Connection

Rey

Unser Alltag hatte sich sichtlich verändert, seit wir vor Wochen erfahren hatten das ich schwanger war. An manchen Tagen war alles normal und Ben und ich führten quasi ein normales Leben aber dann gab es Tage, an denen er sich distanzierte und mir nicht wirklich in die Augen schauen konnte. Er ging dann meistens auf die Felder um Geld zu verdienen, sowie viele andere die schwarz arbeiteten um nicht erkannt zu werden, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Nachts war ich es jedoch die von Albträumen geplagt aufwachte und egal wie ein Tag verlaufen ist, Ben war jedesmal an meiner Seite.

Ben war seit der Frühe in der Stadt um ein paar neue Vorräte zu kaufen, weshalb ich nicht wusste, wie er gelaunt war, aber das würde ich früh genug erfahren. Mein Tag fing erst Mittags richtig an, ich hatte bereits alles was es im Haushalt gab erledigt und lag jetzt entspannt auf der Wiese in unserem Garten.
Genüsslich streckte ich mich auf der Decke und ließ mich von der Sonne aufwärmen.

Als ich wieder aufwachte, lag ich im Schatten, welcher von dem großen Baum am See geworfen wurde und sich über den halben Garten erstreckte. Lange war ich wohl nicht weg, höchsten eine bis anderthalb Stunden, aber das genügte auch. Langsam stand ich auf, packte alles zusammen und ging rein. Ein Blick auf die Uhr veriet mir, dass es doch schon Nachmittags war und Ben bald wieder kommen müsste.
Vielleicht sollte ich heute mal zur Abwechslung kochen.
"Wenn du Ben vergiften willst."
Meine innere Stimme hatte recht, ich kann nicht kochen aber was sollte es. Obstsalat bekommt doch jedes Kind hin, außerdem ist es gesund und an solch einem Sommertag reichtr es vollkommen aus.
Gesagt, getan. Aus den letzten Resten bereitete ich eine große Schüssel zu und stellte sie kalt.
Es dauerte nicht lange da tauchte Ben auch schon auf, er kam strahlend herein, nahm mich in den Arm und küsste mich auf die Stirn.
Er hatte also einen guten Tag, was mich erfreute. Alles verlief entspannt weiter ohne Streitigkeiten, Konflikten oder anderen Zwischenfällen.
"Wie war dein Tag? Alles okay? Wie geht es dir?"
Etwas was mich ein wenig nervte, war seine ständige und übertriebene Fürsorge. Es war gut gemeint aber ich kam jahrelang alleine aus und plötzlich kümmerte es jemanden wie es mir ging, obwohl das auch erst angefangen hatte, seit wir erfahren haben in welchen Umständen ich bin.
"Uns geht es gut."
An einem schlechten Tag, vermeidete ich solche Antworten immer, aber normal stellte es kein Problem dar, außer das es immer noch ein wenig seltsam klang.
"Das freut mich", er lächelte mich an ehe er fortfuhr: "Darf ich mal was versuchen?"
Diese Frage überraschte mich etwas, doch ich nickte zustimmend.
"Ich weiß das du ungewöhnlich stark in der Macht bist, weswegen es kein Problem darstellen dürfte wenn du es auch versuchst. Gib mir deine Hand."
Ich tat wie mir geheißen und reichte ihm meine Hand. Er legte sie auf meinen Bauch und seine daneben. Es war das erste mal das er mich so berührte, sonst hatte er wenn ich es getan habe, geflissentlich ignoriert.
"Konzertiere dich jetzt nur noch auf dich selbst und entspanne dich dabei."
Ich versuchtee es. Ich schloss meine Augen um mich besser von meiner Umwelt abzuschotten und fokussierte meine Gedanken auf mich. Ein neues Gefühl bahnte sich seinen Weg in mein Bewusstsein, obwohl es nicht wirklich neu war. Ich erkannte jetzt, dass ich es schon seit längerem spürte aber mir nie Gedanken darüber gemacht hatte.
Ich konnte seine Präsenz spüren, wie es in mir lebte und heranwuchs. Es war wie ein Band zwischen uns, das uns verband.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen und ließ mich gegen Bens Brust fallen. So tief war ich noch nie mit der Macht verbunden und es war ganz schön anstrengend.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht überanstrengen, ich dachte nur das es uns vielleicht hilft besser mit unserer Situation klar zu kommen..."
Ich unterbrach ihn grinsend und flüsterte: "Es war wunderschön. Ich konnte es wirklich fühlen wie es mit mir, mit uns Verbunden ist. Mag sein das ich Angst habe, aber ich weiß jetzt das wir das richtige tun, findest du nicht?"
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und schaute mir in die Augen.
"Nein es kann nicht falsch sein, wenn du es für richtig hälst. Es ist nur vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, aber wir schaffen das und es tut mir leid wenn ich dich nicht so unterstütze wie ich es eigentlich tun sollte. Ich muss mit mir selbst ins reine kommen, damit wir unser Leben auf die Reihe kriegen."
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Wir sind beide nicht perfekt und das wusste er auch, aber wir können es schaffen uns zu bessern.
Fast zeitgleich begangen unsere Mägen an zu knurren und unterbrachen die Stille.
"Vielleicht sollten ich anfangen zu kochen, sonst bin ich dafür verantwortlich das du verhungerst."
"Musst du nicht. Ich hab uns was gemacht. Steht im Kühlschrank."
Verdutzt öffnete er ihn und holte die Schüssel heraus.
"Es geschehen tatsächlich noch Zeichner und Wunder oder du hast da irgendwas reingemixt um mich loszuwerden."
"HA HA. Deine Scherze waren auch mal besser. Würde ich dich loswerden wollen, hätte ich es schon längst tun können"
"Sagt die Frau, die von mir gefangen genommen worden ist."
Ich nahm ihm den Obstsalat aus der Hand und stellte ihn auf den Tisch, sonst wäre er morgen noch da am stehen gewesen.
"Das können wir ein anderes mal ausdiskutieren, aber jetzt habe ich hunger, also komm schon."
Er deckte den Tisch, setzte sich dann zu mir und zusammen fingen wir an zu essen.
Nachdem wir fertig waren, ließen wir ausnahmsweise mal das Geschirr links liegen und legten uns zusammen auf die Couch. Wir beide wollten dieses Tag einfach nur genießen.
"Musst du morgen arbeiten?"
"Ja ich habe es versprochen, außerdem können wir die zusätzlichen Credits gebrauchen. Wir müssen anfangen zu sparen, sonst müssen wir so weiter leben wie bisher und als Familie mit Kind ist das keine gute Idee. Aber ich komme morgen was früher nach Hause, versprochen."
"Vorrausgesetzt er hat einen guten Tag, sonst kommt er wahrscheinlich erst wieder wenn ich schon eingeschlafen bin." Aber das sprach ich nicht laut aus, sondern behielt es für mich um die Atmosphäre nicht kaputt zu machen.
Wir redeten noch lange so ungezwungen und entspannt weiter bis mir immer wieder die Augen zufielen und das letzte was ich mitbekam war, wie Ben mich ins Bett trug.

Hallihallo. Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Ich habe ja gesagt, dass ich jetzt öfter updaten will. ^^
Hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten mal.
LG Annixana ♡

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