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Milla POV
Am nächsten Morgen, wachte ich ziemlich früh auf, da mich ein Alptraum nach dem anderen jagte und ich nicht mehr schlafen wollte.
Es war halb sechs morgens, ich machte mich fertig, ging mit Yoongi in den Garten und danach in die Küche. Doch toll wer saß da um diese unsittliche Zeit?
Richtig Annika.
"Morgen." Sagte ich leise.
"Morgen." Erwiederte sie knapp.
Um diese Uhrzeit hatte ich beim besten Willen keine Lust auf Stress, aber ich wollte einen Kaffee, aber ich wusste nicht wie der Vollautomat funktionierte.
"Annika?" Fragte ich vorsichtig, doch sie antwortete mit einem bissigen 'hm?'
"Könntest du mir bitte mit dem Kaffee helfen?" Ich sagte, dass so freundlich, dass sie nicht mal was darauf sagen konnte. Sie stand auf, knallte eine Tasse unter die Maschine drückte Knöpfe und knallte mir 30 Sekunden später den Kaffee auf die Arbeitsplatte "Hier!"
"Sag mal, was hab ich dir getan?!"
Überrascht sah sie mich an.
"Wenn ich weiß warum du mich nicht leiden kannst, kann ich damit besser umgehen."
"Na wenn das so ist. Du bist eine kleine dreckigen Schlampe, die sich an Ju ran macht obwohl sie einen Freund hat. Dann Rum heult, weil sie betrogen wurde, obwohl sie kein Stück besser ist. Du suchst regelrecht nach Mitleid und Aufmerksamkeit und Ju ist so dumm und fällt auf deine Masche rein."
Mit fast offenem Mund stand ich da und konnte nicht glauben was sie da sagte.
"Noch dazu sorgst du für Gerüchte, du hast keine Ahnung welche Auswirkungen das auf ihn haben kann. Verschwinde einfach und lass ihn in Ruhe. Du passt nicht in seine Welt! Die Community wäre Glücklich wenn Ju und Ani endlich ein Paar werden würden. Und dann tauchst du auf und machst alles kaputt!"
"Aha, so siehst du das also. Nur gut das nichts von dem was du sagst stimmt. 1. Ist Ju auf mich zu gekommen. 2. Ist er mir gefolgt und 3. Hat er mich zum Dreh eingeladen. 4. Weißt du ein scheiß über mich und meine Beziehung, du hast keinen Ahnung warum er es getan hat und 5. Wenn Ju und Ani Gefühle für ein ander haben, will ich den beiden nicht im Weg stehen. Sie wären wirklich ein tolles Paar. 6. Du hast Recht, ihr seid nicht meine Welt. Wenn sich alles gelegt hat, gehe ich zurück in die Tuning Szene."
"Guuut. Dann hoffen wir mal, dass du bald gehst und Ju in Ruhe lässt."
Sie drehte sich um und ging die Treppe hoch.
Kaum war sie oben kam Ju runter gefolgt von Joon, hatten sie uns gehört?
Ju sah mich ernst an "Hör nicht auf sie!-" doch ich unterbrach ihn.
"Nein sie hat Recht, ich will nicht zwischen dir und Ani stehen, ich sollte dahin zurück wo ich hergekommen bin."
Ich trank mit einem Zug meinen Kaffee leer und stellte die Tasse bei Seite um dann nach oben zu gehen.
Doch Ju hielt mich fest und drehte mich zu sich. Sachte packte er mich an den Armen und sah mir tief in die Augen.
"Egal was sie gesagt hat, es stimmt nicht. Ani und ich sind lieber Freunde als ein Paar. Lass dir von ihr nichts einreden. Denk dran du hast mir was versprochen."
Wieder sahen wir uns tief in die Augen und es fühlte sich an wie einer dieser Magic Moments.
"Bitte geh nicht."
Sachte nickte ich wieder, schließlich ließ er mich los und ich konnte nach oben.
Ju POV
Traurig sah ich ihr nach, sie hatte Tränen in den Augen, was mir fast das Herz brach.
Ich setzte mich an den Tisch und Stütze meinen Kopf mit meiner Hand.
"Das wird nicht gut ausgehen und das weißt du." Sagte Joon.
"Ich weiß."
"Vorallem Ani, weiß noch nichts von ihr denkst du nicht, dass das alles zerbrechen kann?"
"Doch schon. Aber Joon, was soll ich machen? Ich liebe sie und sie ist hier. Ich kann und will sie nicht aufgeben."
"Denk gut darüber nach was du tust. Du solltest auch wirklich mit Ani sprechen."
