✖️17 - Where are you?✖️

[🎶Home - Daughter🎶]
Donnerstag, 25. März
20:53 Uhr
Pov. Kenma Kozume

,,Kenma, du hast deinem Vater aber schon geschrieben, oder?", Fragte mich Frau Yamamoto, während ich zögernd nickte und sie das Telefon nun an ihr Ohr hielt.
Mein Vater hatte angerufen. Wahrscheinlich hatte er die Nummer von Taketoras Familie bekommen, weil er bei der Schule angerufen hatte.
Aber warum zur Hölle machte er sich diese Mühe, wenn er mich doch einfach so auf meinem Handy anrufen konnte?
War das auch wieder so ein Ding, was ich erst verstehen würde, wenn ich älter war?

Dann legte Yara, so hieß Frau Yamamoto, auf und sah zu Kuroo, welcher noch immer mit BH und Strohhut neben mir saß, und deutete ihm mit einem Nicken in Richtung Flur, mitzukommen, was er auch tat.
Taketora warf mir einen Blick zu, der genauso verwirrt wie meiner war.
Warum rief mein Vater Kuroo an?
,,Psst, lass mich mal an die Tür", meinte der Größere nun und kroch auf allen Vieren zu der dünnen Holztür. Er legte sein Ohr an die Tür, schien zuerst sehr konzentriert, bis sich seine Augen kurz weiteten und er sich dann wieder mir widmete.

,,Kuroos Vater hat angerufen", erklärte er dann mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen. ,,Er hat von dem Telefon deines Vaters angerufen, weil er zuerst bei ihm angeklingelt hat, als er nach Kuroo gesucht hat. Er wusste also scheinbar, dass er was mit dir zu tun hat. Ja und dann hat er eben, weil dein Vater meinte, dass er bei uns ist, über das Telefon von euch angerufen und meinte wohl irgendwas davon, dass seine Eltern heute, wie geplant, wieder nach hause gekommen sind und Kuroo eben nicht zuhause war."

Die Tür wurde geöffnet und Yara kam gemeinsam mit Tetsurou in den Raum, ehe sie ihrem Sohn einen mahnenden Blick zuwarf und erklärte: ,,So, da ich meinen Sohn bestens kenne und weiß, dass er wohl oder übel gelauscht hat, muss ich euch die Situation ja nicht mehr erklären. Jetzt sind da allerdings die Fragen, erstens: was wollt ihr jetzt machen? Und zweitens:" - sie legte eine Pause ein, atmete tief ein und aus und betrachtete nun Kuroo - ,,Warum zum Teufel hat Kuroo meinen BH samt Strohhut auf dem Kopf?" Glücklicherweise lachte sie leicht, weshalb es nicht all zu schlimm zu sein schien, dass ein Freund ihres Sohnes diverse Dinge an seinem Körper trug, die durchaus fraglich waren.

,,Also erstens: ich denke, es wäre besser, wenn wir wieder nach Hause gehen würden, bevor mein Dad sich noch vor Sorge gegen 'nen Zug wirft", fing er an und bekam einen irritierten und zugleich belustigten Blick von mir, Yamamoto und seiner Mutter zugeworfen. Vermutlich alle, wegen dem selben Grund.
Als der Schwarzhaarige unsere Blicke bemerkte, ergänzte er schnell: ,,Ja ja, mir ist gerade nichts besseres eingefallen, also guckt nicht so." Als er dies sagte, schwang leichter Patz in seiner Stimme mit.
,,Also, wie dem auch sei. Zum Zweiten: Wir haben Wahrheit oder Pflicht gespielt. Muss ich noch mehr dazu sagen? Es tut mir übrigens leid", beendete er dann endlich seine Erklärung und setzte sich währenddessen dem Strohhut ab und zog sich dem Büstenhalter aus.
Nein, eigentlich tat er das nicht. Es war eigentlich nur ein komisches Rumgeruckel, bei dem er verzweifelt versuchte, den Verschluss an seinem Rücken zu erreichen, bis Frau Yamamoto ihm zur Hilfe kam.

,,Verdammt, wie macht ihr Frauen das bloß?", fragte mein bester Freund leicht lachend.
,,Tja", erwiderte Yara schulterzuckend und verließ kurz den Raum, um das Zeug wegzupacken. ,,Übung. Jahre lange Übung", ergänzte sie dann schelmisch lächelnd.
Sie verhält sich echt cool. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass eine Frau in ihrem Alter so entspannt ist.
,,Na dann, wir sollten dann mal gehen, ne?", meinte mein Kapitän dann und reichte mir seine Hand, welche ich ergriff und mich an ihr hochzog.
,,Warte, wir kommen noch mit zur Tür", erklärte Taketora und seine Mutter bestätigte mir einen Nicken, bevor sie rief: ,,Otosuke, Kozume und Kuroo gehen jetzt! Willst du dich nicht auch mal verabschieden, statt da vor dem Fernseher Schach zu gucken?!"
,,Ja, komme!", antwortete dann Herr Yamamoto mit seiner bassigen Stimme.

