Prolog
,,Bryan?", schrie ich auf. Ich blinzelte ein paar mal, doch mein Spiegelbild veränderte sich nicht. Im Gegenteil! Es begann jetzt sogar schief zu grinsen. Und dann wurde es noch abgefahrener! Es fing an zu sprechen: ,,Ich freu mich auch dich zu sehen!" Erschrocken trat ich ein paar Schritte zurück. Die letzten Tage hatte ich nie in den Spiegel gesehen, ich konnte meinen Anblick nicht ertragen, doch damit hatte ich nicht gerechnet. Ich musste tatsächlich verrückt geworden sein. Verwundert hob ich eine Hand, dann die andere, doch mein Spiegelbild verschränkte stattdessen nur die Arme. Ich trat wieder nach vorne und versuchte in den Spiegel zu fassen, doch ich berührte nur das kalte, glatte Glas. ,,Ist okay, du kannst die Hand jetzt wieder aus meinem Gesicht nehmen!", meinte mein Spiegelbild spöttisch. ,,Ey, ich sein nicht der Mensch der an schlechte fantasy Streiche glaubt! Das sein nicht witzig!", grummelte ich. ,,Seh ich für dich unrealistisch aus?", murmelte mein Spiegelbild. Langsam schüttelte ich den Kopf. ,,Du leben noch?", fragte ich zweifelnd. Mehr bekam ich einfach nicht heraus. ,,Naja ..." Bryan zuckte mit den Schultern. ,,Sieht ganz so aus. Ich wurde irgendwie hier her verbannt. In eurer Welt bin ich aber tot." Ich sah ihn fassungslos an. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. ,,Und ... wie sein es da so?", fragte ich, da ich nicht wusste was ich darauf antworten sollte. Bryan zögerte eine Weile, dann murmelte er: ,,Gut." Ich sah ihn misstrauisch an, hakte aber nicht weiter nach. ,,Können ich dich denn irgendwie holen da raus?", überlegte ich hoffnungsvoll. Bryan schwieg eine Weile, als würde er überlegen, dann schüttelte er den Kopf. Mir kam es jedoch vor, als würde er mir nicht ganz die Wahrheit sagen. Und plötzlich fing er tatsächlich an zu lachen, als würde er versuchen das Thema zu wechseln: ,,Du siehst ja echt scheiße aus man!" Sprachlos starrte ich ihn an. ,,Ich wurden gerade für fünf Jahren verhaftet, wie ich sollen aussehen bitte?" Von draußen hörte ich Lucy rufen: ,,Ethan! Du musst da raus kommen!" Ich seufzte. ,,Fünf Jahre sind genug Zeit um richtig deutsch zu lernen!", grinste Bryan. ,,Und jetzt komm mein kleiner Knasti, geh zu Lucy! Wir sitzen beide fest, vergiss das nicht." Ich schüttelte den Kopf. Das nennt man typisch Bryan! Ich setzte mich in Bewegung. Mit mir verschwand auch mein Spiegelbild.
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