Kapitel 13

▄︻デJ̷e̷n̷e̷r̷ ̷A̷b̷e̷n̷d̷══━一

Er sah voller Freude sein Gegenüber an. Diese wahnsinnig attraktive Frau saß hier mit ihm, in diesem schicken Restaurant. Eigentlich ein perfektes Date. Sie hatte sogar ihn gefragt und nicht er sie. Das hatte Emre wahnsinnig überrascht. Bisher hatte Anna ihm nicht das Gefühl gegeben, dass sie gleichermaßen an ihm interessiert war. Und doch gab er sich Mühe die hübsche Blondine an die Angel zu kriegen. Immerhin hatte ihre Ausstrahlung ihn in der ersten Sekunde verzaubert. Vielleicht war es sogar liebe auf den ersten Blick. Er war sich bei zweitem tatsächlich nicht ganz so sicher. Wahrscheinlich aber eher, weil er es sich selbst noch nicht eingestehen wollte. Sobald Anna ihm gehörte würde er aber ganz sicher darauf bestehen, dass es das eben doch gewesen war. Aber das war ihm in dem ausmaß nicht bewusst. Emre war eben so. Alles schöne, was er eigentlich niemals sein werden konnte würde durch Tricks und Versprechungen ihm gehören und er würde alles erdenkliche dafür tun. Solange bis es eben ihm gehörte. Danach musste er sich keine Mühe mehr geben. Jetzt war er allerdings abgelenkt durch sein Herzklopfen und natürlich auch von Annas schierer Anwesenheit. Wie sollte es denn auch anders sein?

"Woher kennst du diesen Ort?" fragte der Mann sie voller Interesse.
"Freunde haben es mir empfohlen, es besonders schön für Dates sein. Da hatten sie wohl recht." die Frau lächelte ihm entgegen.
Er merkte wie ihm schlecht wurde vor lauter Aufregung. Sie hatte ihn komplett aus der Bahn geworfen damit es zuzugeben. Anna wiederum war das komplett bewusst, sie würde es sich nur nicht anmerken lassen. Also hatte er grade ein Date mit der schönsten Frau in ganz LA. Das musste er sich wider und wieder vor Augen rufen. Es war einfach erstaunlich. Wenn der Kellner nicht in dieser Sekunde um die Ecke gebogen wäre, dann wäre Emre wohl aufgestanden und auf Toilette verschwunden, um sich zu beruhigen. Mit mehr als nur Herzklopfen bestellte er sich einen Wein und ein Glas stilles Wasser, bevor er auf Toilette flüchtete. Diese Gefühle machten ihn verrückt.

