Kapitel 30:
Ich blieb stumm, entspannte mein Gesicht und versuchte zu realisieren, was er gesagt hat.
„D-du?" Er nickte. „W-w-wieso, ich meine w-w-warum?" Ich nahm tief Luft.
„Ich musste oft weg, weil ich ins Studio musste, um dort meine Songs aufzunehmen, Musikvideos machen oder Interviews geben. Das hat alles seine Zeit..."
Ich schaute ihn immer noch ungläubig an, obwohl ich ihm schon längst glaubte.
„Und der Easy-Sänger bist also .... du?"
Er nickte. Ich hätte es wissen müssen. Dieser Cro ist mir nie richtig ausgefallen, aber dass Carlo Cro ist, hätte ich denken müssen. Das lag doch schon so gut wie auf der Hand. Wie blöd muss man sein, um das erst jetzt zu verstehen.
„Ich habe meinen offiziellen Namen noch nicht bekannt gegeben, aber das werde ich auch bald tun."
„A-aber die Maske?" Er schmunzelte.
„Ja, die schützt mein Privatleben vor all dem, du weißt schon."
Ich nickte, denn das ergab Sinn. Ich schaute zu seiner Brust, wo meine Augen verrückt spielten und dachte über seine Worte nach und musste immer noch fest stellen, dass er Cro ist. Was ich aber nicht bemerkte war, dass er immer noch zu mir herunter schaut, etwas schmunzelte und seine Hände hoch zu meinem Gesicht wanderten. Als beide Hände mein Gesicht umfassten, wobei er mit seinen Fingern ganz sanft und langsam über meine Wangen strich, sein Kopf sich meinem näherten, fing mein Herz an so schnell zu pochen wie noch nie. Was wird das, Carlo? Hat er wirklich das vor, was in meinem Kopf herum schwirrt. Wenn ja, was zum Teufel geht hier vor? Er ist mein bester Freund, so was kann und darf nicht passieren. Das ist doch so gut wie verboten für uns. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen – was noch wenige Millimeter waren – hörte ich eine Stimme aus meinem Haus rufen.
„Jale, kommst du?" Meine Mutter hatte die Tür einen kleinen Spalt geöffnet und guckte hindurch.
Carlo seufze leise, ließ seine Hände sofort fallen und ich drehte mich schockiert zu meiner Mutter um. Sie wusste, was passiert wäre, wenn sie nicht gekommen wäre und aus irgendeinem Grund wollte sie das verhindern.
„Wir sehen uns.", brummte Carlo und ging über die Straße zurück in sein Haus, wo er laut die Tür hinter sich knallte.
Ihm war es wohl egal, ob seine Eltern schlafen, oder nicht. Ich blieb stumm, die ganze Zeit über und stolperte ins Haus, wo ich meiner Mutter einen wütenden Blick zu warf.
„Jale, sei mir nicht böse. Er ist nicht der Richtige."
Ich stand auf der Treppe, drehte mich ruckartig um und schrie durchs ganze Haus: „Ach, sagt wer! Das kann dir doch egal sein! Ich bin alt genug um so etwas selbst zu entscheiden, nicht?!"
Mir war es jetzt auch egal, ob mein Vater schläft oder nicht. Wütend stampfte ich die Treppen hoch, ging in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Ich wusste nicht mehr wohin. Sieht Carlo in mir noch mehr, als nur seine beste Freundin? Wie es scheint, ja. Aber denke ich auch so? Ich bin momentan so verwirrt, dass ich es für besser finde, eine Nacht drüber zu schlafen, obwohl ich die Antwort am liebsten jetzt gerne wissen will, als in einigen Stunden. Vielleicht sind meine Gefühle von diesem Alkohol so verdreht und morgen wissen sie, was ich will. Oder Carlo wollte mich umarmen, das könnte auch gewesen sein. Solche Missverständnisse sind immer bei solchen Momenten dabei, deswegen habe ich damit gerechnet, dass er mich nur umarmen wollte. Aber so langsam habe ich das Gefühl, dass ich weiß, was ich will. Und das ist Carlo.
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