01 ~ Luna und wie sie verschläft
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Der große Tag war endlich da - mein Trip nach Aachen stand an.
Und natürlich hatte ich verschlafen. Perfekter Start, oder?
Zum Glück war Daniela, meine Mitbewohnerin und beste Freundin, zur Stelle, um mich aus dem Bett zu schmeißen.
"Luna, wenn du jetzt nicht aufstehst, kannst du deinem Zug hinterherwinken!" rief sie genervt, während sie gegen die Tür klopfte.
Ich quälte mich aus dem Bett und taumelte halb schlaftrunken ins Bad.
Unter der Dusche wurde ich dann langsam wach, aber anscheinend nicht schnell genug.
"Wenn du noch länger brauchst, bist du in der Dusche, wenn dein Zug losfährt!" motzte Dani wieder und klopfte noch lauter.
Ich wickelte mir ein Handtuch um und öffnete die Tür.
"Ja, ja, Dani. Ich beeile mich ja," meckerte ich zurück, während ich mir hastig die Haare trocken rubbelte.
"Du wolltest doch, dass ich dich zum Bahnhof fahre. Aber wenn du dich weiter wie ein Faultier bewegst, fahre ich ohne dich!" Sie verschränkte die Arme und warf mir einen genervten Blick zu.
"Ich bin gleich fertig, versprochen! Hol dir unterwegs einen Kaffee, dann sieht die Welt gleich besser aus," sagte ich und verschwand in mein Zimmer, bevor sie noch etwas entgegnen konnte.
Hinter mir hörte ich nur ein genervtes Schnauben.
In Rekordzeit war ich dann angezogen, die Haare halbwegs gemacht und mein Koffer griffbereit.
Eine halbe Stunde später saßen wir endlich im Auto Richtung Bahnhof.
Dani hatte tatsächlich bei einem Café angehalten, wo wir uns schnell Kaffee und ein paar Croissants schnappten.
Am Bahnhof verabschiedete sie sich mit einem genervten, aber auch irgendwie fürsorglichen Blick.
"Viel Spaß in Aachen. Und richte Julien aus, dass du dank mir überhaupt da bist!" Sie umarmte mich kurz, bevor sie noch hinzufügte: "Und nächstes Mal stell dir bitte zwei Wecker!"
Ich grinste nur und versprach es halbherzig.
Im Zug hatte ich endlich Zeit, durchzuatmen - naja, so halb.
Mein Kopf war voll.
Ich war total aufgeregt, Julien nach all den Jahren wiederzusehen.
Wie würde das wohl werden?
Wären wir immer noch so locker wie früher?
Der Gedanke brachte mein Herz ein bisschen aus dem Takt, und ich starrte nervös aus dem Fenster.
Als der Zug endlich in Aachen ankam, schnappte ich meinen Koffer und suchte in der Menge nach einem bekannten Gesicht.
Julien hatte gesagt, dass mich jemand abholen würde.
Irgendwie hatte ich gehofft, es wäre er selbst, aber stattdessen tauchte ein Typ auf, der mit seiner Mütze und Brille aussah wie Mark Forster - aber definitiv nicht war.
Er grinste mich an und winkte.
"Du musst Luna sein. Ich bin Thomas, einer von Jus Mitarbeitern," sagte er und reichte mir die Hand.
"Genau die bin ich. Schön, dich kennenzulernen," antwortete ich, während ich sein breites Lächeln erwiderte.
"Ju ist mega aufgeregt, dass du endlich da bist. Er hat die ganze Woche von dir geredet," meinte er grinsend und schnappte sich meinen Koffer.
Ich lachte verlegen.
"Oh, ich hoffe, er hat nur Gutes erzählt," sagte ich halb scherzhaft, halb neugierig.
Thomas lachte.
"Klar, nur das Beste! Obwohl... eigentlich sollte ich das gar nicht erzählen," fügte er mit einem Zwinkern hinzu.
"Warum nicht?" fragte ich, jetzt wirklich neugierig.
Er zögerte einen Moment, bevor er grinsend sagte: "Sagen wir mal so: Er freut sich wahnsinnig, dich wiederzusehen."
Ich konnte nicht anders, als zu lächeln.
"Das freut mich zu hören," sagte ich, und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.
"Aber sag ihm bitte nicht, dass ich dir das erzählt habe!" fügte Thomas schnell hinzu, während er meinen Koffer in den Kofferraum wuchtete.
"Kein Problem, dein Geheimnis ist bei mir sicher," versprach ich ihm und stieg ins Auto.
Während der Fahrt plauderte Thomas über die Dreharbeiten.
