Kapitel 12

01.Dezember

Nachdem ich ausgiebig gebadet habe, stehe ich nun seit einer Ewigkeit vor meinem Schrank. Ich überlege, ob es unangemessen wäre etwas von den neuen Sachen zu tragen, da es heute ja ein privates Treffen ist. Meine eigene Kleidung ist allerdings nicht gerade als schick zu bezeichnen.
Nach langem Überlegen entscheide ich mich für einen der neuen Stiftröcke und trage dazu mein enges rosa Shirt.
Da ich mich mit der Kleiderwahl so schwer getan habe, muss ich mich jetzt doch beeilen. Schnell betone ich meine Augen mit schwarzer Mascara und trage etwas hellen Lipgloss auf. Sebastian ist natürlich auf die Minute pünktlich und gemeinsam fahren wir zu Justins Anwesen außerhalb der Stadt. Die Erinnerung an unser letztes Treffen dort lässt mich erschaudern, aber diesen Gedanken dränge ich schnell wieder ganz nach hinten.

An der großen Eingangstür angekommen öffnet mir Abigail, während Sebastian den Mercedes parkt.

»Guten Abend Miss Jones. Es ist schön Sie zu sehen. Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen?«, heißt sie mich willkommen.

»Hallo, ich freue mich auch hier zu sein.«

Abigail hängt meinen Mantel auf und führt mich wieder in den Speisesaal. Der Tisch ist bereits eingedeckt und in der Mitte steht ein moderner Kerzenständer, dessen weiße Kerzen alles in ein angenehmes Licht tauchen. Justin kommt direkt nach uns herein.

»Leni, schön dass du hier bist.«

Er kommt zu mir herüber.

»Danke für die Einladung«, gebe ich zurück.

»Setz dich, ich hole den Wein!«

Während er zu der Vitrine rüber geht, nimmt er den Kerzenständer vom Tisch und stellt ihn etwas abseits, auf eine Art Speisewagen, bevor er die Kerzen löscht. Dann greift er zielstrebig zu einer dunklen Weinflasche mit weißem Etikett.
Dieses Mal gießt Justin den Wein direkt in unsere Gläser, als Abigail schon die Vorspeise, Charentais-Melone im Schinkenmantel, an den Tisch bringt.

»Auf den gelungenen Abend!«, prostet mir Justin zu.

Er scheint entspannt und gelassen zu sein.

»Über uns wurde in noch einigen mehr Zeitungen berichtet«, verkünde ich mit Stolz.

»Ich habe es auch beobachtet. Einige Kollegen haben es sich nicht nehmen lassen mir ihre Gratulationen zukommen zu lassen.«

Sein amüsiertes Lächeln bringt seine hellbraunen Augen zum Strahlen.

»Ich frage mich wie es an der Uni sein wird«, sage ich.

Etwas nervös bin ich da nämlich durchaus noch.

»Ja, ich denke du wirst ein paar neue falsche Freunde und einige neidische Blicke abblocken müssen. Aber so schlimm kann es nicht werden«, versucht Justin mich zu beruhigen.

»Ich hoffe es.«

Beim Gedanken an das was mich am Montag erwarten wird, schaffe ich es gerade so ein gekünsteltes Lächeln hervorzubringen. Abigail unterbricht uns, indem sie die Teller abräumt und den Hauptgang serviert.

»Kalbsfilet im Kräutermantel mit Kartoffeltörtchen und Gemüse. Guten Appetit.«

Ein weiteres Mal hat Abigail in der Küche ein echtes Meisterwerk geschaffen. Justin hatte nicht übertrieben, als er sagte sie wäre eine ausgezeichnete Köchin.
Nach dem Essen sitzen wir noch eine Weile im Speisesaal und reden, bis Justin vom Tisch aufsteht und unsere Gläser nimmt.

