🖤°• Graveyard •°🤍
Mit Augenringen des Todes schleppe ich mich am nächsten Tag die letzten Treppen zu meiner Wohnung hoch. Herr Jung besteht darauf das ich noch eine weile bei ihm bleibe weswegen wir Sachen von mir holen. Seit gestern ist es irgendwie anders zwischen uns.
Es ist so viel ruhiger.
Weder er redet noch ich und das obwohl er eigentlich nie eine Stille Person war. Meine Hände zittern während ich versuche den Schlüssel in das Türschloss zu stecken. Seit ich wieder aufgestanden bin, bin ich permanent am zittern doch mir ist nicht kalt, wieso also zittere ich? ,,Ich hol schnell ein paar Sachen." ,,Vergiss deine Schulsachen nicht." sagt Herr Jung und ich nicke. Schnell husche ich in mein Schlafzimmer wo ich mich schnell umziehe und wahllos meinen Schultasche in meinen Rucksack stopfe.
,,Ich mag deine Wohnung, man erkennt dich in ihr wieder." sagt Herr Jung plötzlich und verwundert drehe ich mich zu ihm. ,,Wie das?" ,,Schwarz, weiß und grau. Das sind deine Töne und genau das erkennt man auch hier wieder." Mein Lehrer lehnt sich an den Türrahmen zu meinem Schlafzimmer und beginnt mich bei meinem tun zu beobachten was mich zugegeben etwas nervös macht. Als ich alles zusammen habe nehme ich schwungvoll die Tasche hoch, muss jedoch im nächsten Moment inne halten da der Schwindel wieder die überhand gewinnt. ,,Alles in Ordnung?" fragt Herr Jung während ich mir den Kopf halte und warte bis der Schwindel wieder vorbei ist. ,,Ja, alles in Ordnung." sage ich schließlich und gehe zu ihm. ,,Fertig?" fragt er verwundert und ich nicke. ,,Ja. Ich hab nicht so viele Klamotten." erwidere ich beschämt und warmherzig lächelt er. ,,Na dann los."
Wir setzen uns wieder ins ein Auto und fahren auf direktem Weg zur Schule. Doch selbst dort kann ich mich nicht wirklich konzentrieren. Seine Blicke, seine Art... plötzlich sehe ich alles in einem vollkommen anderen Licht. Ob er so ist wie er ist weil er seine innere Trauer überspielen will? Ich kann mich kaum konzentrieren und bin viel mehr damit beschäftigt mich irgendwie wach zu halten. Selbst in den Pausen als ich bei Taehyung und seinen Freunden stehe muss ich mich zusammenreißen nicht einzuschlafen.
Ich habe seit keine Ahnung wie vielen Tagen die Augen nicht mehr zu gemacht. Allerhöchstens für eine Stunde doch selbst das war mehr ein Powernap anstand erholsamer Schlaf. So viele Gedanken gehen mir in letzter Zeit durch den Kopf die mich schlichtweg daran hindern zu schlafen.
Doch in Ruhe nachdenken kann ich auch nicht. Weder bei Herrn Jung noch in der Schule wo ich mich doch eigentlich auf etwas anderes konzentrieren sollte. Seufzend schaue ich auf die Uhr. Es wären noch 2 Stunden eh ich aus hätte doch selbst dann würde ich wieder in Herrn Jung's Wohnung sitzen und mich langweilen. Mein Blick schweift zum Schultor und eh ich mich versehe gehe ich auch schon aus diesem raus. ,,Wow Jungkook, erst wirst du zum Mitglied Shadows werden und jetzt schwänzt du auch noch Schule, sehr gut, was kommt als nächstes." spreche ich zu mir selbst.
Früher wäre ich nie auf die Idee gekommen zu schwänzen doch naja, Dinge ändern sich. Die letzten Tage haben das ja mehr als nur gut gezeigt.
