🤍×°HOPE •°🖤

Vor einem Jahr meinte meine Psychologin das ich mir einige Freizeitbeschäftigungen suchen soll um mich abzulenken und etwas Abwechslung in mein Leben zubringen. Es ist nicht so das ich traumatisiert bin ohne Eltern aufgewachsen zu sein doch ... nun ja, mit dem Leben haben viele zu kämpfen nicht wahr? 

Ich steige in die Bahn ein und fahre damit nach Jongno wo mein Fechttraining stattfindet. Ich lehne mich an die kühle Scheibe und atme tief ein und aus, ich weiß nicht wieso, doch ich liebe es Bahn zu fahren, irgendwie beruhigt es mich, das tat es schon immer.

Ich freue mich auf das heutige Training, auch wenn ich noch nicht wirklich lange dabei bin so hat mich der Trainer trotzdem gefragt ob ich vielleicht mit ihm und einigen anderen einen kleinen Kurs für Kinder machen möchte. Ich war schon einmal bei so einem Schnupperkurs beim Tanzen dabei. Viele Kinder, kaum älter als 10 waren dort und hatten mit uns einen aufregenden Tag. Es war schön, das einzige Schmerzhafte war als die Kinder von ihren Eltern abgeholt wurden. Ich habe mich immer umgedreht und dies so gut wie es geht ignoriert doch nur selten gelingt es mir wirklich wegzugucken. Es ist immer noch dieser kleine Funken an Trauer eine glückliche Familie zu sehen. Ich gönne ihnen ihr Glück, jeden einzelnen von ihnen doch dieser kleine Junge in mir will eben jenes auch oder wollte es zumindest. Deine Eltern, so heißt es zumindest immer, sind die einzigen die dich bedingungslos Lieben. Weder Partner noch Freunden lieben dich auf so eine Art und Weise wie es deine Eltern tun. Es trifft nicht bei allen zu doch bei vielen. Tae's Familie ist ebenfalls so. Er hat mir mal erzählt das sie sich jeden Abend, beim gemeinsamen Essen erzählen was sie den Tag über gemacht haben. Traurig muss ich lächeln, wie gerne ich auch jemanden hätte den ich von meinem Tag erzählen kann und der sich wirklich dafür interessiert.

Wieso bin ich eigentlich in letzter Zeit so traurig? Es ist, als ob der Oktober angefangen hat und zugleich all die Freude nahm die in mir war. 

Die 2 Stunden vergehen wie im Flug und eh ich mich versehe packe ich das letzte Schwert weg und gehe anschließend, erschöpft zu den Bänken um aus meiner Flasche etwas zu trinken. ,,Wir haben bereits jetzt 15 neu Anmeldungen. Ihr wart super Jungs." sagt unser Trainer und grinsend schaue ich zu Yugyeom der jedoch todernst auf sein Handy guckt. ,,Yugs? Alles in Ordnung?" frage ich verwirrt. 

,,Kooks sei vorsichtig du wirst heute wohl laufen müssen." sagt Yugyeom plötzlich. ,,Wieso?" ,,Hier." Er hält mir sein Handy hin und entsetzt weite ich meine Augen.

Shadow legt U-Bahn lahm

,,Fuck Yugs, kannst du mich mitnehmen?" ,,Ich bin heute mit Fahrrad da, tut mir leid." sagt er entschuldigend doch ich winke nur ab und sage: ,,Nicht so schlimm." Meine innere Unruhe kriegt er zum Glück nicht mit doch was soll passieren, Shadow weiß sowieso nicht wer ich bin und mich unter Millionen Menschen wieder zu erkennen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ich schnappe mir meine Umhängetasche und mache mich nachdem ich mich erfrischt habe, auf den Weg in die heute so dunkle Nacht. Überall fahren Streifenwagen entlang und es wimmelt nur so von Polizisten an jeder Ecke die versuchen die Lage unter Kontrolle zukriegen doch sie scheitern offensichtlich. Im einen versuchen sie die Unmengen an Leuten die nicht nach Hause kommen zu beruhigen und im anderen wollen sie versuchen Mitglieder von Shadow zu erwischen. Eigentlich bin ich sicher doch zugleich fühle ich mich alles andere als dies. Ist Shadow doch hinter mir her?

