VIII
Vorsichtig legte ich die Klamotten ab und öffnete die Schiebetür der Dusche. Meine nackten Füße stiegen über den Rand der Dusche und ich begann langsam das Wasser aufzudrehen.
„Kalt, ahh viel zu kalt." hörte man mich entsetzt rufen. Darauf folgte ein lautes Gequietsche des Griffs und in der Dusche wurde es allmählich angenehmer. Warme Tropfen fielen auf mich herab, sammelten sich und flossen in Strömen über meinen Körper bis zum Boden und verschwanden im Abfluss. Ich wusch mir meine Haare zweimal. Meine Füße stiegen wieder aus der Dusche und ich trocknete mich mit einem Handtuch, welches auf einer Ablage bereitlag, ab. Dabei entdeckte ich ein wunderschönes Cocktailkleid auf einem Kleiderbügel aufgehängt in einer Ecke. Es hatte einem Herzausschnitt, war trägerlos und mit Pailletten bestickt. Ich nahm das Kleid vorsichtig von dem Kleiderbügel und zog es an. Meine zuvor offenen Haare föhnte ich und machte sie noch flink zu einer Hochsteckfrisur mit dem dafür vorgesehenen Haarreif zusammen. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht schaute ich mich selbstverliebt in einem kleinen Spiegel an. Der schwarze Stoff schmiegte sich hauteng an meiner Taille an. Meine langen Beine wurden bis zu den Knien von den gewaltigen Mengen an weißem Tüll und Spitze verdeckt.
Ich schnappte mir die Schuhe und ging zur Tür zurück. Mit meiner Faust hämmerte ich gegen diese und rief: „Hey, ihr könnt mich hier wieder raus lassen." Die Tür öffnete sich und die Soldaten starrten mich nur an.
„Die Schuhe.", sagte ich nur und drückte sie dem einen in die Hand. Aber die beiden antworteten nicht.
„Sie sind zu klein",meckerte ich, „Und außerdem würde ich solche niemals anziehen, habt ihr mal die Absätze gesehen, die sind über zwanzig Zentimeter hoch. Gebt mir gefälligst andere oder ich gehe barfuß."
„Schätzchen...",begann einer der Soldaten
„Nenn mich nie wieder so!", drohte ich ihm.
„Du bist leider nicht in der Position um uns auch nur irgendetwas zu befehlen, Schätzchen.", grinste er, „Also zieh verdammt noch mal diese Schuhe an", er wurde befehlshaberisch und drückte mir die Schuhe zurück in meine Hände. Maulend zog ich mir die viel zu kleinen Schuhe an.
Zu meiner Verwunderung musste ich mir nicht den Sack überstülpen, stattdessen führten sie mich den Gang entlang zu schweren eisernen Flügeltüren. Die beiden rissen gleichzeitig an jeweils einer und zum Vorschein kam ein voll gedeckter langer Tisch. Staunend machte ich einige Schritte in den Raum hinein. Die Türen fielen ins Schloss und derselbe Mann von gerade eben erhob sich von einem olivgrünen Plüschsessel Mit seiner Hand wies er auf den Stuhl daneben. Zögernd und voller Misstrauen nahm ich Platz.
„Greif ruhig zu.",freundlich blicke er mich an.
„Was ist das alles hier?", erwiderte ich nur und ging nicht auf sein Angebot ein. Sein Lächeln verweilte nur noch kurz.
„Du bist sehr direkt meine Liebe."
„Und das ist keine Antwort!", kam es gereizt aus mir heraus.
Er griff zu einer Glaskaraffe und schenkte mir Wasser ein, zögernd zog er noch einmal meinen Brief hervor und hielt ihn mir hin. Seine Finger ballten sich zu einer Faust und er zerknüllte demonstrativ den Zettel. Dabei viel mir ein Siegelring an seinem Ringfinger auf.
„Ich kann es mir nicht leisten, dass unsere Zusammenarbeit durch mangelnde Kommunikation oder eventuelle Empfindlichkeiten dem anderen gegenüber überschattet wird.",war er der Meinung, aber ich verstand nicht was er damit meinte.
„Zusammenarbeit? Was soll das, ich weiß doch noch nicht einmal wie Sie heißen!", wurde ich lauter und richtete mich auf.
„Mein Name ist Dughall, Ben Dughall.", entgegnete er, ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir seinen Namen mitteilte.
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