Ohne es wirklich zu realisieren gehe ich zum Friedhof und setze mich vor das Massengrab. Stunden vergehen in denen ich einfach nur die Ruhe genieße und mich versuche zu sortieren. Ich hab nie wirklich nachgedacht was es jetzt heißt ein Mitglied von Shadow zu sein. Ich war so damit beschäftigt Herrn Jung zu hassen.
Doch ich kann es einfach nicht.
Er hat seine Gründe, seine Gründe die so verdammt nachvollziehbar sind. Es ist keine Rache, es ist die Einforderung der Gerechtigkeit. Es ist die Quittung die Menschen jetzt zahlen müssen weil sie uns leiden ließen.
Ich bin nicht besser als Herr Jung. Ich will ebenso das diese Menschen dafür bezahlen. Ich will sie leiden sehen, will sie blutend um Gnade wimmern hören, ich will sie am liebsten Tod sehen, dafür das sie mir meine Familie nahmen und mir ein normales Leben verweigerten. Ich bin nicht besser als Herr Jung, wieso sollte ich ihn dann hassen.
Die Sonne steigt immer höher eh sie langsam wieder unter geht. Die Sonne lässt den Friedhof so wunderschön erscheinen, es ist ein Ort des Friedens und der Ruhe, so wie es die Menschen welche einst aus dem Leben gegangen sind verdient haben.
Müde lese ich mir die Zeilen des Gedenksteins immer wieder durch während eine Träne meine Wange herunterläuft.
Ich fühle mich so alleine ...
Plötzlich vibriert mein Handy und als ich aus meiner Tasche hole, zeigt es mir die Nachricht von Jimin.
Wo bist du?
Doch anstatt ihm zurück zu schreiben, suche ich seinen Namen in meinen Kontakten und rufe ihn an. Zweimal tutet es und dann höre ich auch schon seine besorgte Stimme: ,,Fuck man wo bist du? Du warst nicht im Koreanisch Unterricht, sag nicht du hast die Schule geschwänzt. Yoongi ist extrem wütend auf dich." Im nächsten Moment raschelt es und eh ich mich versehe habe ich Yoongi höchstpersöhnlich am Hörer. ,,Hör mal Kid, ich habe keinen Nerv mich mit lästigen Dingen auseinander zu setzen." spricht er mit kühler Stimme und ich lache leise. ,,Stell dir vor genau desswegen bin ich hier, um mich mit eben diesen Dingen auseinander zusetzen. Keine Bange ich bin auf dem Friedhof, mach nichts unüberlegte und werde danach zu Herrn Jung gehen." Mit diesen Worten lege ich einfach auf und schaue wieder zu dem Gedenkstein, während ich meine Kniee nah an meinem Körper ziehe und meinen Kopf darauf platziere.
Diese Ruhe ist so schön und selbst als Fußstapfen ertönen und sich ein Schatten leicht hinter mich stellt ist diese Ruhe noch immer da. ,,Ich war außerhalb des Jahrestages noch nie hier. Einmal im Jahr besuche ich sie und jetzt bin ich schon zweimal hier." sage ich und mein Kidnapper sagt: ,,Niemand hält dich ab sie zu Besuchen. Wieso quälst du dich selbst?" ,,Aus Angst." ,,Ach Jungkook, jetzt komm, es ist spät und du bist vollkommen unterkühlt."
Ich nicke und er hilft mir hoch eh er meinen Schulrucksack nimmt und wir zurück zu ihm gehen. In seiner Wohnung angekommen, fesselt er mich und drückt mich vor sich auf den Boden weswegen und setzt sich vor mich auf die Couch. Leicht rot werdend, da ich seinem Schritt sehr nah bin und die Situation etwas verkehrt aussieht, senke ich den Blick was er mitbekommen zu scheint.
