Kapitel 14:

Und die Sommerferien sind wie im Fluge vergangen. Ich wurde brauner, bin jeden dritten Abend in die Kneipe gegangen. Carlo hat sich wieder etwas wegen meiner Meinung zu deutschen Rapper beruhigt und alles in guter Welt, wenn nur nicht bald die Schule anfangen würde, die jetzt bevor steht. Jetzt ehrlich, sie steht bevor, denn ich bin gerade aus dem Bus gestiegen und stehe vor meiner Schule und damit trete ich auch den Kampf, um mein drittes Jahr als Erzieherin an. Heute ist der 17. September 2009. Lea ist schon längst drinnen, da ihr Vater sie diesmal gefahren hat. In die Schule betreten, suchte ich Lea. Ich erschrak, als jemand eine Hand auf meine Schulter klopfte. 

„Hey Jale.", grinste Mark. 

„Oh, hi Mark." 

„Du hast dich nicht gemeldet. Die ganzen Ferien hinüber. Wieso? Wir wollten doch etwas unternehmen?", fragte er etwas misstrauisch und wollte jetzt eine ausgezeichnete Antwort hören, doch aus meinem Mund kam nichts raus. 

„Ich... Ehm...", stotterte ich. 

„Ach, macht nichts. Wir können ja dieses Wochenende ja mal zusammen...", ich unterbrach ihn. 

„Ja, klar. Wieso nicht, ich meine..." Halt die Klappe, Jale! 

Mein Gewissen hatte Recht. Ich sollte einfach still sein, ihn anlächeln und Lea weitersuchen, aber ich wusste, wo sie sich befinden könnte. 

„Schön. Was machst du Wochenende denn so?", fragte er. 

„Ich weiß nicht. Wenn wir nicht schon Haufenweise Hausaufgaben bekommen, geh ich immer in meine Stammkneipe.", sagte ich. Oh shit. 

„Cool, ich kann ja mal mit und dir einen Drink ausgeben.", er lächelte verlegen und ich ging einige Schritte weiter und er ging mir wie ein Hund nebenher und hörte nicht auf mich anzustarren. 

„Ich weiß, das ist jetzt etwas intim, aber hast du gerade einen Freund?" 

Ich hielt meinen Atem an. Mein Blick wischte zu ihn und meine Augen vergrößerten sich. 

„Tut mir Leid.", er grinste. 

„Ach, macht nichts.", sagte ich und fand zu meiner Rettung Lea. 

„Lea!", schrie ich, denn ich wusste, er würde seine Frage wiederholen. Was will er nur von mir? Ist er etwa in mich verliebt? Oh, ich hoffe doch nicht. 

„Jale!", schrie sie zurück und umarmte mich doll. 

„Hey, Lea.", sagte Mark gefühllos und starrte wieder mich an und ich glaube, er wartet immer noch auf eine Antwort. 

Damit Lea nichts verstand, worum unser Thema ging, sagte ich: „Nein, Mark. Noch nicht..."

Es war fast, als hätte ich die Zukunft vor rausgesagt. Doppel oh shit! Jetzt denkt er bestimmt, er hätte eine Chance bei mir. Wieso hab ich das gesagt? Noch nicht? Was meine ich denn mit noch nicht? Ich wusste einfach nicht mehr, was mit mir los ist. Mark grinste jetzt noch breiter. 

„Okay? Ehm, was ist los?", fragte Lea dazwischen. 

Währenddem Mark mich verlegen anstarrte und ich mich über meinen letzten Satz wütend mache, kommt Lea nicht klar. 

„Ach, egal.", sagte ich verwirrend und hoffte, dass die Klingel mich bald von den beiden retten würde, vor allem von Mark. 

Ich hoffe nur, ich habe ihm keine Hoffnung gemacht, dass er bei mir landen kann. Ich habe aber nicht irgendwie an ihn gedacht, als ich das gesagt habe, sondern an eine ganz andere Person... Nach der Schule bekamen wir glücklicher Weise keine Hausaufgaben. Ich nahm mir sehr viel Zeit, denn Carlo kam mich abholen und dann müsste ich nicht so hetzen, um noch einen guten Platz im Bus zu bekommen, denn die ersten Tage sind immer hart im Bus. Aus der Schule heraus, entdeckte ich Carlo schon vom weiten, doch diesmal war sein Auto ganz in der Ecke und es war nicht gerade ein guter Platz, da er weit weg ist und ich schon ein ganzes Stück gehen muss. Aber Carlo sah mich schon von weitem. Er hatte einen dünnen Pullover an mit einem V-Ausschnitt. Er trug seine schwarze, gelassene Sonnenbrille. Eine Jeans, die ihm etwas runter hing und seine Lieblings schuhe von Nike. Er wank mir lässig zu und lehnte sich gegen seinen Wagen. Ich ließ mir dennoch Zeit. Währenddem ich die Treppen herunter ging, der zum Vorschulhof führte, betrachtete ich meine Kleidung. Ein dunkelrotes T-Shirt, ohne Ausschnitt, bis zum Hals. Darüber eine alte Jacke von meiner Mutter, die sie nicht mehr anziehen möchte, da sie ja nach ihrer Meinung nach Out ist, aber mir sowas von egal ist. Eine lockere Jeans, die überhaupt nicht eng ist und meine alten schwarzen Converse. Nicht gerade die beste Kleidung trug ich immer und es war mir immer noch egal. So langsam frage ich mich, was mit mir los ist. Als ich dem Parkplatz näherte, konnte ich jemanden hören, der meinen Namen rief. Als ich mich umdrehte, erblickte ich Mark, welcher wie ein kleiner Schuljunge aus der vierten Klasse auf mich zu rannte. Ich wusste, dass Carlo von weitem zusah und wieder einen Lachkrampf bekam. 

„Ich muss dir noch etwas sagen..." Mark schnappte nach Luft. Er starrte mich an. Grinste kurz und näherte sich sehr schnell zu meinem Gesicht. Er wollte mich gerade küssen. 

„Wow, wow! Immer langsam!", sagte ich dunkel und schritt einen großen Schritt zurück. 

„W-was?", fragte er verwirrend. 

„Wolltest du mich gerade küssen?" 

Er nickte. „Ein Problem?", fragte er und zuckte mit den Schultern, als wäre das nichts schlimmes gewesen, aber für mich schon. 

Ich sah zu Carlo, dann wieder zu Mark, welcher aufseufzte. 

„Ist es wegen diesem Kerl?", sagte er genervt. 

„Nein, nein. Es ist nur...". Ich hielt kurz inne. 

„Nur weil du mich nicht magst?", fragte er. 

Ich nickte. „Na toll. Vor dem coolen und hübschesten Mädchen aus der Schule zum Depp gemacht.", sagte Mark vor sich hin, drehte mir den Rücken zu und ging schnell von mir weg. 

Hat er mir gerade Komplimente an den Kopf geworfen? Bin ich wirklich die coolste? Bin ich wirklich die hübscheste? Ich spürte, wie sich meine Wangen knallrot färbten. 

„Mark, warte.", rief ich, doch ich wusste, dass er sich nicht mehr umdrehen wird und mir noch etwas sagen möchte. 

Fast hätte er mich ja geküsst. Ich drehte mich um und ging auf den lachenden Carlo zu, der mit dem Bauch auf die Haube des Autos lag und gegen das vor Lachen schlug.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top