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Ju POV
Ich rannte zu meinem Auto, Annika war mir im Augenblick egal. Sie war so oder so unaustehlich in letzter Zeit.
Sollte sie schauen wie sie Heim kommt und wenn sie mit dem Zug fahren würde, ich nutzte es gleich als kleine Rache Aktion.
Immer und immer wieder rief ich sie an, aber sie nahm nicht ab. Ich wusste einfach das etwas passiert war.
Ich konnte den Gedanken nicht ertragen und es machte mich wahnsinnig, dass ich noch über eine Stunde nach Hause bräuchte. Zu mal in erst einmal durch halb Köln musste um auf die Autobahn zu gelangen.
Ich fuhr was das Zeug hielt.
~
Um 18:15 Uhr Parkte ich das Auto direkt vor der Haustür und stürmte rein.
"Millaaaaa!" Schrie ich verzweifelt, aber keine Antwort.
"Millaaaaa!" Schrie ich wieder und rannte nach oben. Ich sah in jedem Raum nach, aber dort war sie niergends.
Auf den Küchentisch sah ich ihr Handy liegen.
"Millaaaaa!" Abrupt blieb ich stehen, leise hörte ich ein bellen.
"Yoongi?!" Rief ich und folgte dem bellen.
"Yoongi!" Was machte er draußen im Garten. Ich wollte die Tür aufschieben, aber sie war abgeschlossen! Mein Blick glitt durch den Garten während ich die Tür aufschloss.
Und dann sah ich sie! Sie lag unter der Pergola auf der Couch, aber reagierte nicht.
Die Tür war offen! Ich riss sie auf und rannte in den Garten.
"Millaaa!" Rief ich lauter, aber wieder keine Reaktion. Kaum war ich bei ihr angelangt, rüttelte ich sachte an ihr, aber wieder keine Reaktion! Sie glühte regelrecht und ihre Lippen war extrem spröde. Solamgsam dämmerte es mir! Sofort nahm ich mein Handy raus und wählte den Notruf.
Die Dame an der Zentrale, gab mir erste Hilfe Anweisungen, was ich tun sollte.
Sie blieb bei mir am Telefon, während ich ihren Anweisungen folgte.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis der Krankenwagen kam. Ich rannte zur Haustür um die Sanitäter zu Empfangen.
Panisch brachte ich sie nach draußen, sofort machten sie sich ans Werk.
"Wie lange liegt sie hier schon?" Fragte einer von ihnen.
"Das weiß ich nicht..." Ich musste nach Luft Schnappen, denn ich hatte die Vermutung, dass Thomas oder Marius sie ausgesperrt haben bevor sie gegangen sind.
"Wahrscheinlich über 6 Stunden. Aber ich weiß es nicht." Fügte ich an.
"Sie muss ins Krankenhaus.-" er sah zu seinem Kollegen."Holst du die Trage." Dann wandte er sich wieder an mich "Herr Budorovits, ich möchte Sie nicht beunruhigen, aber es war knapp, noch ein paar Stunden länger und es hätte sein können, dass ihr Herz aufgegeben hätte."
Mir wurde schlecht und ich musste mich setzten.
Sie wäre fast gestorben?!
Wäre ich nicht früher gegangen, wäre es kurz vor knapp gewesen?!... Ich konnte es nicht fassen... Vorallem wenn ich daran denke, dass ich heute Nacht noch neben ihr gelegen hatte und heute wäre sie fast gestorben... .
Die Sanitäter legten sie auf eine Trage, der eine drückte mir den Tropf an dem sie bereits hing in die Hand.
"Darf ich mit?" Fragte ich.
"Sind sie verwandt oder verheiratet?"
"Nein, ich bin aber ihr Freund."
Der Vorteil war die Sanitäter waren schon älter und machten mir nicht den Anschein, dass sie mich kennen würden.
Ich schnappte mir ihr Handy und meine Sachen, doch als ich das Haus verlassen wollte, kamen mir Thomas und Marius entgegen und sahen mich fragend an.
Doch in mir stieg die pure Wut hoch!
"Ihr habt sie fast umgebracht! Wie kann man einen Menschen so sehr Hassen, dass man ihn bei der nächsten Gelegenheit gleich umbringt umbringt?!" Zischte ich.
"Wovon redest du?!" Marius hielt mich am Arm fest, doch als sie sahen, wer da auf der Trage lag, ließ Marius los und sah zu Thomas.
"Ich dachte du hast nach gesehen, ob jemand draußen ist?"
"Ich hab sie nicht gesehen..." Er wurde blass.
"Als ob man nicht sieht, dass draußen ein Hund Rum läuft! Sie wäre fast gestorben!"
Marius und Thomas standen wie angewurzelt da und starrten sie an.
"Das wollte ich nicht..." Flüsterte er.
"Das kannst du ihr selbst sagen, wenn sie wieder zu sich kommt."