Ich gehe einige Straßen entlang als ich mit einem mal eine Präsenz hinter mir spüre doch drehe ich mich um so sehe ich niemand auffälligen. Erst dachte ich es seien vielleicht Alkoholiker doch kein Mensch dieser Welt kann sich innerhalb von Sekunden so gut verstecken, erst recht nicht mit Alkohol im Blut. Ich gehe weiter doch wieder ist dort dieses Gefühl verfolgt zu werden. Immer wieder drehe ich mich um und halte an doch niemand ist zu erkennen. Eine Gänsehaut überkommt mich und zittrig atme ich ein und aus eh ich mich umdrehe und leicht zitternd weiter gehe. Was ist das nur? Wie sagt meine Psychologin immer, ruhig bleiben und von 10 langsam runter zählen. Ich nehme einen tiefen Atemzug und fange dann in meinen Gedanken an die Zahlen langsam runter zu zählen.

10, 9
Ich erhöhe mein Schritttempo, doch leider tut mein Verfolger dies auch. Ich höre seine Schritte...

8,7
Sie werden immer lauter, meine Schritte immer schneller. Immer wieder schaue ich nach links und rechts in der Hoffnung einen Ausweg zu finden doch vergebens ...

6,5
WIESO IST HIER KEIN AUSWEG?
Wieso hilft mir keiner?
Ich hab Angst ...

4,3
Scheiße man, es kommt mir immer näher, gleich haben sie mich. Meine Nervosität steigt bis ins Unermessliche. Ich höre es, spüre den Atem meines Verfolgers bereits in meinem Nacken.
SCHEISSE

2,1
Schaffe ich es um die nächste Ecke kann ich mich in einen Seven/Eleven flüchten, meine Rettung! Ich nehme an Schritttempo zu, spüre die Hoffnung und die Freude welche in mir aufkommt. Sie haben mich nicht bekommen. Die Flucht ist zum greifen nah. Ungewollt gehe ich noch schneller, laufe schon fast. Ich lebe, sie haben mich nicht bekommen.

0
Falsch gedacht.

Abrupt werde ich in eine Seitengasse gezogen und von einem maskierten Mann, kaum größer als, ich gegen die Wand gedrückt. Er trägt eine schwarze Mund-Nasen Maske wesswegen ich nicht viel von seinem Gesicht sehen kann. Lediglich seine Augen welche mich amüsiert anstrahlen. ,,Na wem haben wir denn hier." ertönt seine Stimme. ,,Wer bist du, was willst du von mir?" zische ich und er lacht. ,,So unwissend ... wie amüsant." sagt er während er mit seinem Gesicht langsam näher kommt. Arrogant drehe ich meinen Kopf weg und er lacht in meine Halsbeuge weswegen mich plötzlich der Ekel überkommt. ,,Man nennt mich Hope, ich bin die Hoffnung hinter dem Schatten, also ... merk dir diesen Namen lieber. Denn du wirst ihn noch öfters hören." raunt er und ungewollt bildet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper und meine Atmung verschnellert sich. Er gehört zu Shadow, sie haben mich doch gefunden ...

,,Lass uns doch ein Stück zusammen gehen." sagt er doch ich schüttle panisch den Kopf. ,,Lieber sterbe ich." zische ich. Augenblicklich entfernt er sich ein Stück von mir und schüttelt den Kopf. ,,Tzze tzze tzze solltest du nicht einer von wenigen sein der das Leben zu schätzen wissen sollte?"

,,In Anbetracht der Tatsache das ihr Leute tötet kannst du es wohl ebenso wenig wie ich schätzen." Seine Augen verdunkeln sich und er drückt mich döller gegen die Wand wesswegen ich schmerzhaft auf keuche, ihm dennoch gleich wieder in die Augen gucke. ,,Du hast keine Ahnung kleiner. Also spiel dich nicht so auf." droht er mir doch ich beginne zu lachen. ,,Was wenn doch?" fordere ich ihn heraus und er drückt meinen Körper noch näher an die Wand. ,,Dann werde ich dir Manieren beibringen." raunt er amüsiert. Seine Hand, welche in Lederhandschuhen versteckt ist, wandert hoch zu meinem Kopf und im nächsten Moment legt er seine Hand über meine Augen und nimmt mir die Sicht. Sofort versuche ich mich von ihm loszureißen doch er stemmt sich mit seinem Körper gegen mich und nimmt mir somit komplett die Bewegungsfreiheit. Ich höre ein Rascheln und im nächsten Moment spüre ich auch schon ein Lippenpaar an meinem Hals, seine Lippen. Er fährt sanft mit seinen Lippen über meinen Hals und verharrt an einer Stille. ,,Auuu." wimmere ich plötzlich und bewege mich ungewollt als er mir leicht aber dennoch bestimmend in den Hals beißt. ,,Willst du noch mehr? Ich würde nur zu gerne einmal probieren wie deine Lippen schmecken." Panisch schüttle ich meinen Kopf so gut es geht und mein Peiniger beginnt zu lachen eh er sich wieder meinem Hals widmet. ,,Wie schade." raunt er und küsst noch einmal die Stille in die er mich zuvor gebissen hat. Erneut zucke ich zusammen und er lacht leise eh es kurz raschelt und er dann wieder von mir ablässt.

