✖️19 - Skating✖️

[🎶W1NNER - TJ_beastboy🎶]
Freitag, 26. März
13:08 Uhr
Pov. Kenma Kozume

Mein bester Freund war nun seit mehreren Stunden wieder bei sich zuhause und beschäftigte sich ohne mich. Sein Vater hatte gemeint, er solle heute um Punkt zehn Uhr wieder zuhause sein, da er seit langem mal wieder das Bedürfnis hatte, mit Kuroo was zu unternehmen. Er hatte mir angeboten, mitzukommen, aber ich habe verneint. Ich wollte einfach nicht die Zweisamkeit der beiden stören, nachdem sie sich eine Woche nicht gesehen hatten. Ich würde nur stören und würde mich obendrein wahrscheinlich auch noch wie der erste Mensch auf Erden verhalten.
Was machst du jetzt, wo niemand mehr da ist?
Fieser Gedanke eigentlich, immerhin hatte ich noch meinen Vater und theoretisch auch noch Taketora, aber mit beiden konnte und wollte ich in diesem Moment einfach nichts machen.
Selbst zum Gameboy spielen war mir nicht zu mute.

Meine Demotivation war in diesem Moment einfach wie eine Krankheit, die mich einfach nicht mehr verlassen wollte.
Wie lange lag ich nun schon auf meinem Bett und starrte Löcher in die Luft?
Seitdem Tetsurou weg war, waren also um die drei Stunden.
Meine Güte, irgendwas musst du doch machen können.
Ich richtete mich auf, irgendwie fürchtend vor dem, was ich nun tatsächlich vorhatte.
Irgendwie komisch, dass ich es so dramatisierte, einer natürlichen Tätigkeit nachzugehen, aber ich tat dies eben nicht oft. Vor allem nicht, wenn ich nicht musste.
Rausgehen.

Ich stand vor einer Ampel, darauf wartend, die Straße zu überqueren. Heute war wohl wieder einer der Tage, an denen das veraltete Verkehrsmittel viel zu lange grün für die Autofahrer angab.
Je länger ich dort stand, desto kälter wurde mir und ich merkte allmählich, wie der kalte Wind meine Nase erfrieren lies. Dazu wehten meine Haare mir auch noch um's Gesicht, was es nicht gerade besser machte.
Ich ließ meine Hände in meine Hosentasche gleiten und atmete aus dem Mund aus. Irgendwie hatte ich mir gedacht, dass mein Atmen nicht sichtbar war, aber einen Versuch war es wert.

Die Ampel wurde nun endlich grün und ich huschte über die Straße. Ein genaues Ziel hatte ich nicht, ich wollte nur durch die Gegend laufen und hoffen, dass dadurch die Zeit schneller verging und ich womöglich spät Abends wieder zuhause war und danach direkt in mein Bett springen konnte.
Warum war hier eigentlich fast niemand?
Egal wo ich hinsah, ich sag höchstens eine Person auf dem Bürgersteig entlanglaufen.
Warte, welcher Tag ist heute?
Ich holte mein Handy raus und stellte zu meinem Schrecken fest, dass Freitag war.
Was zur Hölle, jetzt verstehe ich gar nichts mehr.

Ich entschied mich dazu, kurzerhand Mioko anzuschreiben, da diese die einzige Person neben Kuroo und meinem Vater war, von der ich die Nummer hatte und vor der ich auch keine extrem große Angst hatte, sie anzuschreiben. Zwar hatte ich bei ihr immer noch leichte Bedenken, aber das musste ich ausnahmsweise mal ignorieren, beziehungsweise: es versuchen.
Aber was war, wenn heute tatsächlich Schule war und sie deshalb nicht an ihr Handy konnte, weil sie im Unterricht aufpassen musste?
Verdammt...
Doch ich schrieb sie trotzdem an, ich würde es schon merken, ob wir Schule hätten oder nicht, je nachdem, wann und ob sie antwortet.

13:45 Uhr ~Kenma Kozume
Hey Tamori, tut mir leid
für die dumme Frage,
aber haben wir heute Schule?

Tatsächlich antwortete Mioko relativ schnell, was mich deutlich erleichterte.

13:47 Uhr ~Mioko Tamori
Hey Kozume! :3
Nein, alles gut, wir haben
keine Schule. xD
Du musst dir also nicht
unnötige Gedanken machen,
heute hatten die Lehrer aus
unserem Jahrgang eine
Konferenz oder so ^^

Ein einfaches ,,Nein" hätte mir zwar auch gereicht, aber eine kurze Antwort konnte ich von jemanden wie Tamori nicht erwarten.

13:48 Uhr ~Kenma Kozume
Alles klar, danke.

13:48 Uhr ~Mioko Tamori
Kein Problem. :)

Ich wollte mein Handy gerade wieder in meine Jackentasche stecken, als ich sah, dass sie mir noch eine Nachricht geschickt hatte.
Oh nein, bitte nicht das, was ich denke.
Wie naiv.

13:49 Uhr ~Mioko Tamori
Sag mal, hast du Zeit?
Mir ist langweilig und
du weißt ja, ich hab
eigentlich keinen
außer meiner
Katze und meinen
Schwestern... ><

Es tat mir zwar echt leid für sie, doch sie konnte ich gerade echt am wenigsten gebrauchen.

13:49 Uhr ~Kenma Kozume
Tut mir echt leid,
aber ich kann nicht,
treffe mich mit nem Freund.

Grundgütiger, was hatte ich denn da erzählt? Was ist, wenn sie hier auch irgendwo ist und ich sie dann treffen sollte? Mit welchem Freund sollte ich denn hier sein?