"Und was soll ich ihr sagen? Hey Ani, dass mit uns wird nichts, ich habe jemanden kennengelernt? Es ist doch noch nie zur Sprache gekommen, dass sich etwas anbahnt."
"Schwierige Situation. Aber vielleicht solltest du ihr Milla vorstellen, vielleicht merkt sie es dann von alleine."
"Vielleicht oder es sorgt einfach alles für noch mehr Wirbel."
"Du weißt, dass du sie eigentlich gehen lassen solltest. Sie kommt aus einer ganz anderen Welt und das passt nicht."
"Was habt ihr alle nur, mit 'Ihr kommt aus einer anderen Welt'?. Ist doch scheiß egal, wo sie her kommt und mit welchen Leuten sie abhängt, dass wichtigste ist die Liebe und wenn sich YouTube und meine Freunde gegen mich stellen, dann muss ich mich fragen ob ich nicht derjenige bin, der sich Gedanken über seine Freunde und Welt machen sollte." Böse sah ich ihn an und ging ebenfalls nach oben.
Milla POV
Kurz vor den Tränen zog ich mich an und verließ mit Yoongi ohne etwas zu sagen das Haus. Ich setzte mich ins Auto und fuhr erst einmal ein Paar Straßen weiter um dann wieder anzuhalten und mir Gedanken zu machen was ich jetzt tun sollte.
Es war halb sieben morgens und die Stadt wachte erst jetzt langsam auf. Ich könnte noch eine Runde mit Yoongi laufen gehen.
Desto mehr ich mit Yoongi lief um so mehr wurde mir bewusst, dass das jetzt mein Leben sein würde. Alleine mit meinem Hund, keiner würde hinter mir stehen.
Ich konnte nicht mehr und setzte mich auf ein Stück Wiese, welche an ein Feld angrenzte.
Yoongi schnüffelte fröhlich grunzend die Gegend ab.
Ich hatte an einem Wochende alles verloren, mein ganzes Leben, einfach alles. Innerhalb eines Wochenendes habe ich keine Freunde mehr, kein Zuhauses, keinen Job, keinen Partner....
Ich wurde betrogen... Warum? Warum musste mir das passieren?
Ich fing bitterlich an zu weinen und wusste auch nicht wie lange ich schon da saß, aber plötzlich riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.
"Alles okay bei dir? Gehört dir der Hund?" Mein Kopf schnellte hoch, ich hatte Yoongi total vergessen.
"Ani?" Rutschte es mir raus, doch sie sah mir eher verwirrt und unbehaglich an.
"Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein. Danke, dass du meinen Hund zurück gebracht hast." Ich sah sie nicht mal großartig an, sondern leinte Yoongi an.
"Aber ist alles okay bei dir? Warum weinst du?" Sie setzte sich einfach zu mir, bis jetzt wusste sie ja noch nicht wer ich war und wenn ich kannte, und ich wusste auch nicht ob ich es ihr sagen sollte. Ich wusste zwar, dass sie auch beim Dreh dabei war, aber gesehen hatten wir uns nicht.
"Warte mal warst du nicht auch beim Dreh von Julien Bam.?"
Sachte nickte ich.
"Oh. Bist du das Mädchen, dass von soweit herkam und das niemand leiden kann?"
Wieder nickte ich sachte, es trieb mir wieder Tränen in die Augen.
"Bestimmt hasst du mich auch, so wie alle hier."
"Nein, wieso sollte ich. Ich kenne dich nicht."
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
"Aber wieso weinst du?" Wiederholte sie ihre Frage.
"Ich habe innerhalb von einem Tag alles verloren."
"Willst du drüber reden?"
Überrascht sah ich sie an.
"Aber du kennst mich doch gar nicht und willst mir zuhören?"
"Manchmal braucht man einfach jemanden der einem zuhört." Sie lächelte.
Ich zündete mir eine Zigarette an und fing an zu erzählen. Ich fing ganz von vorne an, also an dem Tag als Ju bei mir auftauchte. Wie Simon reagierte und wie es dann mit Samira weiter ging, selbst von dem Telefonat mit Ju erzählte ich ihr. Ani saß einfach nur da und hörte nur aufmerksam zu.
"Und dann bin ich wegen dem Dreh her gekommen und es war echt ein scheiß Gefühl von allen gehasst zu werden obwohl ich ihnen nichts getan hatte, es war wahrscheinlich schon zu viel, dass ich überhaupt atme."
Ich erzählte ihr von dem Dreh und von meiner Vermutung mit Simon, wie ich nach Hause fuhr, damit mir dann mein Herz rausgerissen wurde.
