Kapitel 4:

Es war mittlerweile fast 19:00 Uhr und ich rief Lea und Mandy an, dass sie sich fertig sollten machen. Sie kommen zu mir und wir gehen zusammen zur WG. Gut, dass Mandys Schwester, welche 26 Jahre ist uns fährt, sonst müssten wir zwanzig Minuten draußen in der Kälte mit unseren engen Kleidern gehen. Als ich mich umgezogen hatte, ging ich auf Zehenspitzen ins Badezimmer meiner Eltern und starrte auf das Make-Up von meiner Mutter, welche sie oft benutzte. Ich wusste nicht, ob ich es nehmen sollte, aber ein bisschen schwarz rund um die Augen würde mir nicht schaden. Ich habe es noch nie getan und pickte mir sofort ins Auge, wobei es tränte. 

„Autsch...", sagte ich leise und rieb mein Auge so lange, bis es aufhörte. 

„¿Qué haces aquí? (Was machst du hier?", fragte plötzlich meine Mutter, welche ich im Spiegelbild entdeckte. 

Ich drehte mich sofort um und stotterte. 

„N-n-nada (Nichts)". 

Sie lächelte. „Du wolltest dich schminken...", sagte sie, kam mir näher und drehte mich um, dass ich in den Spiegel schaue. „Du bist schön, so wie Gott dich erschaffen hat. Verdirb dein Gesicht nicht mit dem Zeug.", sagte sie mit hohem Akzent. 

„Und wieso trägst du es?

„Ich bin alt, dann muss man es tun.", sagte sie schnell und ich verließ ihr Badezimmer und ging in den Flur. 

Unten angekommen klingelte es an der Tür und Lea trat ein. „Mandy wird bald da sein.", lächelte sie. 

Es dauerte mal 20 Minuten, bis sie da war. Derzeit chillten ich und Lea auf dem Sofa. Als wir ein Hupen von einem Auto hörten, standen wir ruckartig auf und schritten schnell nach draußen. 

„¡Vuelve esta noche! (Komme heute Nacht wieder!", schrie ich durchs Haus und schloss sofort die Tür. 

Im Auto begrüßte ich Mandy und deren Schwester. Ich schrieb Carlo keine SMS, dass wir kommen werden, denn er weiß, dass ich kommen werde. Vor wenigen Tagen haben wir Carlos Geschenk ausgesucht. Eine CD von Drake, ein Parfüm von James Bond 007 und ein Bild von mir und Carlo eingerahmt in echter Bronze, was etwas teuer war, aber für ihn ist es wert. Wir haben unsere Geschenke zusammen in eins eingepackt. Als wir endlich da waren, konnte man die Dröhnende Musik hören. Wir stiegen sofort aus und bedanken uns fürs fahren. Als wir klingelten, dachten wir, niemand würde uns hören, da die Musik laut war. Doch einer von den 13 WG Jungs öffnete uns die Tür und eine Rauchwolke aus Alkohol flog uns ins Gesicht. 

„Heeey!", schrie er betrunken und ließ uns rein. 

Ich bin sehr selten hier, deswegen weiß ich nicht mehr genau wie es hier aussah, aber mit jedem Blick kamen die Erinnerungen immer mehr hoch. Es war sozusagen alles aus Holz. Es gab einen Plasma Fernseher, ein schwarzes Ledersofa und die Küche war weiß. Es war eigentlich noch genau alles wie vorher. Bei diesen 30 Leuten quetschte ich mich durch und hoffte Lea und Mandy nicht zu verlieren. Lea trug das Geschenk um sich herum und fragte ein unbekanntes Mädchen, was gerade tanzte, wo Carlo sei. 

„Der ist im Garten, glaub ich."

Als wir draußen waren, waren da noch mehr Menschen als drinnen und drinnen war es schon voll. Ich glaube, hier sind mehr als 50 Leute und nicht 30. Es sieht fast so aus die im Film Project X, nur dass Carlo noch alles unter Kontrolle hat. Als ich ihn entdeckte, welcher auf einer Liegestütze saß und Bier trank, erblickte er mich gerade und lächelte mich vollkommen an. Er stand sofort auf und rannte auf mich zu, was etwas peinlich war. Er umarmte mich doll und verschüttete sein Bier fast auf meinen Rücken. 

„Alles Gute, Carlo!", lächelte ich und hielt ihn fest in den Armen. 

Ich wusste, dass hinter mir Lea und Mandy standen, die warteten ihn auch zu gratulieren. 

„Carlo, das ist dein Geschenk von uns drei.", lächelte Lea und übergab ihm das große Paket. 

„Wow, d-danke.", lächelte er und ich wusste sofort, dass er etwas angetrunken war. 

Er legte das Paket auf einen Haufen voller Geschenke und kam zurück zu uns. „Wollt ihr was trinken?", fragte er und deutete nach drinnen, wo er eine kleine Bar aufgestellt hatte. 

Wir nickten und gingen nach drinnen, da es auch draußen scheiße kalt war. Ich trank Jägermeister, was ich eigentlich hasste, aber ich musste irgendwie auf Höhe kommen. Ich habe die Zeit schon längst vergessen, doch in Wirklichkeit stand ich schon zehn Minuten an der Bar und trank mich voll. Ich hab Lea und Mandy total vergessen und schlenderte durch die vollen Räume, als ich Mandy sah, die gerade mit einem Typen aus der WG flirte und sich so gut wie küssten. Ich ging weiter, als plötzlich Joseph brüllte: „Seit mal alle still!"