Ich drückte mich an ihnen vorbei und folgte ihr in den Krankenwagen.
Ich durfte mich auf einen Klappsitz setzten und nahm ihre Hand.
Ich war fix und fertig mit den Nerven.
Ich musste immer wieder über die Tatsache nachdenken, dass wenn ich nicht früher gekommen wäre, sie wahrscheinlich nun Tod wäre. Dieser Gedanke ließ mir einen Kloß im Hals bilden und ich spürte, dass mir langsam die Tränen kamen, aber ich wollte nicht weinen.
Kaum waren wir im Krankenhaus angekommen hieß es für mich nun warten.
Meine Gedanken kreisten sich immer nur um das eine, dass sie fast gestorben wäre.
Die Zeit verging und mein Handy klingelte.
Annika....
"Ja?~" ging ich genervt ran.
"Sag mal spinnst du?! Wo bist du verdammt?!"
"Milla ist im Krankenhaus. Thomas hatte sie ausgesperrt und wenn ich nicht gegangen wäre, hätte es sein können das nun tot wäre..."
"Oh...okay... Und wie geht es ihr?"
"Weiß ich nicht, ich muss warten. Die Sanitäter haben halt gesagt noch etwas länger und ihr Herz hätte versagt."
"Aber wie kann das passieren?"
"Laut Thomas, mussten er und Marius wohin und haben alles zu gemacht, er dachte Milla sei oben und hat die Terrassentür einfach abgeschlossen."
"Mmh... Dann werde ich den Zug nehmen. Halt die Ohren steif, sie wird es schon überleben."
"Danke...bis später dann." Sagte ich und legte auf.
Ich war echt froh, dass Annika etwas Verständnis zeigte, gut das sie ihr den Tot wünscht, so sehr kann man eigentlich keinen hassen.
"Herr Budorovits?"
"Ja, hier!" Sagte ich gleich hektisch.
Ohh.. Fuck..eine Junge Krankenschwester und sie hatte mich wohl erkannt.
"Omg! Julien Bam!" Sagte sie zwar leise, quiekte aber. Doch im Augenblick hatte ich wirklich keinen Nerv dafür. Doch plötzlich sah sie mich schockiert an.
"Omg! Dann sind die Gerüchte doch wahr, dass du eine Freundin hast?!"
Ich seufzte einfach nur.
"Nein... Ich hab gelogen um im Krankenwagen mit fahren zu dürfen. Sie ist eine gute Freundin von mir."
"Ah, okay... Also doch noch Single?"
Sie zwinkerte mir zu.
"Entschuldigung Sie mich, aber ich habe jetzt wirklich andere Sorgen, als um mir mein Single da sein Gedanken zu machen." Genervt sah ich sie an.
"Entschuldigung, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Folge mir bitte."
Ich nickte und folgte ihr.
"Dann sagen wir dem Arzt lieber nicht das du gelogen hast, er macht schon eine Ausnahme mit dir über ihren Krankenstand zu sprechen. "
"Danke..." Sagte ich schlicht.
Vor einem der Zimmer blieben wir stehen und es dauerte nicht lange kam der Arzt raus.
"Sie wissen eigentlich, dürfte ich nicht mit ihnen über Sie sprechen. Aber sie hat es mir erlaubt und die Eltern sind bereits informiert."
Ich nickte und wollte das der Arzt fortfuhr.
"Also ihr geht soweit gut, die Nacht wird sie dableiben müssen, morgen kann sie dann schon wieder gehen. Bitte achten Sie darauf, dass sie sie nächsten Tage mindestens 3 Liter pro Tag trinkt. Und geben Sie ihr, dass ins Wasser. Das sind Mineralien in Tabletten Form."
"Okay, ich werde mich darum kümmern."
"Achja, und sie hat nach Ihnen gefragt. Die Besuchszeiten sind eigentlich vorbei, aber ich gebe Ihnen 10 Minuten, dann sollte sie sich wieder ausruhen."
"Vielen Dank." Lächelte ich den Arzt an und betrat vorsichtig das Zimmer.
"Hey..." Sagte ich vorsichtig, Milla drehte ihren Kopf zu mir und fing an zu lächeln.
"Du bist da~" ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich zu ihr.
"Der Arzt sagt, dass du mir das Leben gerettet hast."
Ich nickte zögerlich, denn irgendwie fühlte es sich nicht so an.
"Ich hab echt gedacht, dass ich sterben würde, ich kann dir nicht Mal sagen wie lange ich bewusstlos war..."
"Ich hab mir Sorgen gemacht, weil du dich nicht gemeldet hast. Ich bin dann aus meinem Meeting gestürmt. Goott, ich hab mir solche Sorgen gemacht." Automatisch griff ich nach ihrer Hand und hielt sie einfach fest."
"Ich weiß nicht, wie ich mich jemals beim dir bedanken kann."