,,Eigentlich würde dir spätestens jetzt eine Strafe zu Teil werden lassen." sagt er und bitter lache ich auf. ,,Bin ich jetzt etwa doch ihr Sklave oder was." Ihm entkommt ebenfalls ein leises lachen während er den Kopf schüttelt. ,,Du würdest es nicht einen Tag als Sklave aushalten, so viele Strafen wie du dir in den letzten Stunden eingefangen hast würde dein Körper nicht mitmachen. Doch abgeneigt wäre ich in keiner Weise einen kleinen Sklaven zu haben, erst recht nicht einen mit den Namen Jeon Jungkook."
,,Lassen Sie mich frei, Sie haben doch gesehen das ich nicht zur Polizei gegangen bin. Das ist Freiheitsberaubung was Sie machen." ,,Und was wenn nicht. Willst du mich dann verklagen." fragt er und überrumpelt schaue ich zu ihm. ,,Was ist falsch mit ihnen. Sie wollen Lehrer werden verdammt nochmal. Sie können ihre Befugnis verlieren wenn das hier jemand mitbekommt." ,,Und wenn schon, niemand wird heute noch freiwillig Lehrer. Außerdem habe ich die besten Anwälte des Landes hinter mir du oder irgendjemand anderes der das zwischen uns beiden mitkriegt würde ohnehin verlieren Baby, also wieso gibst du nicht gleich auf und hörst zumindest einmal auf das was man dir sagt?"
Sanft drückt er mein Kinn hoch so dass ich ihn angucken muss. ,,D-Das ist unfair." hauche ich und er nickt. ,,Das Leben wird noch so oft unfair spielen doch wie du damit umgehst ist ganz alleine deine Sache." ,,Wieso halten sie mich hier gefangen, war das heute nicht mehr als nur genug Beweis das ich nicht zur Polizei gehe?" ,,Du bist hier bei mir das ich dich im Auge behalten kann. Es hat nicht nur etwas damit zutun das du nichts der Polizei Verrätst. Die Polizei spielt mit ebensolchen unfairen Mitteln wie wir und ohne das du es richtig realisiert hast du im nächsten Moment etwas ausgeplaudert was sie auf unsere Fährte lockt. Ich bin froh das du so etwas noch nie mitbekommen musstest doch die Polizei ist nicht immer so freundlich wie sie es vorgeben zu sein. Ehh du dich versiehst drohen sie dir mit etwas dir wichtigen und entlocken dir somit die Informationen. Also sei etwas dankbarer das du noch all diese Freiheiten bei mir hast. Ich könnte dich genauso gut irgendwo gefesselt in meinem Zimmer haben, könnte dich peinigen und bestrafen so viel ich will und dich darauf abrichten das du dich noch nicht einmal traust unsere Namen auszusprechen." ,,A-Aber sie haben gestern gesagt das sie mir nie etwas antun würden und sie mir nur Angst machen wollen."
Ein sanftes lächeln schleicht sich auf die Lippen meines Lehrers und er beugt sich zu mir nach vorne. Immer noch schaue ich intensiv in seine Augen, während er in die meinen guckt. ,,Man darf dir doch wohl noch etwas drohen oder nicht? Aber ich meine es ernst. Du hast keine Chance gegen mich Babyboy. Also sei jetzt ein braver Junge sonst bringe ich dich wirklich dazu."
,,Das wäre aber Verführung Minderjähriger." sage ich ebenso leise wie er auch. Wir sind uns so nah, seine Hand ist mittlerweile von meinem Kinn zu meinem Nacken gewandert, wo er leicht mit meinen Haaren spielt, seine Lippen hingegen sind meinen so nah das nur noch wenige Centimeter fehlen eh ich seine auf meinen spüren würde, doch irgendwie stört es mich nicht. Er wird mir nichts tun. ,,Keine Sorge. Ich mache nichts was du nicht willst." ,,Dann machen Sie mich los, bitte." ,,Siehst du mich wirklich immer noch als deinen Lehrer das du mich die ganze Zeit siezen musst?" ,,Bitte." sage ich und entgehe damit seiner Frage. Er seufzt und nickt. ,,Dafür hab ich aber einen Wunsch frei." ,,Welchen?" ,,Trink mit mir."
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