All das mit Anna, das erinnerte ihn zu sehr an sein Ex Frau. Wahrscheinlich war sie sogar noch immer seine Frau, immerhin hatte er nie Scheidungspapiere unterschrieben. Phoebe hatte ihn sofort in ihren Bann gezogen. So wie Anna auch. Damals hatte er sie auf der Straße gesehen. Diese Gelegenheit wollte er sich natürlich nicht entgehen lassen. Er war sofort aus dem Auto gesprungen und hatte sich ihr selbstbewusst vorgestellt. Sie beteuerte so hätte es noch nie jemand getan, sie hielt ihn für Mutig. Deshalb hatte sie zugestimmt und war tatsächlich mit ihm ins Auto gestiegen. Ohne irgendwelch bedenken, etwas das Emre nie erwartet hätte. Ihr erstes Date war in einer Eisdiele gewesen. Die Frau fand ihn lustig und zwischen ihnen entwickelte sich im rasendem Tempo etwas ganz besonderes. So war er eben auch nicht davon abgeschreckt ihr einen Antrag zu machen, obwohl sie bis zu dem Punkt noch nicht einmal in einer Beziehung gewesen waren.
Er hatte all seinen Mut zusammengenommen, denn er musste sie einfach an sich ketten. Sollte sie nicht bereit sein ihn zu heiraten, nach all diesen deutlichen Anzeichen, dann war sie einfach nicht die richtige. Und wo war denn das Problem? Immerhin heiratete die Prinzessin in Märchen, ihren Traumprinzen auch sofort. Die Location war ein wirklich schöner See gewesen, der sich in einem kleinem Wald verbarg. Irgendwo in der Pampa, dementsprechend war es auch ein ganz besonderer Intimer Moment zwischen ihnen gewesen. Die Sonne kitzelte auf ihrer Haut. Er hatte sich noch nie vorher so gut gefühlt. Es war auch einfach ein wunderschöner Tag gewesen, der perfekte Tag eigentlich. Emre erinnerte an jedes Wort dass er ihr bei seiner kleinen rede, liebevoll zugeflüstert hatte.
"Die Art und Weise, wie du mich ansiehst, wie du mich zum Lachen bringst und wie du mich verstehst, berührt mich zutiefst. Du hast eine Ausstrahlung, eine Anziehungskraft, die mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Du bist stark und doch sanft, leidenschaftlich und doch einfühlsam. Jeder Moment mit dir ist ein Geschenk, das ich in vollen Zügen genieße. Und genau deshalb möchte ich dich heiraten, Phoebe. Ich möchte mein Leben mit dir verbringen, unsere Träume, Wünsche und Ziele miteinander teilen. Ich möchte deine Hand halten und Seite an Seite durch alle Herausforderungen und Freuden des Lebens gehen. Mit dir an meiner Seite fühle ich mich unbesiegbar, und ich weiß, dass wir alles gemeinsam erreichen können. Du bringst so viel Licht in mein Leben, Phoebe. Du gibst mir Kraft, Glauben und Hoffnung. Jeden Tag, den ich mit dir verbringe, liebe ich dich mehr. Du inspirierst mich, die beste Version von mir selbst zu sein, und du glaubst an mich, auch wenn ich manchmal selbst Zweifel habe. Phoebe, ich möchte, dass du für immer an meiner Seite bist. Ich möchte dich zur Frau nehmen, nicht nur als Symbol unserer Liebe, sondern auch als Versprechen, dich bis ans Ende aller Tage zu lieben und zu schützen. Ich kann mir keine Zukunft ohne dich vorstellen, und ich möchte, dass du meinen Namen trägst, als Zeichen unserer Verbindung und unseres gemeinsamen Weges. In diesem Moment, vor dir, Phoebe, frage ich dich: Willst du meine Frau sein? Willst du mit mir den Bund der Ehe eingehen und gemeinsam ein Leben voller Liebe, Glück und Abenteuer führen? Ich kann keine Zukunft ohne dich sehen, und ich hoffe von ganzem Herzen, dass du meine Frage mit einem Ja beantwortest. Phoebe, ich liebe dich mehr, als Worte je ausdrücken können. Du bist der Mittelpunkt meines Universums, meine große Liebe, meine alles. Lass uns gemeinsam den nächsten Schritt in unserer Reise machen und uns für immer aneinander binden."
Darauf konnte sie einfach nicht nein sagen. Er hatte sie im Griff. Sie schien das total in Ordnung zu finden. Emre konnte ihr ansehen wie sehr sie seine Gefühle erwiderte, deshalb wollte er jeden und alles von ihr fernhalten. Und natürlich war er schockiert heraus zu finden, dass sie in einer Mafia voller Männer verkehrte. Deswegen zog er die Leine stärker an und wurde ein Teil ihrer Familie. Er legte sein Ritual ab, so konnte ihm garantiert keiner mehr im Weg stehen. Ihre Hochzeit war wundervoll. Sie beide waren das glücklichste Paar auf Erden. Aber das hielt nicht all zu lang. Denn immer wenn er Zuhause ankam war die Wohnung unordentlich, kein Essen gekocht und Phoebe war die Abende immer öfter mit "Freunden" aus. Oder sie arbeitete eben. Ein Nachteil mit einer Mafia Braut verheiratet zu sein war immer gewesen, dass sie des Öfteren mit anderen Männern unterwegs gewesen war. Das passte ihm so gar nicht. Aber wenn sie ihr Ding durchzog, dann konnte er das ja auch tun. So hatte er sich auf Tinder angemeldet und lud Abends immer mal wieder Freunde zum Trinken ein. An einem Abend hatte sein Date abgesagt und er saß auf der Couch um allein zu Trinken. Seine Freunde hatten eben auch nicht jeden Abend spontan Zeit und ein Sixpack hätte eben nicht den Bedarf decken können. Emre hatte sich ordentlich betrunken, als Phoebe ebenso betrunken nach Hause gekommen war. Sie sah sehr mitgenommen aus. Das versetzte ihm einen schmerzhaften Stich. Doch sie setzte sich zu ihm und griff sein Bier. Er schlug auf ihre Hand, doch sie verstand das als einen Witz und kicherte. Dann nahm sie einen kräftigen schluck, bevor sie zu seinem entsetzen in tränen ausbrach. Sie erzählte ihm dass sie ein Mann schrecklich belästigt hatte. Anstatt seine Frau zu unterstützen konnte er nicht anders als zu sehen, dass sie auch nichts dagegen getan hatte. Als sie das Haus verlassen hatte, hatte sie umwerfend ausgesehen und dieses Kleid war eng und kurz. Sie sah so sexy aus als hätte sie jemanden beeindrucken wollen. Emre wurde wütend. Er sah nur eine Frau die es offensichtlich darauf angelegt hatte. Wahrscheinlich hatte sie hinter seinem Rücken jemand besseren getroffen. Liebte sie ihn denn genauso sehr? Er hatte ihr alles was in seinem frustriertem Kopf herumgeschwirrt war vorgeworfen. Sie weinte nur immer und immer mehr. Doch er sah keine Spur an reue. So überschritt er die Grenze um ihr zu zeigen, dass er die volle Kontrolle hatte und sie sein war. Sie sollte sich über ihren Platz in seinem Leben Gedanken machen. Es war doch lediglich eine Lektion gewesen...