"Gar nicht, lebe einfach Milla. Das reicht mir." Ich ließ ihre Hand los, beugte mich zu ihr vor, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ einfach das Zimmer.
Milla POV
Was war das eben? Ich konnte die Situation immer noch nicht wirklich begreifen, also nicht nur seine Worte, sondern auch den kleinen Kuss.
Mein Herz pochte und mir wurde ganz warm.
Wer hätte jemals gedacht, dass ich so nah an ihn Ran kommen würde, geschwiege denn überhaupt kennenlerne.
Doch im Augenblick war ich zu müde um weiter darüber nachzudenken, ich wollte einfach nur schlafen.
Ich schloss meine Augen und verfiel in einen tiefen Schlaf.
Bis ich wach wurde, da die Krankenschwester ins Zimmer stürmte.
"Guten Morgen Frau Wagner. Wie gehts Ihnen?"
"Ja, doch ganz gut." Der Schlaf tat wirklich gut, ich fühlte mich schon wenn der richtig fit. Ich hang immer noch an der Infusion, welchen Beutel sie wechselte.
"Ihr Freund ist ja süßer." Sagte sie und zwinkerte mir zu.
"Freund?" Fragte ich und sah sie schräg an.
"Na, Julien Bam.-" jetzt sah sie mich schräg an, gut eher besorgt. Hatte er sich als meinen Freund ausgegeben und warum fragte sie das so komisch? Durfte sie das überhaupt?
"Er ist nicht mein Freund. Also er ist ein Freund, aber nicht meiner." Korrigierte ich, nicht noch das sie mir eine Falle Stellte.
"Also ist es wahr, dass er noch zu haben ist?" Sie fing richtig anzeigen strahlen.
"Umm? Ja, ich denke schon."
"Na gut, dann wünsche ich Ihnen eine gute Besserung."
Und damit verschwand sie.
Wtf?! Was war das denn?!
Ich hatte gerade mein Frühstück gegessen da klopfte es wieder.
"Ja?" Fragte ich mehr, da ich mir nicht sicher war ob man das so machte.
Die Tür ging auf und mit dieser Person hätte ich am wenigsten berechnet.
Es war Thomas und er hatte Blumen dabei?
Schüchtern betrat er den Raum und kam langsam auf mich zu.
"Hallo?" Begrüßte ich ihn irritiert.
"Hi." Sagte er und setzte sich auf den Stuhl, auf welchem Ju gestern saß.
Erwartungsvoll sah ich ihn an, da ich jetzt nicht genau wusste was er hier wollte.
"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Naja...also...ich weiß und du weißt, dass ich dich ja nicht so leiden kann. Aber du musst mir glauben, ich wollte dich wirklich nicht aussperren. Ich meine wenn ich daran denke, dass du wegen mir fast gestorben wirst, dann wird mir ganz schlecht. Es war wirklich keine Absicht." Er fing schon an sich richtig zu überschlagen.
"Alles okay. Es ist ja noch mal gut ausgegangen. Aber was mich wirklich interessiert, was habe ich euch getan?"
Thomas schluckte schwer, denn er wusste ja das ich Recht hatte, ich hatte wirklich nichts getan.
"Naja, du passt halt nicht zu uns. Und eigentlich ist es ja so, dass seitdem du da bist, Ju sich total verändert hat."
"Okay, aber getan habe ich euch nichts oder?"
Thomas war gezwungen mit dem Kopf zu schütteln.
"Das heißt ich werde einfach gehasst, weil sich ein Mensch verändert, den ich nicht gut kenne und weil man denkt ich würde irgendwo nicht rein passen. Interessant, so einen Grund habe ich auch noch nicht gekannt. Findest du diesen Grund nicht eigentlich auch minimal dämlich, einen Menschen zu verurteilen und fertig zu machen, obwohl du ihn nicht kennst?"
Thomas sah mich erschrocken an. Er spürte, dass ich die Frage so gestellt hatte, dass er nicht Wiedersprechen konnte.
"Interessant. Okay fangen wir noch mal von vorne an. Hi, ich bin Milla, freut mich dich kennenzulernen." Lächelte ich und streckte Thomas meine Hand hin.
"Hi, ich bin Thomas? Ein Freund von Ju."
"Hihi, ich weiß und ich finde dich echt sympathisch und lustig." Thomas blinzelte überrascht, ich glaube das war der Punkt, an dem er sich anfing schlecht zu fühlen.
"Danke..." Sagte er nur.
"Ich freue mich echt total das ich in dem Video dabei sein kann, ein Teil von etwas großem zu sein. Aber naja, eigentlich wollte ich danach wieder auf die Rennstrecke." Thomas spürte, dass ich nie vorhatte Ju in irgendeiner weise zu beeinflussen.
"Milla, noch mal es tut mir leid." Sagte er wieder, sprang auf und verließ das Zimmer. Vielleicht würde nun darüber nachdenken, dass er und Marius, sich eigentlich ziemlich daneben benommen haben.
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