Die Musik wurde leiser gestellt und jeder wurde immer leiser. Ich erblickte Carlo, welcher neben Joseph stand. 

„Also, heute wird unser Carlo 19! Und das ist normal, dass wir das feiern. Wir haben noch etwas ganz cooles für dich bereit.", lächelte Joseph und dann kam rechts von mir eine Torte, die auf Räder zu Carlo gefahren wurde. 

Sie war sehr hoch, vielleicht fast 1 Meter und jeder staunte. Ich konnte nicht so viel entdecken, da ich hinten stand und so stellte ich mich auf eine Treppe, damit ich etwas höher bin. Alle Klatschten und sangen für Carlo und ich sang natürlich mit. 

„Wow, danke. Ihr seit echt die besten!", lachte er betrunken und jeder lachte auf.

Die Musik wurde wieder aufgedreht und Joseph versuchte mit Carlo die Torte zu schneiden, doch es gelang ihnen nicht so gut. Plötzlich flog ein Stück Torte durch die Gegend, direkt auf meinen Körper. Fast jeder starrte mich an und ich lachte laut auf, da es mir auch egal war. Ich aß etwas von der Torte. Sie war einer der besten die ich je gegessen hatte. Und dann ging die Tortenschlacht auch schon los und ich war mitten drin. Ich war nach wenigen Sekunden voll mit Torte. Anfangs dachte ich, Joseph sei sauer darüber, da es sehr lange gedauert hat, diese zu backen und jetzt wird sie als Schlacht benutzt. Als ich plötzlich gegen Carlo stoß, drückte er mir ein ganzes Stück Kuchen ins Gesicht und ich bekam viel ins Auge, was schmerzte. 

„Oh Jale, sorry!", lachte er laut und wisch es mir von meinem Gesicht. 

Er starrte mir in die Augen und lächelte mich an. Sein Quiken im Lachen war deutlich zu hören. Aus irgendeinem Grund verlor er sich in meinen Augen und ich dachte, es sei der perfekte Augenblick, um ihn übers Ohr zu hauen. Von mir bekam er eine Ladung auf den Kopf. Und so ging es eine halbe Stunde lang, bis der ganze Kuchen aufgegessen war und die Hälfte der Gäste von oben bis unten voll mit Kuchen waren. Anstatt sich zu waschen, naschten sich jeder nach dem anderen auf. Meine Haaren waren so fest und klebten aneinander, dass ich dachte, ich müsste sie ganz abschneiden. Ich schritt nach draußen in die Kälte und schauderte auf. Ich hatte meine Jacke vergessen, das bemerkte ich jetzt erst. Plötzlich erblickte ich Lea, welcher mit einem Mädchen aus unserer Schule redete. Ich schritt zu ihnen. 

„Oh hi Jale, du kennst ja noch Melissa.", lächelte Lea und ich nickte. 

„Mandy hat ein OneNightStand.", fügte sie hinzu. 

„Ich weiß."

„Jale, alles okay? Hast du nicht zu viel getrunken?", fragte Melissa etwas besorgt. 

Ich schüttelte den Kopf. Und so ging die Party noch fast 2 Stunden lang, bis die meisten verschwanden. Ich war einer der letzten die gingen. Ich saß mit Carlo alleine auf dem Sofa und starrten in die Luft. Er rauchte gerade, obwohl ich es hasse, aber wenn ich so schaue, sieht Carlo richtig heiß aus, wenn er raucht. 

„Du kannst auch hier bleiben."

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, schon okay. Meine Eltern wollen das eh nicht.", sagte ich und schaut mich in dem Chaos um. 

Das Wohnzimmer und die Küche war der reinste Schweinstall. Überall lag zermatschter Kuchen und es roch nach Alkohol. Die Musik war schon längst aus und das Alkohol ließ nach und mein Kopf fing an zu brummen. Es war etwas gegen 2:00 Uhr Nachts und als wir draußen einen Wagen hupen hörten, wussten wir, dass wir gehen mussten. 

„Danke Carlo, für die geile Party und ein Hoh auf deine 19!", lächelte ich und umarmte ihn doll.

Es dauert ein bisschen, bis er meine Umarmung erwiderte und drückte mich fester an sich. Ihm war auch wohl übel, denn sein ganzes Gesicht war blass und er bekam kein einziges Wort mehr heraus. Er nickte. Ich trommelte Lea und Mandy zusammen und wir verließen das Haus. Im Auto war es still. Mandys Schwester lachte, als sie uns erblickte. Mandy hatte keinen Kuchen, da sie lieber mit einem Typen rumgemacht hat, als richtigen Spaß zu haben. 

„Danke...", sagte ich müde und schritt zur meiner Haustür. 

Ich stieg sofort unter die Dusche und versuchte diesen Kuchen von meiner Haut und meinen Haaren loszuwerden. Erst nach zwanzig Minuten stieg ich aus der Dusche und zog meine Schlafsachen an. Sofort, als ich im Bett lag, schlief ich auch ein.

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