Er drehte den kalten Wasserhahn auf und spritzte es auf sein Gesicht. Mit Anna würde es sicherlich anders werden. Sie war auch das totale Gegenteil seiner Ex (?) Frau. Anna war nicht so sehr an ihm interessiert wie Phoebe, das machte sie um Welten interessanter. Sie schien auch nicht anfällig für andere Männer, dieser Simo schien allem Anschein nach Anna am Arsch vorbei zu gehen. So genervt wie sie von ihm war, war klar dass sie irgendeinen Vorteil daraus zog mit ihm Zeit zu verbringen. Und Emre würde sie schon noch von ihm weg kriegen. Daran hatte er keine Zweifel. Vielleicht würde sie selbst sogar ihre Freundschaft oder was auch immer ihre absurde Beziehung nun war, beenden.
Emre tupfte das Wasser von seinem Gesicht. Nicht dass er noch etwas an seinem Aussehen ruinierte, indem er zu stark rieb und seine Haut irritierte. Er verließ die Toilette nicht ohne einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Anna schenkte ihm keinen Blick. Sie war vertieft in ihre Speisekarte. Der Mann setzte sich auf seinen Stuhl und lächelte sie an.
"Wie viel Geld hast du?" Anna hob nicht einmal den Kopf für ihn.
"Ich bezahle alles was du möchtest." meinte er ohne zu zögern.
"Deine Worte, jetzt ist es zu spät das zu bereuen."
Diesmal war es eine Kellnerin. Mit echt großen Brüsten. So große Brüste, dass Emre einfach nicht wegsehen konnte. Er war gezwungen einfach darauf zu starren. Erst als sie ihm seinen Wein hinstellte war er in der Lage sich von ihrem Anblick los zu reißen. Höflich wie er war, nahm er direkt einen Zug. Natürlich trank er den Wein falsch, doch das war ihm egal. Er wollte eben nicht bei jedem mal schwenken, riechen und gurgeln. Immerhin war er auch kein Weinliebhaber.
"Ich nehme das T-Bone mit einem großem Salat." überhörte er Anna sagen. Er prustete fast seinen Wein über die weiße Schürze der Bedienung. Das Geld dafür hatte er natürlich, aber so hatte er Anna nicht eingeschätzt. Immerhin hatte sie ihren Mantel nicht einmal abgelegt für ihr Date. Aber sie hatte ihm gesagt es wäre ein Date und darüber war er mehr als froh. Er konnte ja nicht in ihren Kopf schlüpfen. Auch wenn er das zu gerne würde. Sie schien sich für ihre Verhältnisse Mühe zu geben, das freute ihn. Er sehnte sich so sehr nach ihrer Aufmerksamkeit. Der einzelne Satz von eben hatte ihn komplett aus der Fassung gebracht. Hoffentlich würde Anna ihn nicht so enttäuschen wie Phoebe es getan hatte. Hoffentlich würde die Familie sie unterstützen. Und am meisten hoffte er dass Anna es schaffte ihre Beziehung besonders und aufregend zu halten.

AN: Ja ich hatte kürzlich eher wenig Zeit weiter zu schreiben, allerdings bin ich zufrieden mit diesem Kapitel und trotz der kleinen, abnehmenden leserschaft schaffe ich es mich zu motivieren

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