»Lass uns nach oben in den Wohnbereich gehen. Dort ist es um einiges gemütlicher.«

Er reicht mir meinen Wein und ich folge ihm die Treppe hoch zu einer der massiven Holztüren. Justin berührt ein Display an der Wand, worauf der Raum in warmes, indirektes Licht getaucht wird.
Der Raum ist sehr groß, gediegen, modern und luxuriös, mit einem Kamin vor den komfortabel aussehenden Ledermöbeln. Alles hier ist in satten Grau- und dunklen Blautönen gehalten und in sich perfekt abgestimmt. Im hinteren Bereich stehen dunkle Chromschränke und Sideboards, sowie ein Billardtisch.

»Die Privaträume des Hausherren«, nuschle ich staunend vor mich her.

Justin reagiert mit einem belustigten Augenzwinkern.

»Lass uns eine Runde spielen. Ich habe so selten Gelegenheit«, fordert er mich heraus, während er zielstrebig auf den Billardtisch zugeht.

»Einverstanden und dabei kannst du mir etwas mehr über deine Familie erzählen. Ich wäre bei dem Gespräch mit Vince Falent fast ins Straucheln gekommen«, verhandle ich und er gibt sich geschlagen.

»Okay, wenn es sein muss.«

Justin ordnet die Kugeln auf dem Tisch an, nimmt einen Queue und trägt etwas Kreide auf die Spitze auf.

»Mein Vater, Jeremy Cold, studierte Wirtschaft in Harvard und gründete recht schnell nach seinem Studium zusammen mit seinem damaligen Partner, Paul-Philipp Hunter, sein Unternehmen ‚Ha-Ve Enterprises Holding'. Heute ist er Unternehmer. Er war Mitte dreißig als er meine Mutter kennenlernte«, gekonnt beugt er sich über den Tisch und versenkt direkt zwei Kugeln.

»Meine Mutter, Pattie Rebecca Cold, stammt ebenfalls aus gutem Hause. Mein Großvater war auch ein angesehener Geschäftsmann. Die beiden heirateten nach zwei Jahren auf Bali und weitere zwei Jahre später wurde sie schwanger.«

Seine Ausführungen klingen fast wie auswendig gelernt. Wie ein emotionsloser Vortrag eines gelangweilten Professors.

»Ich würde gerne etwas Privates erfahren. Was sind ihre Interessen? Was macht sie aus?«, werfe ich ein.

Kurz sieht mich Justin mit ausdrucksloser Miene an.

»Was soll ich dir da erzählen? Mein Vater behauptet von sich selbst ein guter Menschenkenner zu sein. Er spielt Golf und segelt gerne. Meine Mutter ist die Herrin im Haus. Ihr Geschmack ist sehr steril.«

Er hält kurz inne und lacht müde, bevor er eine weitere Kugel ins Loch schießt.

»Die Zeit meiner Eltern war schon immer sehr kostbar und ebenso begrenzt. Ihre Erziehung bestand aus liebevoller Strenge.«

Justin setzt sein Glas an und trinkt den restlichen Wein auf einen Zug. »Ich denke, das waren genug Informationen für heute.«

Es scheint ihm nicht leicht zu fallen über das Verhältnis zu seinen Eltern zu sprechen. Er schlendert hinüber zum anderen Ende des Tisches, beugt sich vor und sein nächster Stoß misslingt.

Kokett greife ich den Queue und lasse die rote Kugel zielsicher in der linken Seitentasche verschwinden. Justin zieht hörbar die Luft ein und ich setze mit einem frechen Grinsen zum zweiten Versuch an, während er mich mit gehobener Augenbraue dabei beobachtet. Leider gelingt es mir nicht die orangene Kugel richtig zu treffen.

»Warum das ganze Theater?«, frage ich direkt.

»Na zum Spaß. Und weil ich natürlich gewinnen will und werde«, antwortet Justin neckisch.

»Nein, das meine ich nicht. Warum musst du der Welt vorspielen du seiest verlobt?«, stelle ich schnell richtig.