"Ich wusste nicht wo ich hin sollte, ich wollte in diesem Augenblick einfach nicht zu meinen Eltern, sie hätten den ernst der Lage nicht verstanden. Ich habe auch keine richtigen Freundinnen, es sind alles Mädchen von Simons Clique. Ich sah einfach keinen besseren Ausweg, soweit weg wie möglich von allem zu fliehen."
"Gott, dass tut mir wirklich leid und dann kommst du her und wirst auch noch so angefeindet."
"Ja, weißt du, es wäre alles nur halb so schlimm, wenn sie mich ignorieren würden, damit könnte ich wesentlich besser Leben."
"Ich hatte zwar nichts mit Ju ausgemacht für dieses Wochende, aber wenn du willst kann ich dich begleiten."
Mein Kopf Schnellte hoch, ich konnte nicht glauben was sie da gesagt hatte.
"Ist das dein ernst?! Das würdest du tun? Obwohl mich alle hassen und du mich kaum kennst?!"
"Also ich finde dich nett und finde die anderen tun dir unrecht. Aber eins muss ich sagen, ich versteh Annikas verhalten nicht, normal ist sie total nett."
Ich zuckte mit den Schultern, da ich ja nichts erwiedern konnte, was dem entsprach.
"Sollen wir was unternehmen?" Fragte ich.
Ani nickte.
"Ich wollte mir mal die Gegend anschauen, also die Altstadt und so."
"Ja klar, ich kann dich etwas Rum führen. Was macht Ju eigentlich?"
"Der Schneidet das Video und geht danach in die Bamschool, ich wollte die Zeit eigentlich nutzen um mir zu überlegen, was ich tun soll. Also wo ich hinziehen soll und wann ich wieder nach Hause gehe."
Ani und ich standen auf und liefen zurück Richtung Wohngebiet.
"Was sagt dein Herz?"
"Mein Herz sagt eindeutig, dass ich ganz weit weg ziehen sollte, sodass ich ihn nicht mehr sehen muss. Ich will nur eigentlich wirklich keine Wohnung bei uns in der Umgebung suchen."
"Warst du schon einmal in einer Stadt die dir richtig gut gefallen hat?"
Aufmunternd lächelte sie mich an.
"Nun ja, durch die Autorennen, waren wir oft in Köln und mir hat die Gegend hier schon immer gut gefallen."
"Na also da haben wir doch schon deine Entscheidung." Sie grinste, doch irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie erst um Erlaubnis zu bitten, auch wenn Ju sagt, dass sie lieber Freunde bleiben, wusste ich nicht ob das gelogen war, denn alle anderen behaupteten das Gegenteil.
"Was wäre wenn mir Aachen gut gefallen würde?" Ich musste mich wirklich dazu überwinden und flüsterte es mehr.
"Das liegt ganz bei dir, du solltest da hingehen wo du dich am wohlsten fühlst und wenn es Aachen ist, dann ist es so. Wo gehen wir eigentlich hin?" Etwas Orientierungslos sah sie mich an.
"Zu meinem Auto. Ich dachte wir fahren in die Stadt."
"Okay." Grinste sie fröhlich und hüpfte neben mir auf und ab, was das ganze so lustig machte, dass ich sogar lachen musste.
Ohne Probleme fand ich zurück zu meinem Auto und drückte auf den Knopf des Schlüssels.
"Das ist dein Auto?!" Ani sah mich überrascht an, doch dann fing sie heftig an zu strahlen.
"Komm wir machen das Verdeck runter." Grinste ich "Ich hoffe es ist okay wenn Yoongi auf deinem Schoß sitzt?"
"Uhhh ja gerne." Sie freute sich schon richtig. Zu erst ließ ich Ani einsteigen und Yoongi wusste das er auf ihrem Schoß sitzen musste, weshalb er sich gleich so hinstellte, dass ich ihn hoch heben konnte.
Schließlich setzte ich mich hinters Lenkrad und fuhr los. Ich wusste ja nicht was Ani so hörte, also ließ ich einfach mal meine Musik laufen.
"Du bist auch YouTuberin richtig?"
Fragte sie aus dem nichts.
Ich nickte einfach nur, da ich mich gerade sehr auf den Verkehr konzentrieren musste.
"Hast du viele Abonnenten?"
"Ca. Eine Millionen, aber wie viele ich alleine habe, weiß ich nicht. Simon hat sich ja den Kanal mit mir geteilt."
Jetzt war Ani diejenige welche nur nickte.
"Oh, hier musst du rechts."
Es dauerte gut 30 Minuten und wir fuhren in ein Parkhaus, ich ließ Ani mit Yoongi aussteigen und machte dann das Verdeck wieder hoch.
Ob es gut war etwas mit ihr zu unternehmen würde sich noch zeigen. Ich hoffte, dass ich mich mit ihr auf Dauer gut verstehen würde.
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