13:50 Uhr ~Mioko Tamori
Ach so, ok
Viel Spaß dann :)

13:50 Uhr~ Kenma Kozume
Danke und tut mir
echt leid nochmal.

Ich fühlte mich echt schrecklich dabei. Ich kam mir noch nie so dermaßen falsch dabei vor, jemandem zu erzählen, dass ich mich angeblich mit jemandem treffe.
Ehe ich weiter nachdenken konnte, steckte ich meinen Handy in meine Jackentasche und ließ mich von meinen Füßen durch die Gegend tragen.

Ich kam an einem Park an, den ich zwar durchaus kannte und auch für gewöhnlich mied, weil dort lauter komische Gestalten rumliefen, aber gerade wollte ich irgendwie darin rumlaufen. Ich konnte mir in diesem Moment selbst nicht erklären, woher dieses plötzliche Verlangen danach kam, aber es war da und ich wollte es loswerden.
Ich lief nun also durch den Park und erkundete die mit Kieseln überschütteten Wege, bis ich schließlich an einer Bank ankam, vor welcher ein paar Rampen waren. Aber das war nicht alles, denn dort war auch ein Junge, welcher mit seinem Board die Rampen hoch und runter fuhr, bis er schließlich stoppte und zu überlegen schien. Derweil betrachtete ich ihn.
Seine Haare reichten knapp bis über seine Ohren und waren an den Spitzen grün, der Ansatz war braun, also ging ich davon aus, dass er sie mal komplett grün hatte.
Er trug ein blaues Shirt und eine schwarze, kurze Hose. Dazu weiße Schuhe und etwas, was mich persönlich sehr aufregte:
Er hatte seine langen Tennissocken komplett hochgezogen und ich fand es schrecklich.

,,Hey!", riet er plötzlich. Seine Stimme war höher als erwartet. Dann kam er auf mich zu und ich erkannte sein breites Lächeln schon von hieraus. Je näher er kam, desto auffälliger wurden seine grauen Augen für mich. Sie waren so hell, dass sie fast eins mit dem weiß seiner Sklera* wurde, was mir einerseits etwas Angst machte, aber mich gleichzeitig auch faszinierte.
,,Sorry bro, bin nicht so der Beziehungsmensch, also such dir jemand besseren", meinte er dann leicht lachend und ließ seine Hand auf meine Schulter fallen, mit der anderen das Skateboard festhaltend - noch immer breit grinsend.
Ich sah schnell zur Seite.
Wie kann man so selbstbewusst sein? Und könnte er bitte seine Hand von meiner Schulter nehmen?
,,Ah, also...", stammelte ich, bekam allerdings nicht mehr zustande, was meinen Gegenüber auflachen ließ.
Er kam mir bekannt vor, wahrscheinlich, weil er ziemlich vom Aussehen her wie dieser Typ aussah, den Kuroo mal meinte.

*Wenn Google mich nicht komplett betrügt (oder ich nicht wieder alles komplett falsch verstehe) ist das das weiße vom Auge.

,,Alles cool. Sag, wie heißt du?"
Noch immer den Augenkontakt vermeidend antwortete ich: ,,Kozume."
Ich wagte es kurz aufzusehen und bemerkte, wie der andere mich erwartungsvoll ansah, als würde er damit sagen wollen ,,da gibt es noch mehr". ,,Kenma", fügte Ich dann leise hinzu und sah wieder weg.
,,Aha! Und auf welche Schule gehst du?" Ich wollte ihm gerade antworten, als er mich hinderte: ,,Halt! Sag nichts, ich will raten!" Dann nahm er endlich seine Hand von meiner Schulter und legte sie stattdessen in einer Denkerpose an sein Kinn.
,,Nekoma."
,,Nicht schlecht", erwiderte ich.
War das so offensichtlich? Dabei hatte ich doch gar nichts an, was daraufhin deuten konnte.
,,Ja, erkenne ich irgendwie an deiner Art. Du erinnerst mich nämlich an eine Katze, so scheu wie du bist."
Ich nickte bloß.
,,Sag mal", fing er an und setzte sich auf die Bank, ich mich dann auch.
,,Sind Kuroo und so noch da? Ja, oder?"
Ich bejahte dies und er fuhr fort: ,,Oh cool, drittes Jahr, wenn ich nicht komplett bekloppt bin... hach, sie werden so schnell erwachsen", seufzte er dann lächelnd und lehnte sich zurück.
,,Grüß mal alle aus dem Volleyballteam, ja?"
Wieder nickte ich.
,,Klasse", erwiderte er dann.

,,Ach ja! Ich hab ja noch gar nichts über mich erzählt. Also, ich war letztes Jahr auch noch auf der Nekoma und war dort auch beim Volleyball, sogar Steller."
Ab dem Moment hörte ich nicht mehr zu.
Er war es.
Es war dieser... wie hieß er noch mal?
,,Der Typ mit dem riesigen Zinken im Gesicht" wie Tetsurou, glaube ich, ihn beschrieben hatte.
Irgendwie musste ich etwas kichern, als ich daran zurück dachte. Dabei war die Nase von diesem Typen gar nicht mal so riesig. Klar, es war keine kleine Stubsnase, aber riesig war definitiv übertrieben.
,,...Ja und deswegen studiere ich in Deutschland Medizin", beendet er dann seine Erklärung.
Aber jetzt mal im Ernst, wie hieß der Typ nochmal?
Kanji*? Nein, das war was anderes.

*eine von drei verschieden, japanischen Schriftarten, aber auch definitiv die älteste.

,,Oh und bevor ich's vergesse - was ich so ganz neben bei schon getan habe, aber psssht - ich bin Kenji Hojema."

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