Totall überfordert gleite ich langsam die Wand runter und ziehe meine Kniee an meinen Körper. Was will er von mir verdammte Scheiße? Mein Handy habe ich in meiner Tasche, unmittelbar erreichbar doch leider komme ich da ohne großes Aufsehen zu erregen nicht ran, somit fällt die Polizei anzurufen aus, denn eh ich die Nummer wählen könnte, hätte er es mir schon wieder weggenommen. Ich hab Angst und das weiß er auch doch wieso quält er mich so wenn er mich doch gleich umbringen könnte? Will er sehen wie ich hysterisch schreie und um Gnade bettle? Bestimmt nicht oder? Doch andererseits gehört er zu Shadow, einer Gruppe die sich die Stadt mehr oder weniger unter den Nagel gerissen hat, sie tyrannisiert und sie ins komplette Chaos stürzt. Wut kommt in mir auf welche ich versuche zu unterdrücken doch leider ist mein Gehirn mal wieder schneller als mein Verstand. ,,Wichser." murmel ich ohne wirklich darüber nachzudenken. Der Mann vor mir knurrt bedrohlich auf und zieht mich aggressiv am Kragen wieder zu sich hoch. ,,Sei nicht so frech. Sonst wirst du noch dein blaues Wunder erleben." ,,Was willst du von mir. Ich hab euch nichts getan?" schreie ich und schnell hält er mir den Mund zu. ,,Sei leise." zischt er und ängstlich nicke ich.

Wieso kann er mich denn nicht einfach umbringen, das will er doch oder? Mich Mundtot machen weil ich sie bei eine ihrer Taten gestört habe. Er schaut mich immer noch an als ob er überlegen würde, doch was überlegt er? Ängstlich, nein eigentlich schon fast panisch schaue ich immer wieder nach links und rechts doch finde einfach keinen Ausweg, etwas über mir ist eine Feuerleiter doch diese Hochzuklettern würde zu lange dauern wenn ich denn überhand hoch genug springen kann um an sie heran zu kommen.

,,Wirst du jetzt ohne Umstände mitkommen oder muss ich dir weh tuen eh du auf mich hörst?" fragt er und schaut mich eindringlich an. Zögernd nicke ich und mit seiner Hand streift er gefährlich sanft über meine Wange. ,,Gut. Ansonsten können wir das ganze hier auch anders beenden." Er nimmt seine Hand von meinem Mund, guckt mich dennoch immer noch eindringlich an. Ich hingegen breche nach einiger Zeit den Augenkontakt ab und schaue beschämt runter. ,,W-Wenn du mi-mich tötest, dann bitte... bring mich schnell um." sage ich leise und das spöttische lachen Hope's ertönt erneut durch die Seitenstraße. ,,Ich hab nicht vor dich zu Töten kleiner und jetzt kommt, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." ,,I-Ich vertrau dir nicht." sage ich als er mich auch schon aus der Gasse gezogen hat und mit mir die Straße entlang geht.

,,In diesem Fall musst du es wohl Jungkook." ,,Wer hat dir meinen Namen verraten?" ,,Dein bester Freund." sagt er. Auch wenn eine schwarze Maske seinen Mund verdeckt so erkenne ich deutlich in der Stimme das er grinst. ,,Jimin. Bitte ... bitte sag mir das er noch am Leben ist." sage ich und halte abrupt inne. ,,Komm." zischt er und zieht mich grob weiter.

Er sieht wie jeder andere Bürger Seoul's aus. Dennoch fürchtet er die Polizeiautos die uns entgegenkommen oder dreht sich mit dem Gesicht immer leicht weg wenn wir an Polizisten vorbeigehen. ,,Ja, dein kleiner Freund lebt noch." sagt er und meine Blick erhellt sich wieder, verfinstert sich jedoch als er sagt: ,,Doch wer weiß wie lange noch."

Mit einem gesuchten Mörder durch die halbe Stadt zu laufen ist alles andere als etwas was man auf seiner To-Do Liste zustehen hat. Wir schweigen uns an, dennoch wirft er mir immer wieder Blicke zu. Doch in einem Augenblick der Unachtsamkeit schaffe ich es unbemerkt in der Menge unterzutauchen und verstecke mich in einem Einkaufladen bis ich mir sicher bin das er nicht mehr da ist und ich somit in Ruhe und vorallem Sicher nach Hause komme.

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4/6

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