Kapitel 6:
Der Morgen danach war anstrengend. In der Schule hatten wir Physik und ich verstand noch kaum etwas, aber Gott sei Dank ist Mark da und hat mir alles ins kleinste Detail erklärt. Er ist der Streber in Physik, aber was ich nicht verstehe, er lässt mich manchmal abschreiben, wenn wir Aufgaben alleine machen müssen. Nervt ihn das nicht? Also mir hat es immer genervt, wenn er abschrieb. Als es klingelte, war eine kleine Pause. Ich ließ meine Sachen liegen, da wir später wieder in der Klasse sind. Als ich mit Lea nach draußen gehen wollte, packte mich jemand am Arm.
„Jale!"
„Hm?", fragte ich etwas genervt.
„Wenn du noch Probleme in Physik hast, kannst du mich immer fragen."
„D-danke, Mark.", sagte ich und schenkte ihm mein schönstes Lächeln. Er drehte sich um und ging weg.
„Oh mein Gott! Der steht volle Kanne auf dich!"
„Oh, jetzt reicht's so langsam!", sagte ich wütend und ging etwas schneller.
„Was hast du?", fragte Lea mich.
„Ach, es ist nur, dass immer wenn ein Junge nett zu mir ist, dass jeder meint, er wäre in mich verliebt. Weißt du, das nervt einfach!"
„O-ok...", sagte Lea und war still für den Rest der Pause.
Als es klingelte und wir wieder zu unserer Klasse schritten, entschuldigte ich mich bei ihr, aber ich hatte diesmal recht. Man kann hier nicht mal nett mit einem Jungen sein und jeder glaubt, sie wären ein Paar oder so. Die nächsten Stunden vergingen gut, denn ich bekam einen Test zurück, wo ich einer der besten war und ich total stolz auf mich war. In der Mittagspause aß ich nichts, da ich überhaupt keinen Hunger hatte. Ich aß nur ein bisschen von meinem Brot, doch den Rest schmiss ich weg. Auf den Heimweg fuhr mir Carlo diesmal nicht nebenher oder nahm mich mit, wobei ich ein wenig gekränkt war. Zuhause machte ich meine Hausaufgaben und lauschte meiner Mutter zu, welche sich über die tollpatschigen Fehler in meinem guten Test ärgerte, anstatt sich für mich zu freuen. Natürlich kann ich sie verstehen, aber hallo? Ich verbesserte sie und mir fiel jetzt erst auf, dass es Wochenende war und ich mal wieder Lust hatte in die Kneipe zu gehen. Als ich auf MSN ging, schrieb mir Carlo sofort:
>Komm heute bitte in die Kneipe!< Jale
Er konnte irgendwie meine Gedanken lesen. Ich schrieb ihm, dass ich um 21:00 Uhr da sein werde, doch er schrieb, dass er gemeinsam mit mir dorthin fuhr, obwohl es ja überhaupt nicht weit weg war. Mein langen Haare waren wieder an den Spitzen kaputt, was mir gerade auffiel, als ich mit ihnen spielte. Ich nahm eine Schere und schnitt soviel wie gar nichts zu die Kaputten weg. Normalerweise macht das ein Friseur, aber wie auch immer. Ich machte meine Hausaufgaben fertig und machte mich bereit für die Kneipe. Nachdem ich alleine durch die dunklen Straßen schritt, wurde ich auch schon von Jeffrey begrüßt, welcher meinen Stammdrink in die Hand drückte.
„Jale!", rief Carlo mich, welcher auf dem großen Tisch mit seinen Kumpels saß.
Ich lachte und wank ihm leicht zu, als jemand Carlo etwas zuflüsterte und mich dabei ansah. Ich war mir sicher, dass sie von mir redeten. Carlo verzerrte seinen Kopf und schüttelte ihn auch. Keine Ahnung, von was sie gerade gesprochen haben, aber es war mir auch irgendwie egal. Ich schritt zu Mandy und fragte mich sofort, wo Lea steckt.
„Sie kommt gleich.", sagte Mandy sofort, denn mein Gesicht stellte ihr die Frage.
Als wir uns setzten, warf ich jedes Mal einen Blick zu Carlo, welcher ebenfalls auch immer mich anstarrte.
„Wieso redet ihr mal nicht?", fragte Mandy sofort, denn sie hat die Blicke gesehen.
„Ich red' mit ihm, seit ich überhaupt reden kann."
„Ich meine über euch, etwas ernstes...?", sagte Mandy und zog an ihrer Zigarette.
Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich so sehe, zieht Mandy immer teure Kleidung an.
„Deine Schuhe...", sagte ich.
„Ja, ich weiß. Richtig heiße Dinger, aber scheiß teuer.", lachte sie und verdrückte ihre fertige Zigarette im Aschenbecher.
„Du solltest auch mal so was anziehen. Ein bisschen High Heels, enge Sachen und so.", sagte sie und nahm einen Schluck aus ihrem Bier.
„Ich weiß nicht. Schaut eh keiner auf mich.", lachte ich und trank auf Ex mein ganzes Glas leer.
„Ach und was macht Carlo denn die ganze Zeit?"
Ich versuchte einen Blick bei ihm und er zeigte mir sein schönes Lächeln. „Du bist bekifft, Mandy. Du weißt nicht, was du da redest."
„Oh doch, süße. Ich weiß das."
„Hi, Mädels!", rief Lea, welche die Bar betrat. Sie trank wie immer etwas Wodka mit Red Bull. „Und? Über was quatscht ihr so."
„Über ihre Schuhe.", sagte ich sofort.
„Über Carlo und sie.", sagte Mandy dann eine Sekunde später.
Lea starrte sofort neugierig zu mir. „Erzähl!"
„Ach hört doch auf. So langsam redet IHR nur noch über ihn. Wenn ihr ihn wollt, schnappt ihn euch. Er hat keine Freundin!", sagte ich wütend und lehnte mich nach vorne.
„Chill mal.", sagte Mandy und fing eine neue Zigarette an. Sie pustete mir genau ins Gesicht, was ich hasste.
„Ach...", sagte ich wütend, stand auf und ging zur Toilette.
Ich wusste, dass mir einige Jungs gerade auf den Po gesehen haben, aber ich war zu wütend. Als ich auf der Mädchentoilette angekommen bin, sah ich in den Spiegel und dachte wirklich über Mandys Worte nach. Vielleicht sollte ich wirklich etwas an meinem Aussehen ändern. Als ich fertig war, wank ich Jeffrey noch zu und verließ ohne Worte die Bar. Carlo wird mir nicht hinterher rennen, dafür hat er zu viel Spaß, aber kaum hab ich die Bar verlassen, schreibt er mir:
>Was ist los? Wieso gehst du?!< Carlo
>Scheiß Abend ausgesucht.<. Jale
Naja, ist auch wahr. Ich ging durch die dunklen Straßen und bekam auch etwas Angst, aber als ich mein Haus schon von weitem sah, lächelte ich auf. Es war noch ein junger Abend, deswegen ging ich noch etwas auf den Computer. Meine Eltern schliefen schon längst und ich versuchte sie nicht wach zu machen. Jetzt wird mir klar, dass ich im Streit mit Lea und Mandy stehe. Sie sollen doch verstehen, dass Carlo nichts für mich ist. Ich will nur, dass er mein bester Kumpel ist und es auch für immer bleibt und nicht mit mir zusammen ist. Wann kapieren die das endlich? Vor warf ich die Maus des Computers zu Boden. Mir jetzt auch egal, wenn sie kaputt ist. Ich machte mich fertig und legte mich hin und schließlich schlief ich auch ein.
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