»Das sagte ich bereits. Da eine indiskrete Bekanntschaft meinen Ruf gefährden könnte. Mehr brauchst du nicht zu wissen.«

Justin lehnt sich weit über den Tisch und locht seine verbleibende Kugel mit Leichtigkeit ein. Seine Aussage stellt mich aber nicht zufrieden.

»Ich glaube schon, dass ich mehr wissen sollte. Was ist, wenn ich irgendwann damit konfrontiert werde? Als deine Verlobte sollte ich über deine Frauengeschichten im Bilde sein.«

Schlagartig versteinert sich sein Ausdruck.

»Leni, das solltest du nicht«, seine Stimme klingt bedrohlich und verführerisch zugleich.

»Ich will wissen, was man über dich zu sagen hat«, fordere ich mit Nachdruck.

»Ach, du willst also wissen, was man so erzählt?«

»Ja«, hauche ich leise.

Justins Augen werden dunkler. Sein Blick glüht. Langsam kommt er auf mich zu. Seine Bewegungen gleichen einem Löwen, der sich seiner Beute nähert, geschmeidig, sexy und gefährlich. Einen halben Meter vor mir stoppt er, sein Blick unerlässlich auf mich gerichtet, so dass sich meine Atmung unwillkürlich beschleunigt. Als würde er diese unsichtbare Veränderung bemerken, zucken seine Mundwinkel selbstgefällig als er einen weiteren Schritt auf mich zukommt. Zaghaft weiche ich zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken spüre. Justin stemmt seine Hände rechts und links neben mir an die Tapete und nimmt mich somit zwischen seinen Armen gefangen. Auch sein Atem geht unregelmäßig, stoßartig.
Langsam streichen seine Finger über meine Wange bis zu meinem Kinn, das er mit sanftem Druck anhebt. Plötzlich treffen seine Lippen auf meine. Unser Kuss ist leidenschaftlich und voller Verlangen. Meine Finger vergraben sich in seinen Haaren als er seine langsam über meinen Körper gleiten lässt bis sie unter meinem Shirt ankommen. Grob massiert er meine Brust und mein leises Wimmern geht in unserem Kuss unter. Justin drängt sich so fest zwischen meine Beine, dass ich seine Erektion durch den Stoff hindurch spüren kann. Heiße Lust durchströmt jede Faser meines Körpers. Er packt mit beiden Händen fest meinen Hintern, hebt mich hoch und mein enger Rock rutscht bis zur Hüfte nach oben, als ich meine Beine um ihn schlinge.
Ohne unsere wilde Knutscherei zu unterbrechen, trägt er mich hinüber zum Billardtisch. Gierig übersäht er meinen Hals mit Küssen und leichten Bissen. Dann greift seine Hand fest in meine Haare und zerrt mich wieder an ihn. Mein Unterleib zieht sich zusammen als er langsam mein nacktes Bein entlangfährt. Spielerisch streicht er immer wieder meinen Slip entlang bis ich ihm auffordernd mein Becken etwas entgegen hebe. Ich spüre sein Lachen an meinem Hals.

»So ungeduldig, Leni?«

Ich bin nicht in der Lage ihm zu antworten, da er in diesem Moment seine Finger in mein Höschen gleiten lässt. Ich beiße mir schnell auf die Lippe um ein Stöhnen zu unterdrücken.
Justin streicht über meinen Kitzler, fängt langsam an ihn zu reiben. Unwillkürlich drücke ich den Rücken durch und werfe meinen Kopf in den Nacken. Seine Bewegungen werden schneller, bleiben aber kontrolliert. Er lässt mich seine Erfahrung spüren, treibt meine Ekstase voran, denn er weiß genau was er tut. Ein Beben geht durch meinen Körper als seine Zunge provokant meine Brustwarzen umkreist. Jetzt kann ich mein Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Er hebt den Kopf und sieht mich mit stürmischen, bernsteinbraunen Augen an. Ich lasse meine Hände über seine Brust wandern, spüre die steinharten Muskeln unter seinem Hemd.

»Du bist ganz feucht«, murmelt er während er seinen Blick nach unten streifen lässt.

