04 ~ Luna und der chaostische Drehtag
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Etwas nervös stand ich vor dem Drehort – eine ganz normale Seitenstraße mit ein paar Requisiten und Statisten in Alltagsklamotten.
Nicht wirklich spektakulär und doch konnte ich spüren, dass Ju es wie immer geschafft hatte, selbst aus einer simplen Idee etwas Außergewöhnliches zu machen.
Das „kleine“ Osterhasen-Spin-off sollte laut ihm nur ein Ersatzvideo werden, aber hey, wir reden hier von Julien Bam.
Er konnte einfach nicht klein denken. Der Gedanke brachte mich zum Schmunzeln.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als jemand auf mich zukam.
Es war Joon, der mit einem breiten Grinsen auf den Lippen auf mich deutete.
"Wow, Luna, die lila Haare stehen dir echt gut. Wessen Idee war das?" fragte er neugierig.
Da er in diesem Video keine Rolle hatte, war Joon für andere Dinge zuständig.
"Genau genommen war es meine Idee", gab ich zu und deutete auf mein lila Lederoutfit, das wie angegossen saß. "Aber Ju hat mich durch dieses Outfit überhaupt erst auf den Gedanken gebracht."
Joon nickte anerkennend und musterte mich.
"Gefällt's dir?" fragte er schließlich, mit einem Hauch von Stolz in der Stimme.
Er war ja auch für die Kostüme zuständig, also war das schon eine wichtige Frage.
"Definitiv. Jetzt, wo ich’s anhabe, sieht es echt gut aus." bestätigte ich mit einem Lächeln.
Joon strahlte über das ganze Gesicht, sichtlich zufrieden.
"Ich hätte echt nie gedacht, dass Lila so gut zu dir passt," sagte er und grinste schelmisch.
Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, da hörte ich hinter mir eine laute Stimme:
"Luna!"
Ich drehte mich um und sah Ju, in einem übertrieben glitzernden Osterhasenkostüm, komplett mit Ohren, einer Hasennase und einem riesigen goldenen Ei um den Hals.
Einen Moment lang war ich sprachlos, hielt inne und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Ju sah aus wie eine Kreuzung aus einem überdimensionalen Spielzeug und einem glamourösen Maskottchen.
Und trotzdem war es irgendwie typisch Ju.
"Na, was sagst du?" fragte ich neugierig, gespannt darauf, wie er auf mein vollständiges Kostüm reagieren würde.
Ju zog eine Show ab, schwenkte die Arme und rief: "MC Osterhase feat. Luna is in the house!"
Er machte eine kurze Pause und kratzte sich am Kopf. "Okay, wir haben noch keinen Namen für den Song oder das Video, aber der kommt schon noch."
Ich schüttelte lachend den Kopf. "Einen Namen hast du immer noch nicht? Aber alles andere ist natürlich schon komplett durchgeplant."
"Hey, die besten Ideen kommen spontan!" Ju grinste unverschämt, während er sich in seiner Glitzerpracht aufplusterte.
Ich verschränkte die Arme und sah ihn skeptisch an. "Klar, klingt voll nach deinem Plan. Chaos pur."
Er lachte laut auf, "Chaos ist mein zweiter Vorname!"
Und damit war klar: Der Dreh würde genauso verrückt werden, wie ich es erwartet hatte.
Bevor einer von uns noch was sagen konnte, rief Shawn plötzlich: "Ju, Luna, Joon! Wir fangen jetzt an!"
Ju klatschte entschlossen in die Hände und rief: "Alles klar, Leute. Showtime!"
Sein Enthusiasmus war ansteckend und schickte eine Welle von Aufregung durch das Team.
Wir beeilten uns, zu den anderen zu gehen.
Shawn erklärte mir kurz den Aufbau der Szene und gab mir eine schnelle Einführung in meine Sätze.
Es war nicht viel Text, aber dennoch genug, um mich leicht nervös zu machen.
Erst mal blieb ich außerhalb des Kamerabereichs und wartete auf meinen Einsatz.
Ju musste in seinem glitzernden Hasenkostüm erst mit den Statisten interagieren.
Natürlich beobachtete ich das Ganze, aber gleichzeitig versuchte ich, meinen Text auswendig zu lernen – auch wenn er echt überschaubar war.
Nach mehreren Takes, die nötig waren, bis alle zufrieden war, kam endlich meine Szene dran.
Shawn wandte sich an mich und grinste. "Okay, Luna, dein Part. Du triffst jetzt den Osterhasen."
Ich nickte und ging zu meiner Position.
Mein Job war, durch die Warteschlange der Statisten zu gehen und direkt auf Ju zuzulaufen.
Mein Herz schlug etwas schneller, während ich die Menge beobachtete.
Die Aufregung wuchs in mir, als ich mich auf meine Position begab.
Mein Blick wanderte über die Statisten, die in ihren Alltagsklamotten eine realistische Warteschlange darstellten.
Manche taten so, als würden sie leise miteinander plaudern, andere starrten mit gespielter Ungeduld auf imaginäre Uhren.
Die Szene war super simpel, aber genau das machte sie irgendwie cool.
Ich atmete einmal tief durch, schüttelte die Nervosität ab und konzentrierte mich.
Dann rief Shawn: "Und... Action!"
Mit schnellen Schritten lief ich an den Statisten vorbei, zielstrebig auf Ju zu.
Als ich ihn erreichte, fiel ich ihm um den Hals.
"Bunny!", rief ich mit freudigem Tonfall, meine Stimme schwang mit echter Begeisterung.
