Kapitel 17:

Den Rest des Abend verbrachte ich damit für den Unterricht zu lernen und das Durchzuschauen, was wir in den letzten Tagen gemacht haben. Ich war auf MSN, schrieb etwas mit Mandy. Spielte irgendeine Spiele, die schon seit Anfang auf diesem Computer sind. Ich duschte und machte mich für den nächsten Schultag fertig. Im Spiegel fiel mir auf, dass ich viel kaputte Haare hatte. Meine Haare gingen bis zu Po und das war definitiv zu lang und sie sahen ungepfelgt, aber sie selbst zu schneiden wäre schlimm, also machte ich mit Lea und Mandy aus, dass wir heute nach der Schule in die Stadt zum Friseur gehen.

Als wie die Schule verließen und diesmal einen anderen Bus nahmen, setzten wir uns ganz nach hinten im Bus, wo nur die kleinen Jungs von 12 Jahren normalerweise saßen. In der Innenstadt von Stuttgart angekommen, wussten wir schon wo hin es geht. Mandy wollte jedoch nicht gerne zum Friseur und wollte lieber shoppen gehen. Ich hatte mein Taschengeld genommen und nahm 75 Euro mit. Ich hoffe es wird reichen. Als wir im Friseur waren, kam uns sofort eine Frau entgegen. Sie fragte, was wir wollten. Mandy wollte nichts ändern und setzte sich sofort auf einen Stuhl, nahm eine Teenie-Zeitschrift und verdrängte somit ihre Zeit. Lea wollte nur die Spitzen schneiden. Sie hatte Haare bis zu den Schultern. Und ich wollte sie eben so viel schneiden, bis keine kaputten Haare zu sehen waren. Ich war die erste die dran kam.

„Hallo, ich bin Andrea. Also nur die kaputten Haare?", fragte sie. 

Sie stand hinter mir, sodass ich nur durch ihr Spiegelbild entdecken konnte. Sie zog mir dieses schwarze, lange Gewand um mich, was jeder bekommt, wenn man bei Friseur ist. 

„Auch Stufen?" 

Ich nickte. Lea setzte sich auf einen Stuhl neben mich und lächelte mich kurz an. Sie bekam ihre Haare von einem jungen Friseur geschnitten, der ziemlich hübsch war, sodass ich sah, dass Lea rot im Gesicht wurde. Ich kicherte leise. 

„Auch waschen?" 

Ich sah zurück in den Spiegel und starrte Andrea an. „Nein, nur schneiden."

Sie hatte rot gefärbte Haare, die an einer Seite rasiert waren. Sie trug ein Shirt und an ihrem Handgelenk erblickte ich ein schönes Tattoo. Meine Mutter möchte nicht, dass ich solche Hautveränderung mache, da das nicht mehr menschlich ist, wenn es nach ihr geht. Manchmal wünschte ich, ich wäre keine Mexikanerin. 

„Gut.", sagte sie, und ging kurz zur Kasse und schrieb etwas auf einen Block, genauso wie es der Junge bei Lea machte. 

Sofort machte sie sich an meine Haare zu schaffen.

„Ziemlich lange Haare. Wie lange wurden sie nicht mehr geschnitten?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber mehr als 1 Jahr schon nicht mehr." Sie nickte. 

Dann drehte sie meinen Stuhl und zeigte mir, bis wie viel sie mir schneiden wollte. Es waren nur fünf Zentimeter. Das war gut, denn ich wollte meine langen Haare behalten. 

„Nicht zu lang?", fragte sie. 

„Nein, genau richtig so lang." 

Und dann schnippelte sie circa 1 Stunde an meinen Haaren herum. Lea dauerte nicht so lange und war nach 35 Minuten schon fertig. Ich spürte, wie meine Haare an den Spitzen nicht mehr kaputt waren und sich gut anfühlten. Bei der Kasse bezahlte ich 26 Euro. 

„Danke und beehren sie uns bald wieder.", grinste der junge Mann, der Lea bedient hat. Als wir raus gingen, seufze Mandy. 

„Endlich..." 

Als wir durch die Straße gingen, warf uns Mandy förmlich in den Coolcat. Dort sind die Kleidung, für mehr freaky Leute, aber nicht so für mich. Ich hab genug Kleidung und mit der komm ich klar. 

„Jale, kauf dir doch was. Nur etwas kleines. Ein Oberteil!"

Ich schüttelte den Kopf und blieb beim Eingang stehen und sah zu, wie sich Mandy und Lea amüsierten. Plötzlich erklingt diese Musik aus dem Radio auf der Decke. Wieder lief dieser Song, den ich vorhin gehört habe. Ich summte leise mit, doch wusste immer noch nicht, wie dieser Typ heißt, der das singt. Als der Song fertig war, hoffte ich, dass die Moderatoren es zugeben. 

„Das war der deutsche Rapper Cro mit seiner ersten Singel Meine Musik." 

Cro also. Ich nahm sofort mein Handy raus und schrieb es bei meinen Notizen dazu. Nach 20 Minuten kamen Mandy und Lea mit einer fetten Tüte wieder zu mir. 

„Bist du dir sicher, dass du nichts willst?" 

Ich nickte und seufze zur gleichen Zeit. „Ich will Nachhause. Ich hab noch Hausaufgaben. 

„Ja, wir haben echt viel bekommen.", fügte Lea hinzu und starrte Mandy an. 

„Ja, gut..." Mandy war wohl noch nicht mit der Shopping-Tour fertig, aber sie hätte auch alleine shoppen gehen, aber das würde wohl niemand tun. Alleine zu shoppen ist wie alleine auf einer Wippe zu sitzen und niemand sitzt auf der anderen Seite, der mit dir hoch und runter schwebt.

Zuhause angekommen, freute sich meine Mutter, dass ich meine Haare geschnitten habe. Mein Vater arbeitete wieder etwas in der Garage und ich war mir sicher, dass er wieder mit Carlos Vater Stunden lang redete. Oben in meinem Zimmer angekommen machte ich meine Hausaufgaben und brauchte auch Hilfe von Lea also machten wir sie per MSN zusammen. Nachdem wir fertig waren, ging ich offline und schmiss mich müde auf mein Bett. Heute war doch mal ein Tag. Ein Tag der schnell vergangen ist. Ein Tag, an dem die Sonne schien. Ein Tag, an dem ich wieder mal was aus meinem Aussehen machte. Ein Tag, der ohne Carlo verlief.

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