen Neville Longbottom vor ihr.

Neville wollte diese Frage entgehen, kam sich aber dann ziemlich unhöflich vor und antwortete:
"Nein - nein"

Luna lächelte und drehte sich wieder um und musterte das Haus in der Ferne.

"Du Luna", die angesprochene sah ihn wieder mit diesem verträumten Ausdruck an, "kann - kann ich dich etwas fragen?"

"Oh, aber natürlich"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top