Wir gingen zur Haustür und der Wuschelkopf verabschiedete sich grinsend: ,,Bis dann, ihr zwei. Passt auf euch auf und ja... bis morgen!"
Danach folgten auch seine Eltern und ehe ich mich versah, machte Kuroo auf dem Ansatz kehrt und ging schnellen Schrittes die Straße hinunter.
Warum hat der's denn so eilig?
Erst jetzt bemerkte ich, wie mir die kalte Abendluft um die Ohren wehte und ich doch tatsächlich kleine Regentropfen bemerken konnte, welche mir fast so leicht, dass ich sie fast nicht bemerkt hätte, hätte ich sie nicht gesehen, auf meinen Körper niederprasselten.
Ich mochte Regen - schon immer. Ich hatte auch nie verstanden, warum Leute ihm nicht mochten.

,,Was trödelst du denn so, Kenma? Komm!", wies mich der Größere an, der schon etwas weiter weg am Ende der Straße stand und auf mich wartete.
,,Komme", antwortete ich und joggte zu ihm.
,,Was war denn gerade, dass du so in Gedanken warst?", fragte er dann, als wir in eine andere Straße abbogen.
,,Regen", erwiderte ich knapp und hob meinen Kopf und richtete ihm gen Himmel.
,,Du liebst Regen wohl, was?", fragte er dann, wobei das wohl eher rhetorisch gemeint war.
,,Ich würde nicht ,lieben' sagen, aber ich mag ihn", erklärte ich.
,,Doch, du liebst Regen."
,,Tu' ich nicht."
,,Tust du."
,,Tu' ich nicht."
,,Tust du."
,,Tu' ich nicht."
,,Wir sind da."
,,Sind wir nicht", antwortete ich und realisierte im ersten Moment gar nicht, dass das ja eigentlich gar nicht so war.

,,Okay, Kenma. Wann bist du denn umgezogen?", fragte Kuroo mich interessiert und öffnete die Tür.
,,Gar nicht", erwiderte ich trotzig und sah ihn kurz beleidigt an, ehe ich an ihm vorbei ging und die Treppen erklomm.
Ich hörte den Älteren hinter mir belustigt auflachen und hörte kurz darauf, wie die Tür wieder ins Schloss fiel und Kuroo die Treppe hinauflief.

,,Wie läuft das jetzt eigentlich mit dir und deinem Vater?", fragte ich, als wir fast an der Wohnung von mir und meinem Vater ankamen.
,,Keine Ahnung, wird er uns wahrscheinlich gleich erklären", riet er nachdenklich.
Wir standen mittlerweile vor der Tür und ich klopfte an.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich in diesem Moment nicht nervös war.
Ich war immerhin schon innerlich halb am kollabieren, als ich mich Yamamotos Eltern vorstellen musste.
Ich nahm einen Druck an meiner Hand war. Kuroos Hand. Sie war warm.
,,Hey", sprach er dann und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. ,,Das wird schon. Vertrau mir, mein Vater ist ein netter Typ." Tatsächlich beruhigte mich das etwas.
Ob es nun an seiner Geste, oder an der Tatsache lag, dass sein Vater nett zu sein schien, wusste ich nicht.

Dann wurde uns die Tür geöffnet und mein Vater begrüßte uns kurz: ,,Hi, kommt rein." Danach trat er bei Seite, damit wir einreden konnten, was wir dann auch taten.
,,Dein Vater sitzt im Wohnzimmer und wartet schon sehnsüchtig auf dich, du solltest zu ihm", sagte er dann an meinen besten Freund gerichtet und deutete mit seinem Blick in Richtung des Wohnzimmers.
,,Ja, mach ich", erwiderte Tetsurou dann, streifte sich seine Jacke von den Schultern, hing sie auf und ging ins Wohnzimmer.
,,Kenma?", sprach mein Vater mich dann an.
,,Hm?" Ich sag zu ihm auf.
Er konnte genau sehen, wie nervös ich war. Klar, ich war es nicht mehr so stark, wie bis vor ein paar Minuten, aber ich war es.
,,Erstmal: du musst wirklich nicht nervös sein. Ich weiß, das klingt einfacher als es ist, aber der Mann ist wirklich sehr nett. Und zweitens: Frag einfach nicht nach Kuroos Mutter, die ist Tod... Kuroo und sein Vater reden nicht gerne darüber, deswegen solltest du's einfach vermeiden, das Thema anzusprechen. Sollte für dich ja nicht so schwer werden."

Was?
Ich nickte bloß. Meine Nervosität war wie verschwunden. Stattdessen trat eine Mischung aus Mitleid, Sorge und leichter Verwirrung an ihre Stelle.
Er hatte also auch keine richtige Mutter.
Kannte er seine Mutter denn?
Wann ist sie gestorben?
Wie ist sie gestorben?
,,Kenma, stopp", holte mein Vater mich als dem Gedanken.
,,Darüber solltest du dir jetzt nicht den Kopf zerbrechen, das wird Kuroo dir bestimmt genauer erklären, sobald er bereit dazu ist."
Ja, das würde er und bis dorthin sollte es nicht mehr lange sein.

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