Mit einem kräftigen Ruck reißt mir Justin den Slip vom Körper. Es ist hart und animalisch und wahnsinnig erregend.

»Das erzählt man sich.«

Langsam schiebt er einen Finger in mich.

»Oh Gott«, keuche ich, strecke mich ihm entgegen und kreise hemmungslos mit den Hüften.

Noch nie zuvor habe ich mich einem Mann so einfach hingegeben, aber ich kann nicht anders. Justin lässt mich ungezügelt und unbeherrscht werden. Ich verliere jegliche Scham, nehme willig was er mir gibt. Immer heftiger stößt er in mich und ich habe das Gefühl gleich zu explodieren. Ein unbändiges Fieber breitet sich in mir aus, meine Muskeln ziehen sich zusammen, als er mit dem Daumen über meine Klit reibt.

»Komm für mich«, raunt er. »Lass dich gehen.«

Seine Wörter treiben mich fast zum Höhepunkt. Ich bewege mein Becken im selben Rhythmus wie seine Hand, bis sich alles in mir vor unendlicher Lust anspannt, mich davonträgt und ich laut seinen Namen schreie.

»Das erzählt man«, knurrt Justin, zieht mich vorsichtig vom Tisch und küsst mich hart.

Seine Augen sind wild, als er mich packt und mich herumwirbelt, so dass ich mit dem Rücken zu ihm stehe. Er greift meine Hände und dirigiert sie auf den Billardtisch.

»Beweg dich nicht!«, raunt er verführerisch und bedrohlich zugleich.

Dieses Warten, die Ungewissheit was passieren wird und das Bewusstsein halbnackt vor einem komplett bekleideten Mann zu stehen, macht mir etwas Angst. Andererseits ist es aufregend. Ich fühle mich verrucht und sexy wie noch nie. Ich höre wie er eine der Schublade öffnet und gleich wieder schließt. Plötzlich spüre ich das kalte Holz des Queue an meiner Wade. Langsam streicht es über meine nackte Haut mein Bein nach oben. Mir stockt der Atem, aber ich rühre mich nicht. Als er oben an der Innenseite meines Schenkels angekommen ist stoppt er, um an meinem anderen Bein entlang nach oben zu gleiten. Das harte Queue schiebt sich vorsichtig zwischen meine Schenkel, reibt über meine Schamlippen. Justin legt das Holz neben mir auf dem Billardtisch ab und lässt seine großen Hände über meinen Rücken fahren bis er an meinem Hintern ankommt. Dann greift er von hinten mein Gesicht, zieht meinen Kopf näher zu sich und knabbert an meinem Ohrläppchen während er sich fest an mich drängt.

»Das hier erzählt man sich auch«, höre ich seine dunkle Stimme heißer an meinem Hals vibrieren.

Schnell befreit er mich aus meinem Shirt, bevor seine Gürtelschnalle hinter mit klappert.

»Ich werde mich in dir vergraben und du wirst mich anflehen nie wieder aufzuhören«, knurrt Justin hart.

Ein Schaudern geht durch meinen Körper und das Blut rauscht in meinen Ohren. Justin wirft die leere Kondomverpackung neben mich auf den Tisch, packt fest meine Hüften und schiebt sich ein Stück in mich. Er verharrt kurz, zieht sich etwas zurück und dringt noch tiefer in mich ein. Ich stöhne laut auf als ich spüre wie er mich komplett ausfüllt. Seine Stöße sind tief und fest, lösen in mir eine extatische Mischung aus Schmerz und Leidenschaft aus und in diesem Moment will ich nichts anderes als ihn zu spüren. Justin atmet heftig. Er ist erhitzt vor Erregung, vor Lust auf mich, obwohl ich nichts anderes getan habe als mich ihm hilflos auszuliefern. Es ist so intensiv, dass ich immer lauter aufschreie. Ein zweites Mal wird mein Körper heftig erschüttert und meine Muskeln zucken um ihn als mich mein Orgasmus überrollt.

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