Ju, der offensichtlich darauf vorbereitet war, spielte perfekt mit.
Er hielt mein Gewicht, aber taumelte ein bisschen.
"Luna?“, fragte er mit gespielter Überraschung, während er für die Kamera die perfekte Mischung aus Verwunderung und Freude zeigte.
Innerlich musste ich schmunzeln.
Ju war ein Naturtalent.
Selbst in diesem Hasenkostüm schaffte er es, eine Show abzuziehen, die einfach zu gut war.
Der erste Take war okay, aber natürlich drehten wir noch ein paar weitere.
Wir wollte die Szene aus verschiedenen Perspektiven aufnehmen, und das bedeutete Wiederholungen.
Ein paar Mal konnte ich mein Lachen nicht unterdrücken – vor allem, weil Ju ständig irgendeine Grimasse machte oder seine Hasenohren so übertrieben wackelten.
Bei einer anderen Szene musste ein Statist etwas sagen, woraufhin Ju und ich synchron in Richtung Kamera schauen sollten.
Die Kamera filmte aus der Perspektive des Statisten.
Klingt einfach, aber es war überraschend knifflig.
Mal drehten wir uns zu früh, mal zu spät, und bei einem Take hat Ju absichtlich extra dämlich in die Kamera geglotzt, was mich komplett rausbrachte.
Doch trotz der kleinen Fehler wurde viel gelacht, und die Atmosphäre blieb locker und voller kreativer Energie.
Es fühlte sich nicht wie Arbeit an, sondern wie ein Haufen Freunde, die zusammen was richtig Cooles auf die Beine stellen.
Der ganze Tag war mit der Szene auf der Straße vollgepackt, in der meine Rolle, die zufälligerweise auch Luna hieß, auf den Osterhasen traf.
Es war eine der aufwendigeren Szenen, und wir hatten echt viel zu tun, um alles richtig hinzubekommen.
Wir mussten die Szene ein paar Mal drehen, um die besten Kamerawinkel und das perfekte Licht zu erwischen.
Aber es war super spaßig – ich bin in meine Rolle als Luna richtig eingetaucht, und es fühlte sich einfach großartig an, als ich den schrägen, aber charmanten Osterhasen traf, der in dieser Geschichte mein Onkel war.
Doch der Tag war noch nicht vorbei.
Wir hatten noch eine weitere Szene zu drehen, in der Luna und der Osterhase einen kleinen Dialog führten, in dem wir auch ein wenig improvisieren konnten.
Ich freute mich darauf, ein wenig zu experimentieren und zu sehen, was daraus wurde.
Es war immer das Beste, die Möglichkeit zu haben, kreativ zu sein und einfach das Gefühl für die Chemie zwischen uns laufen zu lassen.
Das war genau der Moment, den ich an der Arbeit liebte: der Raum für spontane Ideen und die Freiheit, die Chemie zwischen uns einfach fließen zu lassen.
Nachdem wir die Szene am Wurststand endlich im Kasten hatten – und ja, das hat ein bisschen gedauert – wurde mit den Statisten noch die Nachtvertonung, das ADR, gemacht, um alles abzurunden.
Ich setzte mich auf eine der leeren Bänke, nahm einen Schluck von dem kalten Wasser, von der Wasserflasche die es gab und genoss den Moment.
Es war beeindruckend zu sehen, wie gut alle zusammenarbeiteten.
Die Stimmung im Team war richtig positiv.
Die Sonne stand inzwischen tief, und der Himmel war in wunderschöne Orangetöne getaucht.
Der Luftzug war frisch, aber ich merkte, dass meine Energie langsam nachließ.
Es war ein langer Tag gewesen, aber ich war total happy.
Die Takes hatten echt Spaß gemacht, und das Team war einfach großartig.
In diesem Moment setzte sich Ju neben mich, immer noch in seinem imposanten Hasenkostüm.
Er zog die Kapuze mit den Hasenohren ab, schniefte durch die Hasennase und wischte sich die Stirn.
"Puh, das Ding ist heißer als 'ne Sauna. Aber hey, wir haben’s fast geschafft. Nur noch eine Szene!", sagte er, während er sich kurz ausstreckte, um sich zu lockern.
Ich nickte zustimmend, nahm einen weiteren Schluck Wasser und sah ihn an.
"Klar. Und diesmal improvisieren wir, oder? Das wird spannend", antwortete ich, gespannt, wie sich die letzte Szene entwickeln würde.
Ju grinste breit, seine Augen funkelten vor Enthusiasmus. "Genau! Einfach locker bleiben und aufeinander reagieren. Ich hab da schon ein paar Ideen, aber wir schauen einfach, was draus wird. Wird sicher lustig."
Kaum hatte er das gesagt, winkte Shawn uns heran.
"Okay, Leute. Letzte Szene für heute. Luna, Ju, ihr steht an der Straßenecke. Die Kamera fährt auf euch zu, während ihr euch unterhaltet. Ihr könnt gerne ein bisschen spielen, aber bleibt bei der Idee, dass ihr euch seit Ewigkeiten nicht gesehen habt und euch jetzt zusammentut."
Ich stellte mich an meine Position, lockerte meine Schultern und atmete tief durch.
Ju war schon bereit, seine Hasenohren wieder in Position zu bringen.
Er war so selbstverständlich in seinem Element, ruhig und gleichzeitig charmant, mit einem Augenzwinkern, das die Szene auflockern würde.
"Und... Action!", rief Shawn, und wir begannen die letzte Szene für heute zu drehen.
Ich war bereit, einfach loszulegen und das Beste aus diesem Moment herauszuholen!
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