Es klang nach einem ziemlich großen Ding, an dem Julien und sein Team die letzten Wochen gearbeitet hatten. Mehrere Locations, jede Menge Vorbereitung - und offenbar war Julien extrem perfektionistisch, wenn es um die Details ging.
"Ju hat echt hohe Ansprüche, aber das wird richtig gut," meinte Thomas begeistert.
Ich hörte ihm fasziniert zu, während ich gleichzeitig immer gespannter wurde.
Julien hatte sich also wirklich reingehängt.
Und ich?
Ich war gespannt, wie es wäre, endlich wieder Zeit mit ihm zu verbringen - und ein Teil dieses Projekts zu sein.
Nach einer Weile hielt das Auto vor einem Haus in einer ruhigen Straße.
Es sah irgendwie schick aus, aber gleichzeitig total gemütlich.
Thomas parkte, sprang raus und holte meinen Koffer aus dem Kofferraum.
"So, da wären wir," meinte er mit einem breiten Grinsen.
"Danke dir," sagte ich und schnappte mir meine Tasche, während ich das Haus neugierig anschaute.
Es hatte genau die richtige Mischung aus „Ich hab mein Leben im Griff" und „Ich bin kreativ, lass mich in Ruhe", was einfach perfekt zu Julien passte.
Ich folgte Thomas zur Tür und spürte, wie mein Herz schneller schlug.
Nach all den Jahren - wie würde es sein, Julien endlich wiederzusehen?
Bevor ich groß nachdenken konnte, ging die Tür auf.
Und da stand er: Julien, mit diesem unverkennbaren Grinsen, das einfach alles war.
"Luna!" rief er und breitete die Arme aus, als wäre ich ein lang verlorener Schatz.
Ich ließ meine Tasche fallen und stürzte in seine Umarmung.
"Ju! Endlich!" rief ich und drückte ihn fest.
Für einen Moment fühlte es sich an, als wäre keine Zeit vergangen, als wären wir wieder diese Kids von damals.
"Du hast dich ja gar nicht verändert," sagte er, als er mich losließ, um mich genauer anzuschauen. "Naja, okay, vielleicht ein bisschen. Aber du siehst super aus."
"Das kann ich nur zurückgeben," grinste ich.
Er hatte sich definitiv verändert - reifer, aber das typische Julien-Lächeln war noch genauso da.
"Komm rein," meinte er und zog mich ins Haus. "Die anderen warten schon. Und warte, bis du mein Chaos hier siehst."
Das Wohnzimmer war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte: eine Mischung aus kreativer Werkstatt und gemütlichem Rückzugsort.
Überall hingen Fotos und Requisiten.
Natürlich fiel mein Blick sofort auf die Wand mit den Auszeichnungen - und ja, der eine Play Button fehlte immer noch, das Video hatte ich gesehen.
"Wow, genau so hab ich's mir vorgestellt," sagte ich und sah mich weiter um.
"Echt? Dann hast du ja keinen Kulturschock," lachte Julien. "Okay, los, die anderen wollen dich endlich treffen."
Im Wohnzimmer saßen bereits ein paar Leute, die mitten in einem Gespräch waren, aber bei Juliens Stimme verstummten.
"Hey Leute, schaut mal, wer da ist!" rief er, und sofort sprang Joon vom Sofa.
"Luna!" rief er und kam auf mich zugestürmt, um mich in eine Bärenumarmung zu ziehen. "Endlich! So cool, dich wiederzusehen!"
"Joon, chill, sie bekommt ja keine Luft" meinte Shawn lachend, der sich dann auch erhob, um mich zu begrüßen. "Es ist echt schön, dass du hier bist. Julien hat seit Wochen von nichts anderem geredet."
Ich grinste und zwinkerte, "Ja, das kann ich mir schon sehr gut vorstelle."
"Verdammt," murmelte Julien und fuhr sich gespielt schuldbewusst durch die Haare. "Na gut, erwischt. Aber ich hab halt wirklich Bock, dass du hier bist."
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug.
Wir lachten, erzählten Geschichten und redeten über die bevorstehenden Dreharbeiten.
Juliens Team war eine super Truppe, und ich fühlte mich direkt wie ein Teil davon.
Als es draußen langsam dunkel wurde, verabschiedeten sich die anderen.
Julien und ich blieben als Letzte zurück.
"So," meinte er, "jetzt zeig ich dir meine Wohnung. Morgen wird's anstrengend, also besser, wir holen uns noch ein bisschen Schlaf."
"Klingt gut," sagte ich grinsend. "Ich freu mich schon drauf."
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